Rabenwache
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 [SW ToR] Vindictus - Verlust

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LeKüken
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[SW ToR] Vindictus - Verlust Empty
BeitragThema: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptyMi 7 Dez - 16:53

VVC 10
Sernpidal, ehemals Tingel Arm. Heutiges Reich des Imperiums.


Mechanische Hände legten sich um den schwangeren Leib der Menschenfrau, welche gequält auf dem Tisch im blendend weißen Raum lag. Das leise Surren der zwei Droiden war unter dem Geschrei der werdenden Mutter kaum zu hören, doch dies hielt Lord Vindictus nicht davon ab sie zu spüren. Ihre metallenen Körper sandten die Schwingungen der Macht zurück, welche durch die Geburt verursacht wurden. Sie waren nicht am Leben, das war der Unterschied welcher sie so hervorstechen ließ.

Vindictus hatte einen dunklen Mantel über seine verschrammte Rüstung geworfen. Grau gewordenes, schulterlanges Haar schlängelte sich um seinen blassen Schädel während er mit scharfem Blick durch die Glasfront stierte, hinter welcher sich die Geburt seines Kindes abspielte. Er war direkt von der Front auf Bothawui hierher zurückgekehrt, nachdem ihn die Nachricht der Krankenstation erreicht hatte.
Umso überraschter war er gewesen als er sah, dass sich sein Meister, Darth Seprethas, bereits auf dem Planeten befand. Seine verhüllte Gestalt leistete ihm Gesellschaft. Beide Sith sprachen kein Wort, während sich die Frau im weißen Raum quälte. Diese saubere Kammer stand im krassen Gegensatz zu den restlichen Gewölben des Imperiums. Der Gang in welchem Vindictus und sein Meister standen war bereits wieder in gewohntem Grau gehalten.

Die beiden Droiden leisteten als Hebammen hervorragende Arbeit, soweit Vindictus das beurteilen konnte. Sie wechselten sich ab, hielten die Hand der leidenden Frau, untersuchten den Vorgang der Geburt, bereiteten alles notwendige wie nebenbei vor.

Der Krieger schloss die Augen. Die Fäden der Macht ließen ihn den gesamten Prozess mit verfolgen, auf eine abstruse Art und Weise sogar näher als durch Beobachtung durch die Glasscheibe. Als das Kind geboren wurde, schoss das neue Leben wie eine Flamme durch die Fäden der Macht. Niemals hatte Lord Vindictus die Wege der Macht näher studiert, als er brauchte um seine Feinde zu vernichten, und um ihre Kraft mit seinem Hass zu ballen. Nun wünschte er sich für einen kurzen Moment, er würde mehr davon verstehen.
Mit einem Mal erklang der erste Schrei des Kindes, welcher Vindictus die Augen öffnen ließ. Einer der Droiden hielt das Baby in den metallenen Händen.

„Es ist ein Mädchen.“ Sprach der Krieger tonlos.

„Du weißt was du zu tun hast…“ antwortete sein Meister mit der gewohnten brüchigen Stimme, welche leicht über die Stärke hinwegtäuschte, welche er verkörperte. Vindictus hatte diese Kraft schon oft am eigenen Leib erfahren, und immer wieder hatte er sie unterschätzt.

„Ja, Meister.“

Er verließ seinen Platz an der Seite seines Meisters, und öffnete die Schiebetür aus Metall mit einer schlichten Handbewegung. Die Frau seufzte erleichtert, als sie ihn sah. Ihre makellose Haut zog mit dem Lächeln mit, welches über ihre vollen Lippen bis hin zu ihren leuchtenden blauen Augen reichte. Die beiden Droiden legten das Mädchen in eine Wiege, in welcher es langsam zur Ruhe kam. Das Geschrei verstummte, als der Sith-Krieger zu der Frau trat. Seine Worte galten nicht der frisch gebackenen Mutter.
„Lasst uns allein.“

„Wie ihr befehlt, Herr.“ Kam die mechanische Stimme von einem der Droiden, und beide verließen die weiße Kammer. Alles war still, nur noch er, die Frau und das geborene Kind befanden sich in dem Raum. Vindictus spürte den Blick seines Meisters auf sich.

Ein Test… Einer von vielen.

Bisher hatte er seinen Meister nie enttäuscht.

„Ich bin… so froh dass du da bist. Fast hätte ich schon gedacht, du würdest nicht mehr kommen.“
Die Worte schmerzten auf entfernte Weise. Sie tropften vor Zuneigung und Vertrauen. Gefühle, welche er eigentlich im viel größeren Umfang erwidern müsste.

Aber wer bestimmte schon, was gespürt werden musste und was nicht?

