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Thema: [SWToR] Lurthitra - Träume So 15 Jan - 18:07
So, ich habs jetzt auch mal geschafft was zu schreiben. Da ich ein absoluter Noob bin, was die Star Wars-Saga anbelangt, hab ich mich halt dem Internet etwas beident. Also falls die folgende Geschichte der absolute Lore-fail wird, tötet mich nicht! Q.Q Rückmeldungen wie Kritik sind wie immer erwünscht.
4 VVC: Ryloth – Heimat der Twi’lek
Es war ein Tag wie jeder andere auf Ryloth. Ein grosser Markt stand an, was den Twi’lek die Gelegenheit bot, den Alltagstrott wieder einzuführen und vielleicht so zu tun, als ob nichts geschehen wäre. Erst wenige Wochen waren vergangen, seit einmal mehr fremde über den Planeten herfielen. Natürlich waren sie nicht etwa an Ryll-Spice oder neuen Orchideenzüchtern für Belsavis interessiert. Nein, was sie wollten waren die Twi’lek. Solche Überfälle von Sklavenhändlern waren nicht selten. Es war nichts aussergewöhnliches, wenn der Nachbar, die Tante oder der Bruder verschwand.
Wie vielen andern, erging es auch einer jungen Twi’lek. Verschlafen trat sie ins dämmrige Licht des Planeten. Ein warmer Windstoss umspielte die schlichten Kleider des Mädchens. Es schien, als ob schon bald wieder ein Hitzesturm über die katakombenähnlichen Behausungen hinwegziehen würde. Lurthitra streckte sich ausgiebig, dann schlurfte sie seufzend zu den Stallungen ihres Vaters. Jener war Rycritzüchter. Das Fleisch dieser Kuhähnlichen Tiere war schon immer ein Gaumenschmaus gewesen. Sie ass es gern, jedoch mochte sie die Arbeit dahinter nicht. Jeden Tag stand sie früher auf als angebracht für eine 10-jährige. Die Fütterung war nunmal ihre Aufgabe, seit ihr Bruder weg war. Traurig sah sie zu dem grossen Baum, worunter der schlichte Stein stand. Deutlich war die erst kürzlich umgegrabene Erde zu erkennen. Sieben Wochen. So lange war er nun schon dort begraben.
Im Stall angekommen griff sich Lurthitra zwei Eimer, schlenderte zum Futtersilo und füllte jene mit dem Inhalt. Hier hatte sie sich versteckt. Verkrochen, wie eine feige Sandratte. Vielleicht wäre alles nicht so gekommen. Ihre Mutter wäre noch hier. Verschleppt von diesen Fremden. Niemand wusste, wo sie hingebracht wurde. Sie war schön, ihre Haut von prächtiger Farbe, die Figur makellos. Wahrscheinlich wurde sie an einen Hutten oder Cantinabetreiber verkauft. Eine Träne rann der jungen Twi’lek über die Wange. Die Rycrit streckten ihre Köpfe gierig über die Bretter des Stalls. Der Hunger liess sie aufgeregt hin und her trampeln. Aufgeregt drängte das Vieh sich an den Futtertrog, als Lurthitra das Futter verteilte. Einige Minuten beobachtete sie die Tiere beim gierigen Fressen. Sie musste lächeln. Sanft strich sie einem der Tiere übers borstige Fell. Eigentlich mochte sie die Rycrits. Heimlich gab sie einigen von ihnen sogar Namen, obwohl ihr Vater ihr dies verbot. Man solle sich nicht mit seinem Futter anfreunden, sagte er immer.
Während die Tiere am Futtertrog beschäftigt waren, konnte die Twi’lek in Ruhe den Stall ausmisten. Sie machte sich eindeutig zu viele Gedanken darüber, was wohl wäre, wenn sie sich nicht versteckt hätte als die Sklavenhändler über ihren Hof herfielen. Ihr Bruder stellte sich mutig vor ihre Mutter. Lurthitra wusste nicht, ob die Trauer um den Verlust grösser war, oder die Bewunderung für den Mut und die Aufopferung ihres Bruders. Ihr Vater war seit jenem Tag nicht mehr zu gebrauchen. Er schloss sich oft tagelang ein. Ab und zu hörte sie ihn schluchzen.
