Thema: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Mo 4 Feb - 19:27
"Aaaaaaaaah!"
Mit einem tiefen und langen Seufzer wacht Ugana aus ihrem Alptraum auf. Starr und steif richtet sie sich auf mit panisch weit aufgerissenen Augen. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich schwer atmend unter dem weiten Hemd in schnellem Rhythmus, wobei sich nur auf der linken Seite der sanfte Hügel ihrer Brust abzeichnet. Die rechte Seite ist flach. Ugana sieht sich mit wildem, verstörtem Blick schnell um. Ihr spindeldürrer Körper ist schweissgebadet.
Verdammte Vhem und noch mehr verdammte Ginsesh und am allermeisten Sithspawn-verdammter Keowa!
Nur wenige Sekunden dauert es, bis sich ihre Gedanken wieder soweit geordnet haben, dass Ugana eine Entscheidung treffen kann. Mit einem guturralen Knurren greift sie nach ihrem, immer griffbereit neben ihr aufbewahrtem Lichtschwert und springt aus dem Bett. Es ist ihr im Moment ziemlich gleichgültig, dass sie nur mit Slip und einem zu grossen Hemd bekleidet aus ihrer winzigen Einzelkabine stürmt und beinahe zwei Soldaten umrennt, die gerade Wachdienst im Korridor zu schieben scheinen. Ugana sieht die Wachen mit wildem Gesichtsausdruck und total zerstrubbeltem Haar kurz an, bevor sie bellt:
"Was steht ihr hier so rum? Habt ihr nichts besseres zu tun als mich anzustarren? Weitermachen!"
und die Wachen einfach stehen lässt. Ihr Ziel ist nur wenige Meter weit entfernt. Es ist die Kabine von Lord Ginsesh, und Ugana hat sich geschworen sie zu töten. Dies ist jetzt schon der zweite Lord nach Lord Zaas, den Ugana sich zum Feind machen will, aber in diesem Moment kann Ugana nicht so weit denken. In diesem Moment könnte nur die Macht selbst sie aufhalten. Oder vielleicht Lord Vhem, aber die ist nicht hier, und Ugana hat keine Idee, wo sie steckt. Jegliches rationale Denken hat ihren Geist verlassen und nur die Wut, der Hass und eine gewisse Portion Selbstmitleid beanspruchen ihre ganze Aufmerksamkeit.
Dieses verdammte Dreckstück, diese Nerfkuh! Und dieses grunzende, nutzlose Stück Mann schaute auch noch einfach zu, wie sich Ugana zum Gespött machte und selbst erniedrigte! Ihr eigenes, aus tiefer Kehle kommendes Grunzen ist Teil ihrer Wut, ihr Blick durch einen roten Schleier getrübt. Sie hat das Gefühl, dass sich die Zeit endlos dehnt, der Korridor sich immer mehr in die Länge zieht, so das sie fast glaubt immer noch zu träumen.
Die Realität ist hart, weiss und besteht aus Metall und Duroplast. Es ist die Tür zu Lord Ginseshs Quartier. Uganas rechte Hand klatscht flach auf den Rufknopf, der unter diesem Ansturm von durch die Macht vielfach verstärkter Muskelkraft klein beigibt und nur noch ein jämmerliches elektronisches Piepsen produzieren kann. Ugana knurrt lauter. Sie wartet. Die Sekunden ticken fast hörbar und sehr langsam, wie Herzschläge. Es können nicht mehr als eine einstellige Anzahl ihrer vergangen sein, als Ugana mit einer fliesenden Bewegung ihres narbenversehrten, sehnigen rechten Armes das Lichtschwert auf Kopfhöhe bringt und auf den Knopf zum Einschalten drücken will.
Die Realität beharrt darauf, nicht übersehen zu werden. Sie tut dies in Form einer dünnen, vor Angst zittrig klingenden Stimme, die sich hinter ihr erhebt wie ein Kaninchen, dass seinen Schlächter erwartet. Nur ist es kein Kaninchen, sondern der ihrer Gruppe zugewiesene Adjutant, ein sehr junger Kadett, der durch irgendwelche Beziehungen diesen Job bekommen haben musste. Pech für ihn. Ugana fährt, sich auf der Ferse drehend, herum. Für sie ist es langsam, wie eine sanft ausgeführte, fast schwebende Pirouette.