Er sagte nichts, griff unter seinen Mantel zum Lichtschwert welches eingehakt am Gürtel baumelte. Dann zögerte der Sith. Nein, er würde sie nicht mit dieser Waffe töten. Nicht mit der Waffe, mit welcher er freudig die verhassten Frevler erschlug. Die Jedi, welche die Macht nicht verstanden.
Niemals würde er diese Frau auf dieselbe Stufe mit den Jedi stellen.

So ballte Lord Vindictus seine Wut, welche er für seinen Meister empfand. Die Trauer, welche er für jene Tat empfand welche nun folgen würde. So verstärkt, ließ er die Macht durch seine Hand wirken als er sie in Richtung der erschöpften Frau hob. Sie verstand nicht, erschrak nur und griff sich an die Kehle.

Ihr Röcheln war wie, als ob er unter Beschuss von einem halben Dutzend Blaster stehen würde.
„… w-was…“

Hilflos strampelte sie mit den Beinen. Krachend fielen die Werkzeuge der Droiden auf den Boden, das Besteck verteilte sich über den weißen Stein. Aufgeweckt von dem ganzen Trubel um sich herum fing das Kind wieder an zu schreien, während die Mutter erst langsam, dann immer schneller… ruhig wurde.
Als jegliche Bewegung im Körper der Frau erstarb bettete Vindictus sie wieder auf den Tisch, faltete die Hände über den nun wieder schlanken Bauch. Offenbar hatte sie sich während der Schwangerschaft in Form gehalten. Das Kind schrie weiter. Gewiss spürte es den Tod seiner Mutter.

Darth Septrethas Präsenz manifestierte sich in der weißen Kammer. Das Zischen der Schiebetür verriet auch ohne die Macht sein Kommen. Wie ein lautloser Schatten trat er zu der Wiege, ohne die Mutter auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen. Die brüchige Stimme hallte in der Kammer, und brachte sogar das Kind zum Schweigen.

„Du wirst deine Tochter in die Randwelten schicken. Dort wird sie ihr Sklavendasein genießen, bis die Macht in ihr erwacht. Sie wird entweder wie du zur Sith, oder auf ewig im niederen Status ihrer Mutter verweilen.“

Vindictus verzog das Gesicht, verbarg die Emotion jedoch vor seinem Meister. Er war weiterhin über die reglose Gestalt der Frau gebeugt, und hielt seinen Atem ruhig in Vorbereitung auf die Antwort. Diese Frau war keine Sklavin gewesen. Aber diese Beleidigung würde so im Raum stehen bleiben.

„Wie ihr wünscht.“

„Danach kehrst du nach Bothawui zurück. Wir können uns eine weitere Niederlage dort nicht leisten. Leiste deinen Beitrag.“

Diesmal war keine Antwort vonnöten. So leise wie er gekommen war verschwand Vindictus‘ Meister auch wieder. Seine Präsenz verflüchtigte sich, und das Mädchen begann wieder zu schreien. Ohne sich davon ablenken zu lassen sah der Sith-Krieger über den toten Leib der Frau, und schloss endlich ihre leeren Augen, bevor er mit dem schreienden Kind im Arm aus der Kammer trat.

Tief in seinem Inneren wusste er, dass die Trauer und die Wut, der Hass in seinem Herzen der Tod für viele seiner verhassten Feinde sein würde.







OoC: Einstieg in das Schreiben im Star Wars Universum. Kritk ist sehr erwünscht!
Im Grunde bereite ich mit dieser Geschichte meinen Charakter vor. Ich hoffe, dass ich euch mit dieser Geschichte genauso die Wartezeit auf das Spiel angenehmer machen kann, wie ich mit dem Schreiben von ebenjener ;D

In diesem Sinne,
Küken



Zuletzt von Lavyria am Mi 28 Dez - 2:38 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptySa 10 Dez - 18:11

NVC 8
Korriban. Das Grab von Tulak Hord.



Dumpfe Schritte waren das einzige, was man in dem dunklen Grab vernehmen konnte. Seit Jahren hatte niemand mehr diesen Bereich im Grabe des Tulak Hord betreten, und das machte sich bemerkbar. Das Getier, welches sich zwangsläufig immer in diesen Hallen verkroch, versteckte sich diesmal nicht vor der unsäglichen Hitze Korribans, sondern vor den beiden Sith welche sich ihren Weg durch die verlassenen Hallen bahnten.

Lord Vindictus beobachtete, wie sich unter seinen Stiefeln bei jedem Schritt eine kleine Staubwolke befreite. Er brachte mit seiner Rüstung, welche er wie so oft unter dem Mantel verbarg, gutes Gewicht mit, welches nicht wirklich dazu beitrug in diesen Hallen unbemerkt zu bleiben. Sein Meister neben ihm war das genaue Gegenteil. Unter seinen Stiefeln brach kein Staub hervor, kein Laut kam von ihm während er an der Seite seines Schülers ging.

