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 [SWTOR] Vhem - Ein ungewisser Abschied

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LeKüken
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BeitragThema: [SWTOR] Vhem - Ein ungewisser Abschied   [SWTOR] Vhem - Ein ungewisser Abschied EmptyDo 4 Okt - 10:59

Angespannt presste Darth Vhem die Lippen aufeinander, als sie die dunkle Seite der Macht ihrem Willen unterwarf, und sie in die Matrix des pyramidenförmigen Artefakts zwang. Der Schlüsselstein an der Spitze der Pyramide gab ein Geräusch von sich, als würde er heftigst vibrieren, doch tatsächlich fand überhaupt keine Bewegung statt. Weder die Sith, noch ihr Werk bewegten sich auch nur ansatzweise. Alles im dunkelroten Licht ihres Gemachs war zum Stillstand verurteilt, während die Darth in ihrer Konzentration versank.
Genau dafür gab es auf der Revenge das Gesetz der Stille. Genau dafür liebte sie ihr Gemach, ihr Schiff. Ein Rückzugsort vom niemals ruhenden Chaos des Lebens, wo es nichts gab außer sie, die dunkle Seite der Macht, und ihre engsten Vertrauten.

Die Anstrengung forderte mehr und mehr ihren Tribut, je weiter der Prozess voran ging. Vhem kniff die Augen zusammen, presste die Lippen aufeinander, sodass sie nicht einmal mehr eine dünne Linie auf ihrem blassen Gesicht abzeichneten. Einzelne Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie versuchte, die chaotischen Mächte in dem Artefakt zu bändigen.
Schließlich, ganz plötzlich, war es vollbracht. Vorbei. Vor Überraschung verlor Vhem kurz die eigene Mitte, keuchte auf und machte damit beinahe alles zunichte. Gerade noch rechtzeitig konnte sie den Schlüsselstein stabilisieren, und damit ihr Werk vollenden.

Kurz betrachtete sie das pyramidenförmige Artefakt in ihrer Hand. Ihr eigenes Holocron, völlig unverziert und schlicht. Die Macht im Inneren war für unsensible Wesen kaum erfassbar. Vorsichtig hob sie das Holocron auf, wog es in den Händen bevor sie vom Bett herunterstieg, den schwarzen Mantel über den zierlichen Körper warf und die Kapuze über die feuerroten Haare zog. Eine schlichte Handbewegung öffnete die Schiebetür zu ihrem Gemach.

Als sie den Bauch der Revenge betrat, sah sie sofort die drei Gestalten im Dunkeln. Nun, eigentlich sah sie sie weniger, als dass sie sie spürte. Madison, Marielle und Lyth. Die Zabrak würde natürlich auch Vhem spüren, die anderen beiden jedoch nur durch die Schritte der Darth aufmerksam. Trotzdem richteten sich alle sechs Augen auf sie, als sie sich vor ihnen aufbaute und langsam auf und ab ging, das Holocron dabei sicher in den Händen verwahrend.

"Ich habe wichtige Botengänge für Euch, die ich niemandem sonst anvertrauen will. Ihr werdet sie gewissenhaft ausführen."

Marielle und Lyth nickten, Madison begab sich nicht zu einer Reaktion herab. Ihre Bereitschaft brauchte sie nicht noch einmal auszudrücken, das hatte sie in den vergangenen Wochen mehr als genug getan.

Vor der Zabrak blieb Vhem auch schließlich stehen, kramte einen kleinen Chip aus ihrer Manteltasche und hielt ihn Madison hin.

"Du wirst Lurthitra suchen, und ihr diesen Chip überreichen. Niemand sonst soll etwas davon erfahren."

Wieder keine Reaktion von Madison. Vhem erwartete auch gar keine, sie ging bereits weiter, um vor Marielle inne zu halten. In einem Moment des Zögerns strich sie mit den Daumen über das Holocron, atmete tief durch und fand dadurch Überwindung. Sie reichte das Artefakt an die Doktorin weiter.

"Gib dies Serenthar. Er wird es für die Schlacht brauchen, die er zu schlagen hat."

Ein wenig verwundert nahm Marielle die kleine Pyramide an. Ihr geringes Gespür in der Macht ließ sie sicher erahnen, dass es sich um einen wertvollen Gegenstand handeln musste, doch ihre Furcht vor der Macht ließ es bei diesem Gedanken bleiben. Genau darum gab es keine bessere Person für diesen Botengang.

"Ihr könnt Euch auf mich verlassen, mein Lord."
"Ich weiß."

Marielle nickte das Kompliment ab. Kurz und knapp. Weniger aus Respekt vor der Darth, als vor der Frau dahinter. Vhem überging die Geste, und wandte sich der Chiss ganz rechts in der Reihe zu. Wieder hielt sie inne, prägte sich die leuchtenden roten Augen ganz genau ein, auf dass sie sie niemals vergessen möge.
Ganz langsam zog sie einen zweiten Chip aus der Tasche, und reichte ihn der Pilotin.