Für die Realität in Form des eher schmächtigen Kadetten (lassen wir ihn 15 Jahre alt sein) ist es ein Luftzug, und die Gestalt von Ugana, die eben noch etliche Meter von ihm entfernt stand, baut sich in der nächsten Zehntelsekunde vor den wackeligen Beinen des Kadetten auf. Seine Ohren dröhnen plötzlich, angefüllt von einem bedrohlichen Summen, wie sie nur die Klinge eines angeschalteten Lichtschwertes produzieren kann. Seine Sicht ist plötzlich von sehr viel Rot erfüllt, als sich Uganas vernarbtes Gesicht seinem auf wenige Zentimeter nähert, die Klinge an seinem Hals.
Der Adjutant kann nichts dafür, das plötzliche Ziel von Uganas Zorn zu sein. Man muss es ihm aber immerhin hoch anrechnen, das er nicht sofort zusammenklappt. Vielleicht liegt es auch an dem wenig imposanten Aufzug der Sith. Eine Unterhose und ein zu grosses T-Shirt sehen nicht sehr bedrohlich aus. Das Lichtschwert an seiner Kehle erfüllt diese Aufgabe aber sehr gut, und der unnachgiebige Ausdruck sowie die lodernden Augen von Ugana tun ihr übriges.
"M...Mylord... L...Lord Gi...nsesh... ist nicht a....a....anwesend."
Ugana faucht kurz und für eine weitere Zehntelsekunde nähert sich das Schwert bedrohlich dem Hals des Adjutanten. Dessen Adamsapfel hüpft aufgeregt auf und nieder, Schweiss läuft ihm von der Stirn. Wieder muss man ihm hoch anrechnen, das sein Gesicht seine Contenance nicht verliert. Ein guter Junge.
"Mylord... ich kann versuchen... Lord Gi...insesh für Euch zu erreichen... wenn Ihr das wünscht, natürlich." fügt der Kadett hastig hinzu.
"Name!" faucht Ugana.
"Kadett Valistair Preem, Mylord. Zweiter Kampfverband der Imperialen Marine." Seine Stimme klingt schon fast wieder normal.
Ugana starrt noch ein paar Sekunden in die schreckgeweiteten Augen des Adjutanten, dann verstummt das Surren des Schwertes plötzlich und macht donnernder Stille Platz. Ugana richtet sich auf und atmet tief ein. Sie senkt den Kopf und realisiert wohl zum ersten Mal seit dem sie aufgewacht ist, wie sie in aller Öffentlichkeit herumläuft. Sie dreht sich um und murmelt ein "Weggetrenn" in die Richtung des Kadetten, der sich knapp verbeugt, salutiert und einen wohlgeordneten Rückzug antritt. Diesen schafft er zumindest bis zur nächsten Ecke. Kaum ist er um sie verschwunden, geben ihm auch schon die Knie nach. Er schafft es gerade noch sich mit dem Rücken an die Wand des Korridors zu lehnen, bevor er in sich zusammen sackt.
Ugana bekommt dies nicht mehr mit. Ihre beserkerhaft heisse Wut ist in sich zusammengefallen wie ein leckgeschlagener Heissluftballon. Nur noch Kälte baut sich in ihr immer mehr auf und lässt ihren Magen sich verkrampfen.
Keowa...
Warum?
Fortsetzung folgt...
Tante Edith möchte noch anfügen, das auch gerne die anderen Beteiligten ihren Senf hier abliefern können.
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Mo 4 Feb - 20:35
Was war das? Nur ein Alptraum? Schweißgebadet wacht Keowa auf. Alles erschien so real. Lord Vhem am Abgrund stehend und dieser verdammte Blutregen. Diese Zabrak Ginsesh. Wieso träumte er von dieser Ginsesh? Er hatte noch nicht viel mit ihr zu tun? und, Ugana, so hatte er sie noch nie erlebt, so wütend wie ein wildes Tier.
Lord Vhem wollte ihnen etwas deutlich machen. Das war also der Heimatplanet der Harvester. Sie hatten es geschafft dieses Wesen zu besiegen, so etwas Gewaltiges hatte er in seinen schlimmsten Albträumen noch nicht gesehen. Dieser Planet war alleine ein Alptraum. Aber war das wirklich real? Das konnte ihn erst überzeugen wenn er mit Ugana und Ginsesh darüber gesprochen hätte. Wobei Ugana ihn eher zerreissen würde, als mit ihm zu reden. Diese Ginsesh kannte er auch nicht, sie wirkte in keiner weise vertrauenserweckend. Da war auch noch dieser Chiss, Chip, was hatte er gesagt?. Ihr dürft nicht verrückt werden und beschützt Lord Vhem. Okey, er war der erste dem man vielleicht vertrauen könnte! Ausserdem hatte er einen Vertrag mit Lord Vhem. Sie zu beschützen war seine erste Aufgabe.