Seit sie das Grab betreten hatten war kein Wort mehr zwischen ihnen gefallen. Vindictus‘ Schritte waren die einzige Untermalung des Ganges durch das Labyrinth aus Gängen, Spinnenweben und Schutt.
An diese Stille hatte sich der Sith-Krieger schon lange gewöhnt. Meister Seprethas redete nicht viel, und besann sich mit seinen Worten stets auf das wichtigste. Trotzdem war es dem Schüler gerade mehr als sonst unangenehm.

Die beiden Sith kamen an einer Kreuzung aus vier Gängen an, welche, wie Vindictus bemerkte, allesamt gleich aussahen. Kein Hinweis verriet, wohin sich der mutige Sith, oder Grabräuber, nun zu wenden hatte. Während der Krieger argwöhnisch jede Abzweigung beäugte, kramte sein Meister in seinem Mantel herum.

„Wohin nun, Meister?“

Wortlos zog Seprethas einen einfachen Steinwürfel hervor, ohne nennenswerte Bemalung, Beschriftung, Form… Vindictus begutachtete das Stück, und sah dann mit erhobener Augenbraue zu seinem Meister, welcher das Gesicht sorgsam unter der Kapuze verborgen hatte.

Wie immer. Durch das längere Stehen kroch die Kälte des Grabs, welche den perfekten Einspruch zur Hitze auf der Oberfläche bildete, die Beine hinauf mit dem Ziel, den kompletten Körper zu befallen. Vindictus schüttelte die Kälte ab, und atmete einmal tief durch um seinen Geduldsfaden etwas zu erweitern. Leider erfolglos.

Der nächste Versuch, die Unruhe abzuschütteln, bestand darin dass Vindictus seine Sinne nach der Macht ausstreckte. Diese Ablenkung fruchtete. Die Fäden der Macht pulsierten nur so vor verheißungsvoller Kraft, und ließen die Erwartungen des Kriegers nur noch weiter in ungeahnte Höhen steigen. Welches Artefakt wohl in diesem Grab verborgen lag? Ungesehen von der wieder erstarkenden Sith Akademie auf dem Planeten.

Die Kälte war wie weggeblasen, als sein Meister den Würfel dreimal in der Hand drehte. Violette Wolken stiegen vom Grund der linken Abzweigung auf, und deuteten die Konturen des Ganges an. Ein langer Pfad, welcher stur geradeaus ging. Weiterhin wortlos lenkte Darth Seprethas seine Schritte die Wolken entlang. Sein Schüler folgte ihm, und horchte beinahe schon erschrocken, als der Meister die Stimme erhob.

„Du warst bei ihr.“

Beide wussten wer gemeint war, und trotzdem schritten sie beide ungerührt weiter den Pfad entlang, welchen die violetten Wolken beschrieben. Vindictus‘ Anspannung wuchs, obwohl er versuchte sich zu beherrschen. Sein Meister spürte das. Schon immer hatte er seinen Schüler durchschaut wie als wäre er aus Glas.

Also schwieg er. Sie gingen weiter den Gang entlang. Wieder waren die einzigen Geräusche die Schritte von Vindictus‘, und das gelegentliche Krabbeln des Getiers welches sich in seine Löcher verkroch. Der Gang mündete in eine große, kreisförmige Halle in welcher mittig ein Altar angelegt war. Teile der Decke hatten sich abgespalten, und lagen verteilt als Schutt über den Boden.
Trotz der Tatsache, dass diese Hallen seit ewig langer Zeit nicht betreten wurden, spürte Vindictus das Aufleben in diesem Ort. Die Macht erhob sich hier, ohne einen bestimmten Grund. Sein Meister blieb am Eingang stehen, während er selbst zum Altar vorging um zu bergen, was es dort zu bergen gab.

Seine behandschuhten Hände glitten über den Altar, räumten den Staub beiseite, versuchten ruckartig irgendein verstecktes Lager zu finden.
Nichts. Als der Sith-Krieger zu diesem Schluss kam streckte er erneut seine Sinne nach der Macht aus.
Wieder nichts. Kein Pulsieren, keine verheißungsvolle Kraft hinter den Fäden der Macht. Er war getäuscht worden.

Ohne einen großartigen Gedanken darauf zu verschwenden griff Vindictus nach seinem Lichtschwert, und ließ die rote Klinge aus dem Griff schießen. Das Brummen der Waffe beruhigte sein aufgewühltes Gemüt etwas. Er hatte eine Waffe. Er war nicht hilflos.

Als er sich umdrehte war sein Meister nicht mehr dort, wo er vorher gestanden hatte. Genau genommen war er vollkommen in die Dunkelheit getaucht. Diesen Trick hatte er schon oft beim Training angewandt.
Nichts ist so, wie es scheint. Lasse dich niemals täuschen. So hatte er immer gesagt.

