So, nachdem ich Nachforschungen über den Krieg gemacht hab, hab ich nun mal wieder was neues geschrieben... Bitte um Feedback, da ich grade echt nicht sicher bin wie gut sich die Geschichte liest... x.x
18 VVC - Bothawui
Grossmoff Zellos durchschritt den langen Gang in Richtung des grossen Konferenzsaales. Wochen der Vorbereitungen waren erforderlich, um die fünfzigtausend Mann nach Bothawui zu schaffen. Nun war es endlich so weit. Nur noch wenige Augenblicke, und die Flotte würde den Orbit des Planeten erreichen.
Vor den Schiebetüren des Konferenzsaales blieb der Grossmoff stehen und atmete tief durch. Selbst nach Jahren auf diesem Posten hatte er noch vor jeder Versammlung dieses ungute Gefühl. Schliesslich betätigte er den Türöffner und die Türen öffneten zischend.
Sofort verstummte die gesamte Versammlung. Sämtliche Augen waren auf den Grossmoff gerichtet, bis er den grossen Holoprojektor in der Mitte des Saales erreichte. Per Schalter betätigte Zellos den Stimmverstärker, räusperte sich und begann. Mit einem weiteren Knopfdruck wurde ein Holo des Planeten Bothawui projeziert. „Nur noch wenige Augenblicke bis wir den Orbit erreichen. Laut unseren Informationsquellen hat sich die Republik völlig aus dem Orbit zurückgezogen. Ihre Flotte ist weitergezogen, die Bodentruppen sind nur spärlich.“ Ein leises Raunen ging durch den Saal. „Ich bitte um Ruhe. Wir werden hier...“, er deutete auf eine grosse Landfläche auf der Projektion. „...mit einem Bombardement starten. Grossflächig. Des weiteren entsenden wir Abfangjäger um...“ - „Woher wissen wir, dass sich ihre Truppen tatsächlich auf diesem Landstück befinden?“ Der Grossmoff biss sich auf die Unterlippe, als er unterbrochen wurde. „Darth Rayith... Mein Lord. Wir haben natürlich Agenten in den republikanischen Reihen...“ - „Und wer sagt uns, dass wir denen noch trauen können? Es ist des öfteren vorgekommen, dass Agenten übergelaufen sind.“ Wieder durchzog ein Raunen die Menge. „Mein Lord... Bei allem Respekt. Seid Ihr Kriegsstratege? Nein? Dann lasst mich bitte ausreden.“
Der Reinblüter in der ersten Reihe des Saales strich sich das rotbraune Haar aus dem Gesicht. Mut hatte der Moff, das musst er ihm offensichtlich lassen. Er faltete still die Hände vor sich auf dem Tisch und sah den Grossmoff erwartungsvoll an. Zellos fuhr derzeit fort. „Nun, wo war ich... Die Abfangjäger. Sie werden den Orbit nach allfälligen Patrouillen absuchen und vernichten. Nachdem das Bombardement abgeschlossen ist, senden wir unsere Bodentruppen aus um allfällige Überlebende auszuschalten. Wir werden diese Schlacht als Sieger verlassen. Ich...“ Die Tür öffnete sich ein weiteres Mal zischend und eine junge Frau in imperialer Uniform stürmte in den Saal. „Sir, der Feind hat Schilde um den Planeten gezogen! Das Bombardement hätte keine Chance!“ Sie drückte dem verdutzten Grossmoff ein Datapad in die Hand. So schnell die Frau ankam, so verschwand sie auch wieder.
„Ihr Plan ist ein Reinfall!“ - „Wo verdammt haben Sie gelernt, zu führen?!“ - „Ihr stürzt das Imperium in den Abgrund!“ Es war ein Wunder, dass nicht gleich Wassergläser, Papierkugeln und gar noch schlimmeres in die Mitte flog. Der Grossmoff starrte auf das Datapad, überflog hastig die Daten während die Meute um ihn herum tobte. Er sah in die Runde, erhob die Stimme. „Ruhe... Ruhe! Es gibt eine Planänderung!“ Die Menge beruhigte sich langsam. Jedoch wurde sie noch immer von leisen Flüchen und Murmeln durchzogen. Darth Rayith sah den Grossmoff durchdringlich mit den roten Augen an. Ein schmales Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. „Was habe ich gesagt? Es war voraussehbar, dass es nicht nach Ihrem perfekten Plan läuft, Zellos.“ Feindselig sah der Moff zurück zu dem Reinblüter. Ein Räuspern, dann sprach er. „Bodentruppen auf Position bringen.“ Die versammelte Menge erhob sich und verliess den Raum. So auch Darth Rayith.