Ginsesh Aynes
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Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Mo 4 Feb - 21:39
((OOC: Kurzer Einwurf, da ihr so schnell abgezischt seid im Spiel, Ginsesh hat nicht den Titel eines Lords inne.))
Ginsesh schreckte aus dem Schlaf hoch. Es dauerte einige Sekunden, bis sie realisierte, dass der Traum vorbei war und sie sich nach wie vor sicher auf ihrem Schiff befand. Draußen glitten immer noch die Sterne als schwache Punkte im typischen blau-lila Schimmer einer Hyperraumreise vorbei. Irgendwie beruhigte sie der Anblick. Die Erfahrung im Traum war faszinierend und gruselig zu gleich gewesen. Für einen Moment war sie froh, dass der Planet, den sie gesehen hatte nicht mehr existierte. Dorthin würde sie also nie hin müssen.
Doch der unerwartete Traum hatte nur wieder zusätzliche Probleme bereitet. Hatte sie bisher nur Serenthar für leidlich bescheuert gehalten, hatte Ugana in diesem Traum wirklich ins Zeug gelegt ihm diesen Posten streitig zu machen. Mal wie eine wild gewordene Bestie und dann wieder wie ein kleines Kind. In diesem Moment war sie froh, dass Lichtjahre sie nun von Ugana trennten. Nicht dass sie sich wirklich Sorgen machen würde....nein, ganz bestimmt nicht....aber es gab erfreulichere Dinge, als das unkontrollierte Temperament einer Sith auszubaden. Vielleicht würde ja dieser andere Söldner, wie war noch ein Name...? Keowa, ja...der würde die Frau bestimmt beruhigen noch bevor sie wieder zurück war von ihrem Auftrag.
Sie setzte sich wieder ordentlich hin im Sessel. Ihr Nacken schmerzte von der unbequemen Schlafposition. "Ein schöner warmer Tee wäre jetzt genau das Richtige.", sagte die Zabrak zu sich selbst und stand auf. Es konnten nicht mehr viele Stunden bis Tatooine sein.
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Di 5 Feb - 17:44
Keowas Tür.
Weiss und unnachgiebig, genau wie alle anderen Türen in diesem Korridor. Uganas Faust nähert sich mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit dem Türöffner, als sie Millimeter davor abbremst und die Scheibe nur sanft berührt.
"Ding-Dong!"
Sekunden vergehen in denen Ugana den zwei immer noch herumlungernden Wachen einen Blick zuwirft, der eine Sonne würde vereisen können. Die Wachen beschliessen, dass es jetzt eine sehr gute Idee wäre, den nächsten Korridor zu inspizieren. Schnell dackeln sie von dannen.
Die weisse Tür öffnet sich. Keo'wi'kan Nuri steht in der Tür. Natürlich mit nacktem Oberkörper und in knappen Briefs. Beide starren sich für eine Sekunde an, in der man die (abgekürzte) Geburt des Universums hätte aufführen können.
Stille.
Eine Explosion aus verdrängter Luft zerreisst diesen Moment. Der Machtstoss aus Uganas Händen (der für die lautstarke Luftverdrängung verantwortlich ist) stösst Keowa nach hinten in die kleine Kabine. Er fliegt nicht sehr weit und donnert ungeschützt mit dem Rücken gegen die hintere Wand. Er stöhnt laut auf, als an der Wand herunter rutscht und zu Boden fällt.
"Osik! Ugana... was..."
Weiter kommt er nicht. Ugana hebt eine Hand... Macht durchströmt ihren Körper, fliesst durch ihre Hände und lässt Keowa gegen die Decke knallen, um ihn dann unsanft an die Wand hinter seiner Koje zu schleudern. Glücklicherweise ist die Landung einigermassen weich. Keowa hat kaum Zeit sich aufzuraffen, als Ugana schon über ihn herfällt, und einen gezielten Schlag nach dem anderen in sein Gesicht setzt. Machtverstärkt und hautzerreissend.
Links. Rechts. Links. Uppercut.