Darauf ließ sich der Krieger nun ein. Er legte den Mantel ab, welcher ihn im Kampf nur behindern würde. Seine Sinne streckten sich aus, durchforsteten die Macht nach seinem Meister. Jener bewegte sich erstaunlich schnell. Mal war er hinter ihm, dann links, dann auf einmal rechts.
Aber so war ihm der Überraschungsmoment genommen.

„Lange Jahre habe ich dir die Philosophie der Sith gelehrt, mein Schüler. Hast du denn keine meiner Lehren verstanden?“

Die Stimme kam direkt aus der Dunkelheit. Ein weiterer Trick, welcher bei den geistig Schwachen bestimmt wunderbar funktionierte. Vindictus jedoch konzentrierte sich auf das Brummen seines Lichtschwerts, während er die Schwingungen der Macht verfolgte welche sein Meister immer wieder hinterließ.

„Nur die Starken befreien sich von ihrem Fesseln. Du betrügst nicht nur mich, wenn du ihr hilfst. Du schwächst das gesamte Imperium, wenn du den Schwachen hilfst zu überleben. Eine Kette ist nur so mächtig wie das schwächste Glied.“

Ein kurzes Zucken durchzog die Macht, als Darth Seprethas aus der Dunkelheit sprang, sein Doppellichtschwert zündete, und die Vorderklinge gen Vindictus stieß. Der Krieger drehte sich um, hob seine eigene Waffe und lenkte die violette Klinge ab. Zwei Schritte wich Vindictus zurück, griff mit der Macht aus, und stieß seinen Meister mit einem Schub zurück in die Dunkelheit. Der Machtschub wirbelte den Staub der Halle auf, und verrückte den Schutt auf seinem Weg ein gutes Stück.

Dann wieder Stille. Nur das Brummen von Vindictus‘ Lichtschwert, und seine Stimme welche er gegen die Dunkelheit schmetterte.
„Spart euch eure Lügen, Meister! Euch kam niemals in den Sinn, sie bestehen zu lassen. Lieber schickt ihr Attentäter, um gar nicht erst das Risiko einzugehen dass sie ihre Macht erkennt.“

Leises Lachen kam aus der Dunkelheit. Wieder bäumten sich die Fäden der Macht auf, als der Sith-Lord aus der Dunkelheit sprang, und mit erhobenem Doppellichtschwert auf seinen Schüler einstach. Dieser stellte sich etwas zurück, zügelte vorerst seinen Hass und beschränkte sich darauf, die vielen Angriffe abzuwehren. Die Klingen zischten bei jeder Berührung, während der Kampf genug Staub aufwirbelte um Meister Seprethas wieder in der Dunkelheit verschwinden zu lassen.

Doch er tat es nicht. Er ging den direkten Kampf ein, zog immer wieder die hintere Klinge vor, um den Schlaghagel zu perfektionieren. Doch Lord Vindictus wusste inzwischen genug vom Kampf gegen ein doppeltes Lichtschwert.

Sie waren nur so lange gefährlich, wie sie ungewohnt waren. Exotisch. Sich auf den Kampf mit zwei Klingen einzustellen erforderte viel Umgewöhnung, doch sobald man erkannt hatte, dass nur eine Klinge sich vorne am Gegner befinden konnte, war der restliche Kampf reine Formsache.
So lenkte Vindictus die Vorderklinge erneut mit seinem Lichtschwert ab, und schlug sofort mit der Rückhand über den Schädel seines Meisters. Getroffen wich er zurück, fasste sich innerhalb von Sekunden, und wirbelte mit seinem Lichtschwert herum.

„Sie ist zu deiner Schwäche geworden. Vor ihrer Geburt warst du der Inbegriff von Macht und Stärke. Irgendwann hättest du es mit mir, und vielleicht sogar mit Darth Malgus persönlich aufnehmen können!“

Schüler und Meister standen sich mit erhobenen Lichtschwertern gegenüber, während Darth Seprethas seine Wörter nur so ausspie. Vindictus‘ Zorn begann, die Überhand zu gewinnen. Nervös zuckte seine Schwerthand. Er wollte diesen Kampf. Schon seit Jahren.

„Aber nun…“ Sein Meister seufzte. „Ich spüre deine Schwäche, mein Schüler, und sie wird jetzt ihr Ende finden.“
„Nicht wenn ich euch vorher vernichte!“

Vindictus brüllte, und hob sein Lichtschwert an als er zum Sturm überging. Sein Meister hob die Hand, und entlud einen Sturm aus blauen Machtblitzen gegen seinen Schüler, welche durch die rote Klinge abgefangen wurden. Knurrend arbeitete sich Vindictus weiter vor, gegen das Aufbäumen der Macht, gegen die Konzentration seines Gegenübers. Schließlich holte er zum Schwung aus, und entlud die Blitze in Richtung seines Meisters.