Nach getaner Arbeit trat sie wieder in die dämmrige Hitze hinaus. Der Wind wehte nun schon stärker. Es würde sich wohl nur noch um Stunden handeln, bis der Sturm da war, was gut für die Energiegewinnung war. Ohne diese Stürme konnten die Turbinen ihrer Kraftwerke nicht betrieben werden. Jedoch mussten die Rycrits deshalb im Stall bleiben, was diesem wilden Vieh nicht gefiel. In ihren Gedanken versunken setzte sie sich vor den Erdhügel mit dem Grabstein ihres Bruders. Leise betete sie zu ihrer Göttin. Trotz des Leides, welches ihr in letzter Zeit wiederfahren war, konnte sie ihren kindlichen Glauben an das Gute einfach nicht ablegen. Sie schwor sich, eines Tages ihre Mutter zu finden. Sie fühlte sich schuldig. Schuldig gegenüber ihres traurigen Vaters und ihres toten Bruders.
So oft erzählte ihr Bruder von jenen, die mit einem eigenen Schiff die Galaxis durchquerten. Sie wollte all dies auch sehen. Es musste wunderschön sein, ins weite Nichts zu sehen und die weit entfernten Sterne zu betrachten. Er sagte, Träume könnten wahr werden, wenn man fest genug daran glaubte…
Zuletzt von Raxelle am So 15 Jan - 23:46 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
LeKüken Admin
Anzahl der Beiträge : 955 Anmeldedatum : 20.11.11
Thema: Re: [SWToR] Lurthitra - Träume So 15 Jan - 18:38
Miese Betrügerin! Man sagt nicht, dass man keine Ahnung hat, wenn man direkt danach damit um sich feuert wie... wie... wie... Carmen O,O
Zum ernst: Küken mag. Küken mag wirklich. Das Ding trieft nur so vor einer gewissen... Hingabe wie ich find. Dass du dich informiert hast, das merkt man dem Text wirklich an. Macht Hunger auf mehr aus deinen Fingern!
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Lurthitra - Träume Do 19 Jan - 20:24
*grinst vor sich hin*
Jap, das flauschig-gelbe Küken trifft den Nagel auf den Kopf!
Da setzt man sich nichtsahnend zum Lesen deiner Geschichte hin, im Hinterkopf das du quasi erst seit nem knappen Monat mit von der Partie bist und dann...jep, mit nem Stuhl ins Gesicht ;D
*erwartungsvoll hinsetz und schwanzwedel*
Teetroll Aynes
Anzahl der Beiträge : 108 Anmeldedatum : 21.11.11 Alter : 35 Ort : Zau[:ber:]g
Um ehrlich zu sein ich hab mit mir gerungen ob ich jetzt schon was dazu schreiben soll, aber ich bin so frei und schreibe einfach mal.
Ich finde es ist gut mit der Lore vereinbar, da kann man nichts dagegen sagen!
Die geschichte bzw den Geschichts Teil an sich fand ich jetzt nicht so sonderlich, da kenne ich besseres von dir. Bitte schlagt mich nicht! *Kreischend im Kreis renn* Nichts desto trotz werde ich weiter am Ball bleiben und deine Geschichten weiter verfolgen
Der Teetroll *rennt weiter im Kreis*
Puderzucker Admin
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So, ich melde mich zurück ^_^ Hier der nächste Teil. Danke für die Kommentare und Kritik. Ich hoffe, es wird besser als der erste Teil
2 VVC: Ryloth – Überfall
Zwei Jahre war es nun her, seit Lurthitras Bruder begraben wurde. Wo einst nur aufgewühlte Erde war und ein schlichter Stein stand, wuchs jetzt neues Leben heran. Natürlich, es war nur spärliches Gestrüpp. Das Klima von Ryloth liess nicht mehr zu. Wie gerne Lurthitra Blumen auf das Grab ihres Bruders gelegt hätte, es war nicht möglich. Oft sass die junge Twi’lek unter dem grossen Baum neben dem Grab. Sie sprach viel mit ihrem Bruder. Seit dem Tage vor zwei Jahren hatte sie niemanden mehr zum Reden. Nur ihr Bruder hörte ihr zu. Zumindest glaubte sie daran.
Ihr Vater wurde noch schweigsamer als in der Trauerzeit. Zwar liess er sich wieder ausserhalb ihrer Behausung blicken und ging seiner Arbeit nach, aber er schwieg. Der einst so starke Mann wirkte nun blass und schwächlich. Es schien ein Wunder zu sein, dass er es überhaupt noch schaffte einen Rycrit für die Schlachtung vorzubereiten. An Tagen wie diesen mied Lurthitra den Stall. Ihre Neigung zur Freundschaftsschliessung mit den Tieren liess ihr Herz immer wieder schwer werden wenn ihr Vater das Vieh schlachten musste.