Keowa blutet aus mehreren Schnitt- und Platzwunden. Uganas Hände sind aufgeschürft und voller Blut. Tränen laufen ihre Wangen herunter. Die Kraft ihrer Schläge lässt spürbar nach. Nur noch schwach wirft sie ihre Fäuste und Fingernägel gegen Keowas Gesicht. Dieser versucht sich mit hocherhobenen Armen gegen die auf ihn einprasselnden Schläge zu verteidigen.
"Ugana... hör doch... hör doch auf! Was zum... Oh mein... diese Hutt'un..."
Uganas Schluchzen ist lauter geworden. Sie fällt auf ihre Knie und hält sich die Hände vor das Gesicht. Sie weint hemmungslos. Keowa lässt vorsichtig die Arme sinken.
"Ugana... glaube mir, ich hatte keine Ahnung!"
Diese Bemerkung erntet nur eine weitere Kratzattacke. Keowa zieht sich hinter den Schutz seiner Arme zurück, die dafür ein paar Fetzen Haut opfern müssen.
"Ugana... wirklich. Ich wusste... ich meine... das ist Sith-Magie! Was weiss ich, was dieses Hutt'un in der Lage ist zu tun?"
Ugana kann sich kaum beruhigen. Der Schmerz sitzt tief in ihr, er ist stärker, als alles was als sie jemals zuvor gefühlt hat. Es ist der Schmerz der Enttäuschung. Der Schmerz verlorener junger Liebe. Der Schmerz verlorenen Vertrauens. Schluchzend steht sie auf und flüchtet aus Keowas Kabine. Keowa hört die Tür von Uganas Kabine knallend ins Schloss fallen. Er seufzt und legt sein Gesicht in seine Hände. Zischend vor Schmerz hebt er das Gesicht und beschliesst ins Bad zu gehen um seine Wunden zu reinigen und zu verpflastern.
Sein Blick fällt dabei auf einen unschuldigen Gegenstand der bei ihm auf dem zerwühlten und mit verspritztem Blut bedeckten Bett liegt.
Uganas Lichtschwert.
Er seufzt tief und nimmt es auf. Für ein paar Sekunden geht sein geschulter Blick über die Waffe. Dann legt er sie vorsichtig auf den Tisch und geht ins Bad. Zeit zum Verarzten. Zeit um Wunden zu heilen. Wieder flucht er verhalten.
Keiner von ihnen würde diese Zeit bekommen.
LeKüken Admin
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Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Di 5 Feb - 19:21
Lyth ging vor Valistair Preem auf und ab, der sich ziemlich schnell bei ihr auf der Brücke meldete. Er wirkte immer noch völlig fertig von seiner Begegnung mit der Sith-Söldnerin. Die Chiss in ihrer typischen imperialen Uniform ließ sich ihre Ermüdung über derlei Themen natürlich nicht anmerken. Völlige Kontrolle über Mimik und Gestik. Ein Grundgebot der Disziplin, wie sie sich gehörte.
Kontrolle sichert das Überleben. Genau so lauteten Darth Vhems Worte.
"S-sollten wir nicht vielleicht... eventuell... D-Darth Vhem informieren?" Die Stimme des Kadetten hatte sich auf ein merkwürdig piepsiges Niveau hinaufgeschraubt. Amüsement huschte für eine Millisekunde in den Verstand der Chiss-Pilotin, dann wurde es vollkommen von ihren Gedanken verschluckt.
"Nein." war ihre knappe Antwort. Eine Erklärung folgte nicht. Die Darth würde es ihr niemals verzeihen, wenn jemand von ihrem Treffen mit Darth Rayith erfahren würde. Obwohl Lyth nicht wusste, was genau bei diesem Treffen vor sich ging, war sie sich sicher, dass sie diese Information nicht brauchte um ihren Job zu machen. "Sie haben den Rest des Tages frei." fuhr die Chiss also fort, "Ruhen Sie sich aus, und melden Sie sich morgen dann wieder zum Dienst."
Teilweise Erleichterung legte sich auf die Miene von Preem, ehe er salutierte und von der Brücke ab ging. Lyth blieb zurück, starrte ihn aus rot leuchtenden Augen und in Gedanken versunken nach, bis sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. Vielleicht sollte sie dieser Ugana einen Besuch abstatten, bevor sie noch den ganzen Dreadnaught auseinandernahm.
Wo holt Vhem nur immer diese Verrückten her?