Was folgte war ein gewaltiger Schlaghagel, welchen Vindictus auf seinen Meister niedergehen ließ. Sein Hass leitete die Schläge, welche immer wieder mit voller Gewalt auf die violetten Klingen des Doppellichtschwerts niedersausten. Das Widerhallen des Kampfes, welches sicherlich einen guten Teil der Grabhallen erreichte, war für den Krieger nichts weiter als ein Hintergrundgeräusch.
Seprethas wehrte die meisten Angriffe mit der Vorderklinge ab, und gab sich mit der Verteidigung zufrieden. Keine weiteren Machtangriffe folgten auf die Machtblitze. Es gab nur die Lichtschwertklingen, welche surrend immer wieder aufeinanderprallten.

Mit einem Wutschrei unterbrach Vindictus seine Schläge mit einem Tritt, welcher seinen Meister auf den Boden beförderte. Er bündelte seinen Hass auf seinen Lehrer, welcher ihn dazu gezwungen hatte die Mutter seiner Tochter zu töten, unter der Ausrede von eventueller Schwäche.

Dass er nicht einmal annähernd so schwach war, würde er jetzt beweisen. Siegessicher hob er sein Lichtschwert an, um mit dem nächsten Schlag diesen Kampf zu beenden. Seine Ausbildung zu vollenden, indem er seinen Meister besiegte. So würde auch seine Tochter niemals unter seinem Willen sterben müssen.

Die rote Klinge traf auf die violette Vorderklinge, wurde mit einem kurzen Ruck zurück befördert, was genug Raum für einen Gegenangriff brachte. Vindictus‘ Meister zog die hintere Klinge vor, und durchschnitt damit die Seite seines Schülers bis zur Mitte des Körpers.

Lord Vindictus blinzelte, und verharrte in seiner Position. Das Lichtschwert war bereits zum nächsten Schlag erhoben, doch die Kraft für den nächsten Angriff fehlte ihm. Sein Hass war nicht länger Verstärker für seine Kraft, sondern lediglich ein brennendes Gefühl, welches vergeblich ein Ventil suchte.

Untermalt von einem lang gezogenem Seufzer ließ Vindictus sein Lichtschwert fallen. Es fiel nutzlos auf den Boden, und zog die rote Klinge zurück in den Griff. Mit einem dumpfen Aufprall fiel der Krieger rückwärts auf den Boden, und starrte zur Decke. Der Schmerz ließ seinen Hass nur noch weiter aufflackern.

Sein Meister erhob sich über ihn, löschte sein Lichtschwert und hängte es sich wieder an seinen Gürtel. Während des ganzen Kampfes hatte er seinen Mantel anbehalten. Immer noch war sein Gesicht unter der Kapuze nicht zu erkennen.
Auf einmal kam in Vindictus die Frage auf, wann er denn je das Gesicht seines Meisters gesehen hatte.

„Du bist schwach geworden, Vindictus. Deine Stärke rührt nicht mehr nur von Hass, sondern auch von Sorge. Sorge um das Leben deiner… Tochter.“
Darth Seprethas beugte sich etwas weiter herunter. Von seinen Bewegungen ging wiedermal kein einziges Geräusch aus. Nur die brüchige Stimme.
„Doch… diese Stärke ist trügerisch. Hättest du mich nur mit deinem Hass bekämpft. Deinem Zorn und deiner Trauer. Dann hättest du sicherlich obsiegt. Deine Ketten wären gesprengt worden, du wärest ein wahrer Lord der Sith geworden.“

Vindictus verzog hasserfüllt die Miene. Er versuchte unter der Kapuze irgendetwas zu erkennen. Augen, Mundwinkel, Haarspitzen… Aber da war nichts. Nichts, was er in sein Gedächtnis brennen konnte, als Zeichen seiner Wut.

„Sorge… schwächt dich. Liebe… schwächt dich.“

Mit diesen Worten erhob sich Darth Seprethas, und machte sich auf zum Ausgang aus der Halle. Kurz vor dem Torbogen blieb er nochmal stehen, und drehte sich um. Die Halle war durch den Kampf nicht gerade besser geworden, aber eine Verbesserung ihres Zustandes wäre wohl eine Unmöglichkeit gewesen. Vindictus bewegte sich nicht mehr, als die Taubheit der Schmerzen seinen Körper ergriff und ihn nutzlos machte.