An jenem Tag sass die Twi’lek einmal mehr unter dem grossen Baum beim Grab ihres Bruders. Mit Nadel und Faden flickte sie geschickt ein Hemd ihres Vaters. Warmer Wind zog über die trockene Landschaft. Genüsslich lehnte sie sich zurück. Die warme Luft fühlte sich auf der Haut an, als ob sanfte Sonnenstrahlen über ihr Gesicht streicheln würden. Nur selten wich das dämmrige Licht in der bewohnbaren Zone von Ryloth einzelnen Aufhellungen. Immer wieder blickte sie zum Himmel und stellte sich vor wie es in der unendlichen Weite des Universums aussehen musste. Ihr Atem wurde ruhig, die Hände sanken langsam auf das in ihrem Schoss ruhende Hemd. Sie döste ein.
„Fasst sie nicht an!“ Lurthitra zuckte zusammen. Sie presste die Hände auf die Ohren, vergrub ihr Gesicht auf ihren Knien. Es war die Stimme ihres Bruders ausserhalb des Stalls. „Tardo’n… Bitte… Geh ins Haus…“, die Angst war in der Stimme ihrer Mutter deutlich zu hören. Dann ein dumpfer Schlag gegen die Bretter des Stalls. Lurthitra musste ein Schluchzen unterdrücken. Erneut flehte ihre Mutter ihren Bruder an, aus dem Weg zu gehen. Immer wieder fielen Worte in fremden Sprachen. Sie kannte die Stimmen nicht. „Lasst sie in Ruhe, habe ich gesagt!“ Das Geräusch eines Fausthiebes gegen einen Schädel war zu hören. Dann ein rumpeln.
Fremdsprachiges Geschrei, Schüsse. Verzweifelte Schreie. „Nein… Nein! Was habt ihr getan?! Mein Sohn…!“ Die Schreie entfernten sich immer mehr. Die junge Twi’lek kauerte zitternd zwischen Futtersilo und Stroh. Tränen kullerten ihr über die Wangen. Nur langsam kroch sie aus ihrem Versteck. Vorsichtig schritt sie durch den Stall, öffnete die Tür, trat hinaus. Ihr Vater lag reglos am Eingang ihres Hauses. „Lur…thitra…“, Tardo’n war an der Stallwand zusammengesunken. Drei Schüsse aus einem Blaster brannten sich durch seinen Oberkörper. Röchelnd rief er nach seiner Schwester. Diese kniete neben ihm nieder. Kalter Schweiss stand dem Twi’lek auf der Stirn. Zitternd streckte er die Hand nach seiner kleinen Schwester aus. Lurthitra griff nach seiner Hand. „Tardo’n… W-wo ist Mutter?“ Er zuckte kraftlos mit den Schultern, löste seine Hand aus den ihren und strich ihr liebevoll über die Stirn. „Es.. es tut mir Leid… Ich konnte nichts tun…“ Die junge Twi’lek sah ihren Bruder mit Tränengefüllten Augen an. Tardo’n lächelte seine kleine Schwester tröstend an, sein Atem wurde schwächer und er schloss langsam die Augen.
Schweissgebadet schreckte Lurthitra aus ihrem Traum. Immer wieder suchten diese Bilder sie im Schlaf heim. Wie lange sie wohl geschlafen hatte? Ihr Vater war noch immer im Stall. Sagte er nicht, sie soll frische Pilze und etwas Gemüse besorgen? Hastig rappelte sie sich auf und spurtete los. Der wöchentliche Markt wartete nicht auf sie!
Auf dem Marktplatz angekommen, musste die junge Twi’lek aufpassen, dass sie nicht in der Menge unterging. Man sollte meinen, der gesamte Planet hätte sich versammelt. Mühsam quetschte sie sich zwischen den Erwachsenen hindurch um zu den Gemüseständen zu gelangen. Das wenige Gemüse, welches in diesem Klima überlebte war trocken und hatte nicht viel Eigengeschmack. Jedoch mit der richtigen Sauce, Pilzen und dem Fleisch der Rycrits war es durchaus geniessbar.
Gerade als sie die Hand nach einem in ihren Augen besonders schönen Pilz ausstrecken wollte, wurde sie gegen den Markttisch geschubst. Plötzlich nahm das Gedränge enorm zu, schubsten andere Twi’lek zur Seite. Schreie, dann Massenpanik. Tische wurden zur Seite geworfen, Kinder wurden einfach überrannt. Lurthitra hatte keine Ahnung was passiert war. Eines war klar: Sie musste weg hier! Hastig schnappte sie noch ein paar Pilze vom Boden auf, dann rannte sie los. Geschickt schlängelte sie sich durch die panische Masse hindurch. Leider hatte sie nicht mit dem Versagen ihrer Sandalen gerechnet. Ein Riemen riss, sie strauchelte und landete mit dem Gesicht voran auf dem staubigen Boden. Die Pilze auf ihren Armen waren hinüber. Gerade wollte sie sich aufrappeln und ihre Kleider vom Staub befreien, da wurde sie erneut geschubst. Mit den Armen versuchte sie ihren Kopf zu schützen, als weitere Panische über sie hinwegrannten.