Ein junger Mann in Uniform versuchte die eiligen Schritte des Darth einzuholen. „Mein Lord! Mein Lord! Euer Schiff ist startklar! Eure gesamte Crew wartet nur noch auf Euch.“ Ohne den jungen Piloten anzusehen nickte der Darth. „Gut, dann ab an Bord mit dir, Tyon. Ich fliege nicht ohne meinen besten Piloten.“ Tyon lachte. „Wir ziehen in den Krieg, mein Lord. Das ist so aufregend!“ Schmunzelnd betätigte der Reinblüter den Türöffner zu seinem Hangar. „Spar dir deine Freude für den Sieg auf, Junge.“
Darth Rayith's Schiff war ein Abfangjäger der Fury-Klasse. Nichts besonderes für einen Sith, aber durchaus brauchbar. „Tyon, ins Cockpit mit dir. Lyara, an die Geschütze. Haltet mich auf dem Laufenden.“ Mit diesen Worten schloss der Darth sich in seiner Unterkunft ein. Es waren noch ganze drei Stunden, bis sie die Oberfläche des Planeten erreichen würden. Er streifte den schweren Umhang ab und kniete sich vor seinem Bett auf den Boden. Meditation war die beste Vorbereitung auf die bevorstehende Schlacht. Für einen Moment musste Rayith an sein Anwesen auf Dromund Kaas denken. Der wundervolle Garten, sein gemütliches Arbeitszimmer. Luthya. Sie trug seinen Erben unter dem Herzen. Es hatte ihn Monate der Forschung und der Experimente gekostet... Aber er hatte es geschafft. Nur noch wenige Wochen bis es so weit war...
Tief im Fadengeflecht der Macht versunken, verharrte Rayith. Ein Feld von Ruhe umgab ihn. Selten entspannte er sich derart auf einem Flug. Jedoch riss ein Ruck ihn aus dem meditativen Zustand. Eine kaum vorhandene Handbewegung aktivierte das Interkom. „Tyon, was ist los?“ Knisternd meldete sich das Interkom zurück. „Mein Lord.. *krrrsch*... getroffen... *krrsch* ...leite Notlandung...“ Tatsächlich war eine unangenehme Neigung des Schiffes deutlich spürbar. Kaum stand Rayith auf, durchzog ein weiterer Schlag das Schiff. Nur mit viel Mühe konnte sich der Darth auf den Beinen halten. Sich an dan Wänden festhaltend verliess er seine Unterkunft. Dichte Rauchschwaden schlugen ihm entgegen. Der Maschinenraum brannte offensichtlich. Den Ärmel vorm Gesicht schleppte er sich weiter bis ins Cockpit. „Tyon, was ist los, verdammt?!“ - „Wir sind ins Sperrfeuer geraten, mein Lord. Eine Rakete hat uns den rechten Antrieb zerfetzt. Eine zweite hat uns gestriffen. Lyara versucht gerade den Brand unter Kontrolle zu bringen.“ Rayith setzt sich auf den Co-Pilotensessel.
Von dem Punkt an ging alles schnell. Eine weitere Rakete schoss durch das Glas des Cockpits. Stichflammen und Glassplitter überall. Abermals ein Ruck und Rayith knallte mit dem Gesicht auf das Armaturenbrett. Er öffnete für einen Moment die Augen, sah wie sein Pilot blutüberströmt in seinem Sessel hing. Sein rechter Arm wurde durch den Aufschlag der Rakete weggerissen. Wie in Trance griff der Darth nach dem Steuerknüppel und riss ihn nach hinten. Die Rauchentwicklung und der starke Luftzug durch das zerstörte Fenster machten es unmöglich, irgendetwas zu sehen. Nur verschwommen konnte er die grünen Felder und Wälder des Planeten wahrnehmen. Mehrmals überschlug sich der Abfangjäger, was die Orientierung noch mehr erschwerte.