„Das war deine letzte Verfehlung, mein Schüler. Ich bin enttäuscht.“

Der Krieger spürte, wie sein Meister sich entfernte. Die Schwingungen der Macht nahmen ab, bis sie nicht mehr waren als ein Echo welches noch eine lange Zeit in dieser Halle zu hören sein würde. Vindictus badete in seinem Zorn, welcher jedoch nach und nach abflaute. Während er so hilflos dort lag spürte er, wie sein Hass dem unbändigen Gefühl der Trauer und Verzweiflung wich.
Und während er im Grabe des Tulak Hord auf seinen Tod wartete, wurde das unsichere Gefühl Gewissheit. Er hatte seine Tochter nicht vor dem Wirken seines Meisters bewahrt…

… sondern sie ihm direkt ausgeliefert.


Zuletzt von Lavyria am Mi 28 Dez - 2:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptySo 11 Dez - 16:30

*grinst dümlich*
Krasses Küken! ;D
Selten soviel Freude beim Lesen gehabt. Nicht nur wegen deiner Wortgewandtheit und dem Textfluss und dem Storyverlauf - sondern auch wegen deinem Verständnis für die Materie, was für mich als Fan viel Gewicht hat.

Love it! Rawr!
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LeKüken
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptyFr 16 Dez - 10:49

NVC 8
Illum. In den Kristallminen.



„Die Ausbeute heute ist lächerlich. Ihr alle arbeitet heute zwei Stunden länger!“

Kollektives Stöhnen hallte in der Mine wieder, bevor gehorsam die Spitzhaken ihren Weg zurück in den kalten Stein von Illum fanden. Unzählige Sklaven arbeiteten in den Kristallminen, herbeigeschafft aus allen versklavten Planeten des Imperiums, um die Kriegsstreitmächte mit den begehrten Gütern zu versorgen. Die Arbeit war erschöpfend und oftmals auch erniedrigend. Gelegentlich kamen die bewaffneten Patrouillen mit ihren Blastergewehren vorbei, und schlugen wahllos auf irgendwelche Sklaven ein um die Belegschaft bei Arbeitslaune zu halten.

Ganz selten kamen sogar Sith vorbei, welche sich einzelne Sklaven aussuchten und mit sich nahmen. Die Sklaven waren sich einig: Das war das Todesurteil für jeden.

Eine junge Frau mit feuerrotem Haar wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihre Hände waren von Blasen übersät, die Haut erkaltet und dreckig. Die Lumpen, in welchen sie gekleidet war, boten kaum Schutz gegen die Kälte des Eisplaneten. Wöchentlich starben dutzende an Erfrierungen, oder verloren Gliedmaßen an die Kälte. Vielleicht auch ein Grund, weshalb man sich kaum mit den Leidensgenossen anfreundete. Meist starben die Freunde innerhalb von kurzer Zeit, und man ging das Risiko ein, seine Konzentration auf die Arbeit zu verlieren.
Das resultierte dann in Schmerz, oder viel schlimmer… Man lenkte sich nicht genug ab um die zehrende Kälte zu vergessen.

Ein Wächter ging gerade um die Ecke, und der Nachbar der Frau seufzte erleichtert auf. Ein Twi’lek mit grünlicher Hautfärbung. Er ließ die Spitzhake kurz sinken, und rieb sich den rechten Arm, welcher schon mehr als nur abgefroren aussah. Wie er so noch arbeiten konnte entging dem Verständnis der Frau.

Wieder grub sich die Spitzhake in den Stein, und legte einige hell leuchtende Kristalle frei. Begeistert versuchte die Frau einen kleinen Jauchzer zu unterdrücken, und untersuchte das Vorkommen. Es gab genug Diebe unter den Sklaven, welche gerne mal einen ihrer Kollegen bestahlen und sich dafür eine extra Mahlzeit am Ende des Tages verdienten.
Die farbigen Kristalle schimmerten, obwohl es kaum Lichtquellen in der Mine gab. Gerade einmal schmutzige Lampen. Die Frau sah rote, grüne und sogar violette. Die waren besonders selten.

Gerade hob sie erneut die Spitzhake an, um mehr von den Kristallen freizulegen, als sich ein dumpfer Schmerz in ihrer Magengegend ausbreitete. Ihr würde übel, und sie brach auf ein Knie zusammen, ließ das Werkzeug aus den blasigen Händen gleiten. Kurz fürchtete sie, sich erbrechen zu müssen. Dann jedoch stieg der Schmerz von ihrem Magen in Richtung Herz auf.
Etwas Schreckliches war passiert, und die Frau hatte keine Ahnung was es war. War dies das Sterben? Kam der Tod, um sie von diesem Leben zu erlösen?

Wohl nicht. Der Schmerz wich langsam, das mulmige Gefühl blieb. Als wäre etwas aus ihrem Körper geschnitten worden. Vorsichtig sah sich die Frau um. Keiner der Sklaven hatte ihre Pein auch nur registriert. Kein Wunder, war so etwas doch Alltag in den Minen.
Viel beruhigender war dagegen die Tatsache, dass kein Wächter zu sehen war.