Augenblicke, welche sich wie Minuten anfühlten, verstrichen. Gerade wollte die junge Twi’lek sich aufsetzen, da wurde sie hinten an ihrem Kleid gepackt und hochgerissen. Grosse Hände griffen ihr ins Gesicht, mit den Fingern wurden ihre Kiefer auseinandergedrückt. Wie auf einem Viehmarkt fühlte sie sich in dem Moment, als der kräftig gebaute Mensch ihre Zähne inspizierte. Er nickte, sagte etwas in einer fremden Sprache und riss sie auf die Füsse. Noch immer wurde sie am Stoff ihrer Kleidung festgehalten. Sie wand sich in dem kraftvollen Griff, versuchte sich zu befreien. Was immer dieser Fremde von ihr wollte, es konnte nichts Gutes bedeuten. Ihre Kraft reichte nicht aus. Sie trat und schlug nach dem Menschen, dieser liess nicht locker. Er schleifte sie zu einem Gleiter, warf sich Lurthitra unsanft über die Schulter und bestieg sein Gefährt.
Etwas ausserhalb der Stadt wurde sie zu einem Raumschiff gebracht. Der Raum, in den sie geschubst wurde war dunkel und es roch nach Angst, Blut und Erbrochenem. Ungefähr ein Duzend andere Twi’lek waren hier. Einige bluteten, andere waren gar bewusstlos. Allmählich dämmerte ihr, was hier passierte…
Puderzucker Admin
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Thema: Re: [SWToR] Lurthitra - Träume Mi 15 Feb - 19:20
2VVC: Reise ins Ungewisse
Stunden vergingen in der Dunkelheit. Der Gestank war langsam nicht mehr auszuhalten. Lurthitra hatte sich in einer Ecke zusammengekauert, nachdem sie sich vergewissert hatte, sich in nichts Ekelhaftes zu setzen. Sie starrte einfach ins Schwarze, nichtwissend ob sie nun weinen sollte oder nicht. Unweit von ihr entfernt schien jemand genau zu wissen was zu tun war: Schluchzend und mit Schreikrämpfen durchzogen wurde gegen die Tür gepoltert. Aus einer anderen Ecke konnte man hören wie eine Mutter versuchte ihre beiden Kinder zu trösten. Lurthitra wusste, dass in letzter Zeit vermehrt solche Schiffe hier landeten. Meist verschleppten sie Kinder und Frauen. Auch junge Männer verschwanden ab und an plötzlich. Die kleine Twi’lek zog die Beine etwas näher an ihren Körper und umschlang diese mit den Armen. Abwartend legte sie ihren Kopf auf ihre Knie. Das Schiff hatte sich noch nicht bewegt. Ob es Probleme gab? Vielleicht waren die Männer auch einfach erneut auf Beutefang gegangen…
Tatsächlich öffnete sich die Tür eine gefühlte Stunde später zischend. Ein greller Lichtstrahl blendete die sich im Raum befindlichen Twi’leks. Die hysterisch schreiende Frau, welche gegen die Tür polterte bekam kurzerhand einen Stiefel ins Gesicht als sie versuchte durch den Türspalt zu entkommen. Sie sackte geräuschvoll auf den harten Boden wo sie schliesslich liegen blieb. Lurthitra hielt den Atem an. Niemand wusste, was passieren würde, wenn man auf sich aufmerksam machen würde. Die Männer zündeten mit einer Lampe im Raum umher, schubsten dann ein Mädchen in den Raum, welche kaum älter war als Lurthitra selbst. Die Tür wurde wieder verriegelt. Leises Murmeln durchzog den Raum. Die Mutter, welche die zwei Kinder tröstete, erhob die Stimme. „Wir dürfen keine Panik zeigen! Wenn wir uns nicht wehren, wird uns nichts passieren!“ Eine Männerstimme aus einer anderen Ecke meldete sich zu Wort: „Keine Panik?! Wir werden verschifft wie irgendwelche Rycrits! Und Ihr wollt nichts dagegen unternehmen?“ Die Erwachsenen begannen zu streiten, Kinder drückten wieder auf die Tränendrüse und heulten los. Auch Lurthitra stand das Wasser nun in den Augen.