Plötzlich wurde das Schiff nach links gerissen, was den Reinblüter aus dem Sitz schleuderte. Ein harter Aufprall liess Knochen splittern und presste jedem Organismus an Bord die Luft aus den Lungen...
Schwer atmend öffnete Rayith die Augen. Unter grösster Anstrengung konnte er sich zwischen Armaturenbrett und Pilotensessel hervor zwängen. Bei jeder noch so kleinen Bewegung knarzte das Schiff unheilvoll. Mühsam zog er sich am Armaturenbrett hoch. Von seinem Piloten war nicht mehr übrig als eine verkohlte Leiche. Die Hitze war unerträglich. Ein Blick durch das gesplitterte Fenster zeigte nur den blauen Himmel des Planeten. Ein weiteres unheilvolles Knarzen. Verzweifelt tastete der Darth nach dem Holokom. Irgend jemand musste doch einen Notruf empfangen auf diesem verdammten Planeten! Im nächsten Augenblick musste sich der Darth auch schon wieder mit aller Kraft festhalten. Das Schiff stürzte vorn über. Der eben noch gesichtete Himmel verwandelte sich in einen steinigen Abgrund. Offensichtlich waren sie auf einem Felsvorsprung gelandet. Weitere drei Mal überschlug sich der brennende Abfangjäger, ehe er schliesslich am Fusse des Felsvorsprungs liegen blieb. Die Sicht des Reinblüters verschwamm. Nicht wissend, wo oben oder unten war, blieb er reglos liegen...
„...völlig verkohlt...“ Entfernte Stimmen. Alles wirkte surreal. Jeder näher kommende Schritt fühlte sich an wie ein Erdbeben. „...Koordinaten stimmen... Notruf...“ Die Hitze war vergangen. Alles war kalt. Jeder Atemzug brannte in den Lungen. Bruchstücke... dann war jegliche Wahrnehmung wieder weg...
„Mein Lord? Mein Lord, könnt Ihr mich hören?“ Der Gestank von verbranntem Fleisch und Kolto erschlug Rayith förmlich. Nur mit grösster Mühe, konnte er verhindern dass ihm die Galle hochkam. Ohne jegliche Orientierung versuchte er nach der Macht zu greifen. Ohne Erfolg. „Puls steigt. Er ist wach.“ Er fühlte, wie eine warme Hand seine Linke berührte. „Mein Lord, bleibt ruhig. Ihr seid in einem Lazarett. Die Schlacht ist vorbei.“ Es war eine Frauenstimme, die auf ihn einredete. „Haben wir... gesiegt...?“, hörte er sich selber fragen. Kurzes Schweigen. „N-nein, mein Lord... Wir müssen uns zurückziehen... Ihr hattet Glück. Euer Pilot hat in letzter Sekunde einen Notruf ausgesendet. Ihr müsst Euch ruhig verhalten. Euer Transport wird vorbereitet. Wir bringen Euch nach Dromund Kaas, wo Euch eine angemessene Versorgung zuteil wird. Wir haben soeben unser letztes Kolto aufgebraucht.“
„Was... ist mit meiner Crew...?“ Wieder bedrücktes Schweigen seitens der Frauenstimme. „Euer... Pilot war kaum noch identifizierbar... Die Frau... sie hat die Nacht nicht überlebt. Neunzig Prozent ihres Körpers war verbrannt. Auch die restliche Besatzung war tot. Es... tut mir leid, mein Lord. Wir haben vierzigtausend Mann verloren. Es war ein Desaster...“ Sie seufzte schwer. „Ihr solltet Euch ausruhen. Kaum ein Knochen ist Euch am Stück geblieben. Drei Rippen haben Eure Lunge durchstossen. Tiefe Schnitte in Gesicht und Oberkörper. Von den Verbrennungen wollen wir gar nicht erst anfangen. Wir haben getan, was in unserer Macht stand. Die Reise wird hart für Euch werden.“ Kurz drückte sie seine Hand, liess sie dann los und entfernte sich.
Dromund Kaas... Wieder schossen ihm Bilder durch den Kopf. Der gepflegte Garten, das schöne Arbeitszimmer mit dem Pazaaktisch. Nur schon der Gedanke an das, was ihn zu Hause erwartete, liess ihn beruhigt durchatmen und die Hektik um ihn herum vergessen...