Sie erhob sich zittrig, und griff erneut zur Spitzhake. Gerade wollte sie wieder mit der Arbeit beginnen, sich auf die schimmernden schönen Kristalle konzentrieren, um das Gefühl samt ihrem Schmerz auszublenden.

Dann legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Eine leise Stimme flüsterte in ihr Ohr, und zog sie bestimmt vom Kristallvorkommen weg. Ohne Gewalt. Es gelang ihr auch so.
„Du kommst mit mir…“

Zögernd spähte die Frau hinter sich, und entdeckte ihren Alptraum. Ein Sith mit blasser Haut, schwarzen Haaren und diesen beunruhigenden, gelben Augen. Der Tod war also doch gekommen, um sie zu holen.
Die Frau wusste, dass sie eigentlich dankbar sein müsste. Zu sterben war die angenehmste Weise aus dieser Mine zu kommen, denn egal was danach passierte, es war besser als das Sklavendasein. Trotzdem sah sie unweigerlich zum Gürtel des Sith, und sah das Lichtschwert welches dort eingehakt baumelte.

Ohne allzu genau darüber nachzudenken schubste sie den Sith von sich, wand sich von seiner Hand und begann auf gut Glück zu rennen.
„Arhh… Haltet sie!“ hörte sie ihn hinter sich rufen.

Kurzerhand legten die Sklaven, welche sich zu beiden Seiten des Minenschachts aufhielten, die Arbeit nieder und versuchten der Frau den Weg zu versperren. Sie konnte es ihnen nicht übel nehmen, war es doch eine Chance etwas besser an diesem Tage wegzukommen. Vielleicht sogar mit Decke.
Doch dafür war sie nicht bereit zu sterben. Mit der Kraft der Angst und Verzweiflung stieß sie zwei Sklaven beiseite und rannte weiter den Schacht entlang. Die Schritte hinter ihr beflügelten sie zusätzlich. Jetzt schlapp zu machen bedeutete schließlich den Tod.

Leider sah der Abgrund am Ende des Schachts diese Notlage nicht als Grund, um sich auf einmal dünner zu machen. Eine schmale Hängebrücke stellte im beinahe perfekten Dunkel den einzigen Weg nach draußen dar. Die Frau wusste, wenn sie draußen war dann würde sie innerhalb kürzester Zeit erfrieren.
Aber hier ging es ums Prinzip. Dann war sie immerhin frei gestorben. Ohne viel Zögern ging sie die ersten Schritte auf der Hängebrücke, welche bereits wehleidig ächzte. Vorsichtig ging sie weiter, wissend dass die Masse an Sklaven hinter ihr kaum alle gleichzeitig auf die Brücke konnten. Trotz besseren Wissens spähte sie kurz hinter sich, und erkannte im Dunkel… dass die Sklaven sich einfach am Abgrund sammelten, und dann die Verfolgung aufgaben.

Hatte das bereits gereicht? Hoffnungsvoll atmete die Frau zittrig aus, strich sich das feuerrote Haar aus dem Gesicht und setzte weiter vorsichtig einen Fuß nach dem anderen. Die Hängebrücke dehnte sich des Gewichts wegen nach unten weg aus, knarrte und stöhnte.

Ihr Herz setzte einen Moment aus, als sie ein Zischen hinter sich hörte. Die Dunkelheit wich einem dunkelroten Leuchten, und entfernt vernahm sie ein Brummen. Als sie wieder hinter sich sah, konnte sie nur das Lichtschwert erkennen.
Das Lichtschwert, welches die festen Seile der Brücke durchtrennte.

Die Zeit verging einen Moment ganz langsam, als sich die Brücke langsam auf der Seite des Sith löste, und gen Wand schwang. Wie in Zeitlupe beobachtete sich die Frau selbst dabei, wie sie eine der Holzlatten ergriff um sich festzuhalten. Ihr Schrei war vielmehr ein Hintergrundgeräusch, als die Brücke krachend gegen die Wand klatschte. Holzsplitter flogen durch die Luft und schnitten die Frau an den Armen und Händen welche sich verzweifelt an der einen Latte festklammerten.

Vom Aufprall schwang die Brücke noch einmal zurück, und klatschte wieder gegen die Wand. Diesmal spürte die Frau den Schmerz in ihren Fingern, das Reißen ihrer Arme, die Kälte in ihren Gliedern, der Hunger in ihrem Magen.

Die Zeit verging wieder etwas schneller, als sie bemerkte was sie hier eigentlich tat. Sie hing an einer fallenden Brücke, verletzt und erschöpft. Nur um sich im Tode vielleicht sagen zu können, dass sie frei gestorben war.
„Ach… Scheiß drauf…“ hauchte sie, und ließ los.

Begleitet vom rötlichen Leuchten des Lichtschwerts fiel sie in die Dunkelheit.