Die Triebwerke wurden aufgestartet. Die kleine Twi’lek kauerte noch immer in der Ecke. Sie biss sich auf die Unterlippe und blinzelte mit dem Blick nach oben um ihre Tränen zu unterdrücken. Langsam wurde ihr klar, dass es von hier an wohl kein Zurück mehr geben wird. Sie würde ihre Heimat vielleicht nie wieder sehen… Nie wieder würde sie am Grab ihres Bruders sitzen und ihm ihr Herz ausschütten. Die Rycrits… Klar, sie mochte sie. Aber sie wird bestimmt nicht das letzte Mal über das borstige Fell von einem dieser Tiere gestreichelt haben. Eher machte sie sich Gedanken um ihren Vater. Wie würde er es aufnehmen, dass nun auch seine Tochter verschwunden war? Lurthitra vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, sosehr sie sich auch bemühte.
Fremde Hände tasteten über Lurthitras Schulter. Sie zuckte zusammen. Noch immer war es zu dunkel, um etwas zu sehen. Jemand liess sich neben ihr nieder und legte ihr den Arm um die Schulter. „Du musst keine Angst haben. Du bist nicht allein…“ Eine beruhigende Mädchenstimme sprach zu ihr. Sie blinzelte ins Dunkle und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ach… Du bist es… Du wurdest als Letzte hier her gebracht, richtig?“ Das Mädchen bestätigte. „Ja, sie haben mich gefunden weil ich niesen musste. Ich hatte mich in einem leeren Fass versteckt. Leider war es etwas staubig da…“ Sie schmunzelte, was Lurthitra überraschte. Sie wirkte fast so, als würde es ihr nichts ausmachen, dass sie gefangen worden war. „W-wie heisst du…?“, fragte Lurthitra nun schüchtern. „Nhe’rya. Du bist das Mädchen vom Rycrit-Hof, richtig?“ – „W-woher weisst du das?“ Nhe’rya schmunzelte erneut. „Ich hab dich erkannt als die Männer den Raum ausleuchteten.“ Lurthitra seufzte auf. Sie war froh, jemand bei sich zu haben. Auch wenn sie das Mädchen nicht wirklich kannte.
Für eine Weile sassen die beiden Mädchen nebeneinander und schwiegen. In dem Raum wurde es unerträglich heiss und stickig. Die Frau, welche den Tritt ins Gesicht bekam, war noch immer nicht zu sich gekommen. Lurthitra hörte zwei der Gefangenen murmeln. Einer davon behauptete, dass sie wohl tot sei. Die rothäutige Twi’lek holte Luft um endlich das Schweigen wieder zu brechen. „Weisst du wohin sie uns bringen?“ Nhe’rya seufzte. „Nein… Aber man hört oft Geschichten. Wahrscheinlich werden wir auf einem Markt verkauft.“ – „Was?! Verkauft? Aber… das können sie doch nicht machen!“ Das Mädchen legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Nicht so laut, wir sollten keine Panik auslösen…“ Lurthitra schluckte, flüsterte dann. „W-was sind das für Märkte…?“ – „So weit ich weiss, Sklavenmärkte. Wir sollten einfach abwarten. Jetzt darüber nachzudenken wird’s nicht besser machen. Wir sollten versuchen, etwas zu schlafen…“
Lurthitra wusste, dass Nhe’rya wohl recht hatte. Jedoch hier zu schlafen schien für sie ein Ding der Unmöglichkeit. Ihr war heiss und ihr Magen knurrte. Das Zeitgefühl hatte sie längst verloren. Niemand schien mehr zu wissen wie lange sie schon hier drin waren. Geschweige denn, wie lange sie noch unterwegs sein würden. Es wurde immer ruhiger im Raum. Einige waren wohl vor Erschöpfung eingeschlafen. Auch das Mädchen neben ihr schien eingeschlafen zu sein. Zumindest ruhte ihr Kopf nun auf Lurthitras Schulter.