"Der hier ist für Lord Zaas. Sie zu finden wird keine leichte Aufgabe, aber du hast mich noch nie enttäuscht."

Die Darth konnte das aufmunternde Lächeln der Chiss nicht sehen, aber erahnen. Sie wusste nicht, ob Lyth nur Meisterin der Mimik oder eine außergewöhnlich emotionale Chiss war. Vielleicht ein wenig von beidem. Bevor Vhem sich abwenden konnte, ergriff Lyth ihre beiden Hände und drückte sie beinahe zärtlich.

"Danke, mein Lord."

Unsicher, was sie darauf erwidern sollte, starrte Vhem auf die Hände hinab. Es erinnerte sie an diesen einen ganz speziellen Moment auf Voss, und die gesamte Trauer und Frustration brach aus dem tiefsten Inneren ihrer Brust hervor, um sich Raum zu schaffen. Sie ließ es nicht zu, entzog Lyth ihre Hände und stellte sich mit etwas mehr Abstand vor allen dreien auf.

"Geht jetzt. Ihr sollt keine Zeit verschwenden."

Eine nach dem anderen verließ den Bauch der Revenge. Man hörte die vielen Schritte auf der Rampe erklingen, ehe sie, und damit auch jegliches Geräusch im Schiff, starben. Ewig lange Momente blieb Darth Vhem einfach stehen, und ließ den Augenblick auf sich wirken. Den Augenblick vollkommener Einsamkeit. Sie verzog die Miene, wandte sich dem Cockpit zu und setzte sich in ihren Stuhl, um die Triebwerke zu starten. Vollkommen automatisiert erstattete ihr der Hangar von Naboo die Abflugserlaubnis.

Während aus dem Maschinenraum der Revenge leise, dröhnende Töne kamen, sprang der Vokabulator des HK-54 an, welcher sich in einem Moment der Konzentrationslosigkeit hinter die Darth geschlichen hatte. Das tat er immer. Es wurde beinahe zur Gewohnheit.

"Feststellung: Diese Botengänge hätte auch eine einzelne Person erledigen können. Ihre Vorgehensweise ist ineffizient.
Vermutung: Es gibt eine andere Absicht hinter den Aufträgen. Sie wollen, dass diese Organiker das Schiff verlassen, um sich vollkommen ihrer eigenen Mission widmen zu können."

Vhem schwieg, bestätigte die Worte des Attentäterdroiden nicht, auch wenn sie der Wahrheit entsprachen. Kontrolliert hob die Revenge vom Boden ab, und steuerte auf die sich langsam öffnenden Hangartore zu. Das Schiff wurde von einem gewaltigen Sturm empfangen, wie es ihn auf Naboo nur selten gab.

"Erfreute Aussage: Ich bin hocherfreut und dankbar, dass Sie endlich zu Ihren alten Werten der Rationalität zurückgekehrt sind.
Aufgeregte Frage: Wohin werden Sie mich zuerst bringen, um die Kommunikation zu erleichtern?"

Wieder schwieg die Darth, beobachtete nur, wie der Autopilot die Revenge durch den Sturm hindurch in die Wolkendecke steigen ließ. Durch das Transpari-Glas des Cockpits konnte man komplett ungefährdet die Blitze beim Walten beobachten, bis das Schiff schließlich aus der Atmosphäre des Planeten ausstieg. Dann ließ sie sich auch endlich zu einer Antwort hinab.

"Wir sorgen dafür, dass die Harvester auch vernichtet bleiben."
"Hoffnungsvolle Vermutung: Das bedeutet wohl, dass wir bisher unbekannten Organikern gegenüberstehen könnten. Ich freue mich darauf, neue Tötungsprotokolle initialisieren und entwerfen zu können."

Vhem lächelte verhalten, legte Hand an den Navigationscomputer an und gab die Koordinaten für einen Sprung in die unbekannten Weiten ein. Man bemerkte den Hyperantrieb daran, dass die dezente Lautstärke aus den Hyperraum ein kleines bisschen zunahm. 

"Hoffentlich kommst du zu der Gelegenheit, die Protokolle auch auszuwerten."
"Verwirrte Frage: Master, denken Sie etwa, dass wir nicht zurückkehren werden? Das verletzt meinen Stolz auf meine Schutzprotokolle."

Nachdenklich beobachtete Darth Vhem die Sterne dabei, wie sie sich langsam ausdehnten, verzerrten.

"Ob wir zurückkehren? Das liegt nicht mehr in unserer Hand."

Die Revenge sprang in den Hyperraum, und verließ damit die bekannte Galaxis.
Vielleicht für immer.
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