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Di 5 Feb - 20:05
Keowa fühlte sich nach dem Besuch von Ugana als hätte ihn ein mittelgroßes Bantha überrannt. Nicht eine Minute zu Wort kommen, ließ sie ihn. So wie sie ihn bearbeitet hatte, wäre wohl ein Mensch nicht so gut davon gekommen.
Trotzdem spürte er einige heftig stechende Schmerzen in der rechten Seite, wahrscheinlich ein paar gebrochene Rippen. Das kommt in seinem Job des öfteren vor, wieder einmal mußten Thermalbandagen her. Die Schmerzen waren nicht das schlimmste, er wußte das Ugana ein sehr starkes Temperament hatte, aber diesmal war sie wie ein Vulkan ausgebrochen. Chakaar! Dieses verrückte Weib! Warum konnte Lord Vhem sie nicht vorher benachrichtigen, bevor sie alle einfach in ihren Traum gezogen worden waren? Warscheinlich wäre Ugana dann nicht so ausgeflippt.
Sith oder Jedi es machte am Ende keinen Unterschied. Arrogant, Machthungrig sie stören sich nicht daran wenn sie jemanden zertrampeln. Nein, er wird nicht zu ihr gehen. Sein Blick blieb auf dem metallisch schimmernden Lichtschwert, das da immer noch auf dem Tisch lag hängen. Das mußte sie sich schon selbst wieder abholen.
Gast Gast
Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Sa 9 Feb - 11:11
Ihre Trainingseinheit hatte Ugana befriedigt. Sie fühlte sich entspannt, etwas müde, der allgegenwärtige Zorn in ihr hatte sich in eine ferne Ecke ihres Gehirns verzogen. Das Gespräch mit der Chiss hatte ihr Stoff zum Nachdenken gegeben, was sie etwas ablenkte von den Ereignissen der letzten Tage. Sie schaffte es sogar an Keowas Kabine vorbeizugehen, ohne sie auch nur eine Zehntelsekunde mit Achtung zu belohnen. In ihrer Kabine angekommen, zog sie sich schnell um (einfache graue Kampfuniform der Soldaten) und machte sich auf den Weg in den Speisesaal. Theoretisch hatte sie Anrecht auf die Offiziersmesse. Aber sie hatte schon immer die Gesellschaft der normalen Soldaten den Offizieren vorgezogen. Ausserdem war sie sich in Bezug auf ihren Status nicht sehr sicher, ob es eine gute Idee war, vor all den hochrangigen Offizieren aufzulaufen, von denen einer sie vielleicht noch erkennen mochte. Dann würden Fragen gestellt werden, deren Antworten sich Ugana im Moment mit Sicherheit nicht stellen wollte. Ausserdem würden die Soldaten ihr mit Respekt begegnen. Und im Moment konnte Ugana etwas Respekt sehr gut gebrauchen.
Der Speisesaal war um diese Tagezeit nur spärlich bevölkert. Ein paar einzelne Soldaten, dort Gruppen, die sich um einem der langen Tische geschart hatten. Ehrliche, hart arbeitende Männer und Frauen, die nach Uganas Meinung der eigentlich Rückhalt des Imperiums waren. Ohne diese einfachen Soldaten wäre das Imperium nie soweit gekommen. Gespräche brandeten auf, als Ugana sich dem Saal näherte. Vereinzeltes Gelächter. All dies verstummte, als sie den Saal betrat.
Die Soldaten starrten alle in ihre Richtung. Ihre Gesichter spiegelten Neutralität, Unmut und.. ja, sogar Verachtung wieder. Uganas Magen krampfte sich zusammen. Sie verhärtete ihren Gesichtsausdruck und ging weiter zur Essensausgabe. Ihre Gedanken rasten. Was war hier los, warum waren diese Soldaten ihr sogar teilweise feindselig gesinnt? Erfreut war mit Sicherheit keiner. Diese Haltung war Ugana nicht gewohnt. Sie erreichte mit stur hoch erhobenem Kopf die Essensausgabe und stellte ihr Tablet mit etwas mehr als der üblichen Härte auf dem Durastahltresen ab.
Das Scheppern des Tablets drang laut durch den Speisesaal.