Die junge Twi’lek schreckte auf, als zischend die Tür aufging und Licht in den Raum einfiel. Sie war wohl eingedöst. Einer der Männer trat in den Raum und stellte etwas in die Mitte. Dann huschte er eilig wieder hinaus und die Tür schloss sich. Erneut waren die Gefangen im Dunkeln. Lurthitra schüttelte Nhe’rya etwas und flüsterte: „Hey, wach auf! Da waren die Männer schon wieder!“ Nhe’rya grummelte leise und richtete sich auf. „Hast du gesehen, was es war?“ Die rothäutige verneinte. „Es war sah aus wie ein Topf oder ähnliches… Wollen wir nachsehen? Die andern schlafen alle…“ – „Klar!“ Schon wurde Lurthitra auf die Beine gezogen. Vorsichtig tasteten die Mädchen sich in die Mitte des Raumes. Glücklicherweise hatten sich die meisten Twi’lek an die Wände verteilt um zu schlafen. Ein leises, metallisches Geräusch liess darauf schliessen, dass sie bei dem Topfähnlichen Gegenstand angekommen waren. Sie fassten mit den Händen hinein um abzutasten was er enthielt. „D-das sind Wasserflaschen… Und irgendwas Eingeschweisstes…“ Nhe’rya zog von beidem etwas heraus und reichte es Lurthitra. Diese tastete an den Gegenständen entlang, riss dann die Verpackung auf und roch am Inhalt. „Das scheinen irgendwelche Nahrungsmittel zu sein… Ich habe so was noch nie gegessen. Riech mal.“ Sie streckte es in die Richtung, in der sie das andere Mädchen vermutete. Diese quiekte erfreut auf. „Das sind irgendwelche Riegel. Davon hab ich schon gehört! Die sollen lange satt machen und werden vor allem in Raumschiffen, welche längere Strecken befliegen mitgeführt. Platzsparend und so.“ Mit diesen Worten biss sie hinein. Verdutzt über das Wissen ihres Gegenübers zuckte Lurthitra mit den Schultern, griff noch einmal in den Topf und kroch zurück in ihre Ecke. Nhe’rya setzte sich wieder neben sie. Einen vollen Magen zu haben machte das Ganze gleich um einiges erträglicher.
Stunden - vielleicht auch Tage – später. Niemand wusste wo sie waren, wie lange sie unterwegs waren, und wie lange es noch dauern würde. Der Gestank in dem engen Raum stieg mittlerweile ins Unerträgliche. Da sie nun regelmässig Wasser und Nahrung erhielten verrichteten einige, die sich wohl schon ganz aufgegeben hatten, nun auch noch ihre Notdurft in den Raum. Lurthitras Rücken schmerzte vom Sitzen. Ausserdem drückte ihre Blase. Jedoch hätte die Erleichterung jene hier zu leeren gegen jedes einzelne Wort ihrer Erziehung verstossen. Nhe’rya lag neben ihr auf dem Boden. Ihr Redefluss wurde immer weniger seit sie hier drinnen waren. Lurthitra seufzte. Wie sehr sehnte sie sich nach der sandigen Umgebung, der trockenen Luft und dem dämmrigen Licht ihrer Heimat. Ein Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Die Triebwerke wurden leiser, dann ein leichtes Rumpeln. Waren sie gelandet? Hastig schüttelte sie ihre Leidensgenossin wach. „Nhe’rya! Ich glaub, wir sind gelandet!“ Das Mädchen schreckte auf und klatschte ihre Stirn gegen jene von Lurthitra. Beide rieben für einen Moment wimmernd den in Mitleidenschaft gezogenen Körperteil. Gerade als sie etwas sagen wollte, öffnete sich die Tür zischend. Licht ging an. Alle noch reaktionsfähigen Twi’lek hielten aufschreiend die Arme vors Gesicht. Lurthitra fühlte, wie Nhe’rya neben ihr auf die Beine gerissen wurde. Ein leises Klacken war zu hören. Dann war auch sie dran. Sie wurde hochgerissen, ihre Arme wurden ihr auf den Rücken gedrückt. Kaltes Metall umschloss ihre Handgelenke. Dann wurde sie vorwärtsgedrängt. Noch immer geblendet atmete sie seit langer Zeit wieder frische Luft ein…
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Lurthitra - Träume Mi 15 Feb - 19:55
*durchatmet* Oukay...beim Lesen hatte ich den Eindruck, direkt neben Lur zu hocken. Absolut intensiv und glaubwürdig! Yanni meinte kürzlich was von einem Schreibwettbewerb ;3
Puderzucker Admin
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Thema: Re: [SWToR] Lurthitra - Träume Mo 5 März - 16:28
So, da ich im Internet nicht viel Informationen zu Sklavenhalsbändern etc erhalten habe, musste ich etwas improvisieren. Ich hoffe es ist trotzdem einigermassen glaubwürdig ;D
2VVC: Willkommen auf Nar Shaddaa
Es dauerte einige Minuten bis die Twi’lek sich wieder an das Tageslicht gewohnt hatte. Die Augen zwar noch etwas zusammengekniffen erkannte sie nun die neue Umgebung. Was sie sah, liess ihren Kiefer herunterklappen. Um sie herum schossen Gebäude in die Höhe. Grösser als manche Türme und Bäume auf Ryloth. Abertausende Lichter glitzerten in allen Farben. Vor lauter Staunen blieb Lurthitra für einen Moment stehen. Sofort hatte sie eine Faust im Rücken welche sie schubste. Schlecht gelaunt wurde sie angeplärrt. Ohne viel davon zu verstehen schloss sie in der Kolonne auf. Der weitere Marsch ins Unbekannte verlief relativ ruhig. Ab und an hörte man jemanden schluchzen oder erschöpft stöhnen. Keiner versuchte mehr aufmüpfig zu werden. Die Frau, welche im Schiff in ihrer Hysterie ins Gesicht getreten wurde, war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich wurde sie entsorgt.
Vor Lurthitra schlurfte Nhe’rya vor sich hin. Endlich konnte sie erkennen, mit wem sie sich die letzten Tage oder Stunden unterhalten hatte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie das Mädchen bereits ein paar Mal gesehen hatte. Nhe’rya war die Tochter eines Pilzzüchters. Er hatte einen Stand am Markt, wo sie mit ihrer Mutter immer ihre Wahre verkaufte. Das Pilzmädchen war eher klein und von rundlicher Statur. Die Lekku waren verhältnismässig kurz, wenn sie es mit ihren gleichaltrigen Artgenossen verglich. Ihre Haut war in einem hellen gelbgrün gehalten.
Der Marsch durch die unbekannte Stadt dauerte nicht lange. Schon nach kurzer Zeit erreichten sie eine Tür, welche von zwei bewaffneten Männern bewacht wurde. Der Kerl, welcher die Kolonne anführte, wechselte ein paar Worte mit den Wachmännern. Diese nickten und die Tür öffnete sich zischend. Lurthitra verfluchte sich innerlich selber, dass sie ihren Bruder damals ausgelacht hatte als er ihr etwas Basic beibringen wollte. Naja, sie hätte immerhin auch nie gedacht, dass sie ihr Dorf jemals verlassen würde. Klar, auf Ryloth gab es auch andere Spezies als Twi’lek. In ihrem Dorf gab es genau einen, und der lebte zurückgezogen. Es gab in ihrer kleinen Welt also keinen Grund, eine fremde Sprache zu lernen. Falsch gedacht. Als die Kolonne die Tür durchschritt wurden sie von einem grellen, mit hellen Kacheln versehenen Raum begrüsst. Sie wurden angehalten. Sofort schritt einer der Männer an der Kolonne entlang und drückte jeden auf die Knie. Jene, welche sich wehrten bekamen kurzerhand einen Tritt in die Kniekehle.
Ein zweiter Mann ging mit einer Kiste der Reihe nach. Jeder bekam ein kleines Gerät ans Ohr gedrückt. Bei jedem sprach er danach einen kurzen Satz. Endlich bei Lurthitra angelangt wusste sie dann auch was es war. „Verstehst du mich, Abschaum?“ Erschrocken über das kleine Übersetzungsgerät in ihrem Ohr nickte sie. Nhe’yra blickte seufzend zu ihr rüber. „Ich will nicht wissen, was sie jetzt mit uns machen…“, flüsterte sie Lurthitra zu. Die rote Twi’lek weitete die Augen. „Denkst du, es passiert was Schlimmes?“ Das Pilzmädchen zuckte mit den Schultern. „He, da! Ruhe! Es wird nicht geredet!“ Die Mädchen zuckten zusammen und senkten den Blick. Das kalte Metall, welches sich um ihre Handgelenke schloss, begann unangenehm zu werden.
Nach kurzem Schweigen sah Lurthitra auf und blickte sich im Raum um. An der Wand gegenüber hingen ein paar schmutzige Schürzen an Haken. Rötlich-braun schimmerte der Schmutz auf den weissen Schürzen. Die Twi’lek schluckte. Da war ein Tisch mit verschiedenen Halterungen und Riemen dran. Auf einem kleinen Tisch daneben lagen einige Zangen und sonstige Werkzeuge. Ein Kanister mit seltsamer Flüssigkeit stand ebenfalls bereit, daneben einige Tücher und Tupfer. Ein panisches Raunen ging durch den Raum beim Anblick dieser Gegenstände.