Der Droide hinter dem Tresen rasselte seinen üblichen Spruch hinunter, völlig gleichgültig gegenüber den menschlichen Spannungen, die sich hier aufbauten. Ugana konzentrierte sich auf die Kessel mit dem verfügbaren Essen, deutete stumm auf das, was sie wollte. Der Droide war gerade beschäftigt, ihre Portion zusammenzustellen, als Ugana in ihrem rechten Augenwinkel Bewegung wahrnahm. Ein Soldat, durchschnittlich gross, mit einem neutralen Gesichtsausdruck, baute sich mit einer Andeutung von Haltung rechts von ihr auf. Auf seiner Uniform prangte das Namensschild "Gritzleitner". Er wartete offensichtlich darauf, das sie ihm förmlich erlauben würde zu sprechen.
Ugana seufzte innerlich, straffte ihre hagere Gestalt und sah dem Mann ins Gesicht.
"Sprechen sie frei, Soldat."
Der Soldat straffte kurz seine trainierte Gestalt und began zu sprechen:
"Ma'am... Sergeant 1st Class Gritzleitner, 5. Ziost Infantrieregiment, Ma'am. Ich spreche für meine Kameraden. Wir möchten euch hiermit, mit allem gebührendem Respekt, nahelegen, euer Essen in der Offiziersmesse einzunehmen." Pause. "Ma'am."
Ugana stand für mehrere Sekunden still. Sie fühlte sich, als ob sie einen Schlag in den Magen bekommen hatte. Ihr Schweigen gab Sergeant Gritzleitner offensichtlich Mut weiterzusprechen.
"Ma'am... die Truppe nimmt es persönlich, wenn einer ihrer Kameraden von Offizieren bedroht wird. Selbst wenn's einer von der Navy ist. Ich hoffe, ihr versteht das, Ma'am. Eure weitere Anwesenheit könnte... nun... schlecht für die Moral der Truppe sein."
Gritzleitner sah ihr nun offen ins Gesicht. Sein Benehmen war höflich, aber klar ablehnend.
Blut rauschte plötzlich in Uganas Ohren, ihr Gesichtsfeld engte sich ein, alles wurde rot. Normal begrüsste Ugana diese berserkerartige Wut, die sie kurz vor der Schlacht überkam, aber jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Was hier passierte, lag ausserhalb Uganas Erfahrungsschatz. Sie senkte den Kopf, und bekam kaum Gritzleitners nächste Worte mit.
"Die Truppe nimmt es ausserdem SEHR persönlich, wenn inkompetente Offiziere sie in den sicheren Tod führen, Major Salis."
Die Worte hämmerten sich in ihre Ohren. Jede einzelne Silbe kam einer Ohrfeige gleich. Ugana wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Ihre Hände glitten vom Rand des Tablets, welches sie gerade hatte aufnehmen wollen. Sie wusste, jedes Wort, das sie an die Soldaten richten würde, war überflüssig und würde falsch verstanden werden. Trotzdem raffte sie ihren ganzen Mut zusammen und sah ruckartig auf. Sie fixierte Gritzleitner in bester Offiziersmanier.
"Sergeant Gritzleitner, sie wissen nicht WIE leid es mir tut, was auf Ast Kikorie passiert ist."
Ihr Blick wanderte über die versammelten Soldaten. Mehr wie 25 konnten es nicht sein. Manche sahen sie offen feindseelig an.
"Ma'am... das interessiert hier niemanden. Es ist besser, sie gehen jetzt."
Ugana atmete tief ein, nickte und verlies steifbeinig und wie auf Eiern balancierend den Speisesaal. Es war eine Flucht, und sie wusste es. Ugana Salis war noch nie vor etwas geflohen, am wenigsten vor den Männern und Frauen, mit denen sie ein Grossteil ihres Lebens verbracht hatte. Der Schmerz in ihr war so stark, das Tränen in ihre Augen stiegen. Sie schaffte es gerade noch in ihre Kabine. Die Tür schloss sich hinter ihr.
Sie war allein. So allein wie noch niemals in ihrem Leben zuvor.
Es war fürchterlich.
LeKüken Admin
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Thema: Re: [SWToR] Ugana - Rüdes Erwachen Sa 9 Feb - 13:36
Darth Vhem stützte sich ein kleines bisschen mehr am Holoterminal des Konferenzraums ab, als Ginsesh ihn verlassen hatte. Ihre Brust. Es wurde langsam besser, war aber immer noch ein leises Gefühl von Ohnmacht, wenn der eigene Atem zu einem schmerzlichen Stich mutierte. Sie nutzte diesen Schmerz. Er gab ihr Kraft, erfüllte sie mit Zorn. Zorn und Hass. Auf Seprethas und Serenthar, welche sie für ihre Verwundung verantwortlich machte. Vhem zog die Luft tief durch ihre Nase ein, ihre Hände verließen den sicheren Halt des Terminals, gewährten dem Oberkörper wieder einen geraden Stand. Seprethas... Harvester-Tech... Hoth...
Die Sith schüttelte den Kopf. Diese Baustellen waren so gut es ging bearbeitet. Es gab einen Plan und keine weiteren Informationen mehr, um diesen zu erweitern. Sie musste sich ganz auf ihre Macht verlassen, ihren Willen und... ... ihr Team.
Ein wenig verzog Vhem die Miene. Darth Rayith würde sich um seinen Sohn kümmern, da war sie sich ziemlich sicher. Ugana Salis war jedoch eine ganz andere Geschichte. Interne Streitereien, eine völlig offensichtiche Suche nach dem eigenen Sein...
"Mein Lord?"
Lyth hatte den Konferenzraum betreten, ohne dass Vhem ihr wirkliche Beachtung zollte. Nun wandte sich die Darth jedoch um, winkte ihre persönliche Pilotin näher, bis sich diese in Flüsterreichweite befand. Ein fordernder Blick seitens der Sith brachte die Chiss dann auch schon zum sprechen, und zwar genauso diszipliniert und zielsicher wie man es von ihr gewohnt war.
"Wie ich Euch schon mitteilte, der psychologische Bericht von Ugana Salis ist positiv. Sie leidet an keiner mentalen Krankheit die uns bekannt wäre. Ihr Verhalten ist tatsächlich auf emotionalen Tatsachen begründet, die wir so nicht weiter erforschen können."
Ein Zusammenpressen der Lippen bedeutete Lyth, welche nun schon durchaus länger mit der Darth zusammenarbeitete, das Schweigen an. Vhem hörte in diesen Augenblicken nichts, was sie nicht schon vorher gewusst hätte. Eine psychische Erkrankung hätte sie bei der gefallenen Reinblüterin bemerkt. Nein, es war etwas anderes. Die Konfrontation mit dem Imperium war nur eine Facette von vielen, welche gerade im Verstand von Ugana Salis spukten. Sie hatte ungewöhnlich heftig auf die Vision reagiert, die Vhem ihr zusammen mit den anderen schenkte. Der Traum... Ein Rückzugsort vor bitterlich realem Kummer und Leid. Fürchtete sie einen Verlust dieses Rückzugsortes?
"Du vielleicht nicht." antwortete die Darth schließlich nach lediglich Momenten der Nachdenklichkeit. "Ich allerdings schon."
"Mein Lord, Miss Salis verlangte mehr Informationen über die Operation und über Euch." "Warum Informationen über mich?"
Vhem hob misstrauisch eine Augenbraue, während sie Lyth dabei beobachtete wie ihre disziplinierte Miene für den Bruchteil einer Sekunde bröckelte. Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Chiss irgendetwas unangenehm war. Der Konferenzraum lag im Halbdunkel, da die deaktivierten Terminals kein Licht spendeten und die Beleuchtung des Raumes nicht ausreichte um dieses Fehlen zu kompensieren. Umso mehr stachen die rot leuchtenden Augen der Chiss heraus, welche die Darth ohne Scheu ansahen.
"Ich habe sie vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass Eure Gesundheit oberste Priorität während der Operationen genießt."
Der Hauch von Erleichterung, der über Vhem kam als ihre Befürchtung widerlegt wurde, verleitete sie zu einem schmalen Lächeln. Sie streckte die rechte Hand aus, legte sie vertraut auf die Schulter der Pilotin. "Mir geht es gut." Direkt darauf wandte sie sich ab, verließ nun ihrerseits den Raum und ließ Lyth in ihm zurück. Es war die Wahrheit gewesen. Vor einer Woche noch hätte ihre Brust sie regelmäßig beinahe umgebracht, was ihre Schülerin gut unter Beweis gestellt hatte. Nun fachte dieser unangenehme Schmerz in ihrer Brust vor allem ihren Zorn an und warf damit lediglich Feuer in die Macht der dunklen Seite.
Wenn sie am nächsten Tag mit Rayith trainierte, würde sie wissen ob ihre Verwundung sie immer noch einschränkte. Und danach würde Ugana Salis informiert werden. Über viele Dinge.