Tatsächlich dauerte es auch nicht lange bis sie den Zweck dieses Raumes erfuhren. Ein grosser, bulliger Kerl betrat den Raum mit einer Kiste voller halbkreisförmiger Geräte. Dicht hinter ihm trat eine eher zierliche Frau ein. Der kräftige Mann stellte die Kiste neben den seltsamen Tisch mit den Gerätschaften, öffnete eine Schublade und zog eine Maske heraus, welche mit einem Schlauch verbunden war. Der Schlauch führte in ein Loch in der Wand. Was es damit auf sich hatte, konnte man nur erahnen. Zwei ihrer Bewacher schritten auf den ersten Twi’lek in der Reihe zu und griffen ihm unter die Arme. Unsanft wurde der junge Mann zu dem Tisch gezerrt. Natürlich wehrte er sich mit aller Kraft dagegen. Der bullige Kerl griff nach dem Ansatz seines linken Lekku woraufhin der Twi’lek schlagartig still war. Man sah ihm in den Augen an, wie sein Herzschlag nach oben getrieben wurde. Er wirkte fast schon wie ein Nagetier, welches in einer Angststarre verharrte, während ein Kind es begeistert herumdrückte und streichelte. Die Gelegenheit wurde genutzt um ihm die Maske ins Gesicht zu drücken. Da der junge Mann sich anscheinend weigerte einzuatmen, zwangen die Männer ihn mit einem Tritt in den Bauch dazu. Kaum schnappte er nach Luft sackte er auch schon benommen zusammen. Der Twi’lek wurde bäuchlings auf den Tisch gehievt wo die zierliche Frau bereits mit einem Skalpell wartete. Als sie einen kleinen Schnitt im Nacken ansetzte, zuckte der benommene noch einmal kurz zusammen.
Nhe’rya wandte den Blick schluchzend ab während Lurthitra fasziniert und zugleich schockiert weiterstarren musste. Eine kleine Metallplatte wurde in die Wunde eingeführt und verschraubt. Kalte Schauer schlichen sich Lurthitras Rücken hinab. Der kleine Schnitt wurde mit der seltsamen Flüssigkeit aus dem Kanister beträufelt. Es schien fast so, als ob sich die Wunde etwas schloss. Danach kam das halbkreisförmige Gerät zum Einsatz. Kurzerhand wurde es an die zuvor implantierte Platte verschraubt. Der benommene Twi’lek schien sich bereits wieder zu regen. Er wurde kurzerhand vom Tisch gezogen und in einen Nebenraum geschleift. Die Frau war ohne Zweifel erfahren in dem, was sie tat. Pro Person brauchte sie keine zehn Minuten um das Gerät zu verschrauben und die Platte zu implantieren.
Irgendwann war natürlich auch Nhe’rya an der Reihe. Als sie quiekend zum Tisch gezerrt wurde musterte die Frau das Mädchen für einen Moment. „Ihr Idioten, was schleppt ihr solch minderwertigen Abschaum an? Seht sie euch doch mal an! Dieses Übergewicht! Und von den stummelartigen Lekku ganz zu schweigen… Wir können froh sein, wenn sie mehr einbringt als das Halsband kostet!“ Nhe’ryas Augen füllten sich nun zum ersten Mal mit Tränen. Klar, es gab auch auf Ryloth Rangordnungen. Aber so beleidigt wurde sie wohl noch nie in ihrem ganzen Leben. Die Maske wurde ihr ins Gesicht gedrückt, alles verschraubt. Dann wurde sie wie die andern in den Nebenraum geschleift. Lurthitra biss sich auf die Unterlippe als sie auf die Beine gezerrt wurde. Alles um sich herum ignorierend atmete sie das Gas aus der Maske ein. Die Welt um sie herum verschwamm, ihr wurde schwarz.
Lurthitra blinzelte. Die Stimmen um sie herum klangen weit entfernt. Sie fühlte eine Hand an ihrer Schulter, wurde geschüttelt. Nhe’rya sass neben ihr auf einer dreckigen Decke. Langsam setzte sich Lurthitra auf. Ein unangenehmes Ziehen ging von ihrem Nacken aus. „I-ist es vorbei…?“ Das Pilzmädchen nickte und blickte sie aus verweintem Gesicht an. „In ein paar Stunden geht es an den Markt… Wir sind auf Nar Shaddaa, einem Huttenmond. Hier gibt es unzählige Sklavenhändler. Ich hab Angst, Lurthitra!“ Die junge Twi’lek schloss ihre neu gewonnene Freundin in die Arme. „Brauchst du nicht… Mit etwas Glück kommen wir zusammen an einen guten Ort…“ – „Hör auf zu träumen… Die Sklaverei kennt keine guten Orte.“ Lurthitra seufzte. Eine ganze Weile verharrte sie mit Nhe’rya in ihren Armen bis die Tür geöffnet wurde…