OoC: Danke, Vleit. Freut mich dass es dir gefällt!
Ich werde diesen letzten Part noch etwas ausweiten, die direkte Fortsetzung folgt in nächster Zeit.


Zuletzt von Lavyria am Mi 28 Dez - 2:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptySa 17 Dez - 14:30

Du traust dich was grad an so einer Stelle aufzuhören ;D Mehr! *hüpfhops*
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptySa 17 Dez - 19:46

Darth Seprethas gab sich keinen selbstsicheren Gedanken hin. Er wusste, dass das Kind, welches sein Schüler in das Gefüge der Macht gebracht hatte, irgendwann eine Bedrohung für ihn darstellen würde. Eingehüllt in seinem schwarzen Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, ging er durch die Verwaltungszentrale auf Illum. Die dort arbeitenden Menschen wurden merklich nervös durch seine Anwesenheit, arbeiteten aber trotzdem weiter als wäre nichts. Das Klicken der Finger auf den Tastaturen war das beherrschende Geräusch in diesem Raum.

Einer von ihnen trat vor. Zweifellos der Ranghöchste unter ihnen, denn sonst würde sich wohl niemand dazu berufen fühlen sich in die Nähe des Darth zu begeben.
„Mein Lord, was führt euch in die Eiswüste Illums?“

Mit der Zeit hatte Seprethas gelernt, anhand der Reaktion der Leute zu bestimmen, wie ihr Wesen grundsätzlich geformt war. Der Mensch vor ihm versuchte den ausbrechenden Schweiß zu verbergen, also war er klug genug um zu wissen WER vor ihm stand. Gleichzeitig bedeutete die dezente Panik auch, dass etwas zurzeit NICHT in Ordnung war. Die Tatsache, dass er versuchte diese missliche Lage vor einem Sith-Lord zu verbergen wies geradezu ausdrücklich darauf hin: Diese Situation war so unangenehm, dass es dem Kerl seinen Kopf kosten würde.

Seprethas überdachte innerhalb weniger Sekunden die Lage und seine Möglichkeiten. Schließlich öffnete er seinen Mantel leicht, um Blick auf sein Doppellichtschwert zu gewähren, welches lauernd an seinem Gürtel hing.

„Ich suche eine Sklavin, welche vor etwa siebzehn Jahren hierherkam.“
„Das ist sehr wage… Viele Sklaven kommen hierher. Könnt ihr uns zumindest sagen, mein Lord, woher diese Sklavin kam?“

Der Offizier wirkte etwas entspannter, als er bemerkte dass der Besuch des Darth nicht der derzeitigen Umstände galt. Er entspannte sich etwas, und sah Seprethas mit einer Mischung aus Unterwürfigkeit und Hilfsbereitschaft an.

„Sernpidal.“
„In Ordnung. Geduldet euch bitte, mein Lord. Wir bereiten auf der Stelle Ergebnisse vor, aus welchen sicherlich fündig werdet.“

Eile gesellte sich in die angespannte Stimmung der arbeitenden Imperialen, während Darth Seprethas geduldig zwischen ihnen umher ging. Trotz seiner Lautlosigkeit, entlockte die Präsenz des Sith jedes Mal ein Schaudern von den niederen Menschen.

Inmitten dieser ganzen Eile wartete der Darth auf sein Ziel.




Der Aufschlag war weniger… todbringend als erwartet. Die Frau stöhnte und krümmte sich auf dem kalten Boden, und richtete sich nur langsam auf. Die Schlucht war kaum mehr als sechs Meter tief, und doch wurde eine Brücke über sie gespannt. Den Grund konnte sie sich nicht wirklich erschließen, doch er kam ihr gerade zugute.
Ohne einen großen Sinn klopfte sie sich den Staub von den ohnehin verdreckten Lumpen und versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen. Schließlich tastete sie sich einfach an der Wand entlang. Irgendwann würde sie bestimmt auf einen Anhaltspunkt stoßen, wo sie genau war.

Wie es dann weitergehen sollte, das wusste die Frau beim besten Willen nicht. Vielleicht sollte sie sich einfach ausliefern, dann würde ihr Tod zumindest schnell erfolgen. Es sei denn der Sith nahm es ihr Übel, dass sie davongerannt war. Wenn dem so war, würden erst Wochen der Folter folgen, bevor man ihr das Leben nahm.

Sie stöhnte erneut, als sie den Schmerz überall in ihren Gliedern spürte. Der Aufprall hallte immer noch durch ein dumpfes Pochen durch ihren Körper, der Hunger brannte sich seinen Tribut durch ihren Magen, und erzeugte Kopfschmerzen. Die baren Fußsohlen flehten um eine Pause, doch die Frau gewährte es ihnen nicht. Sie musste vorwärts kommen.

Ein Zischen riss sie aus ihren Gedanken. Das rötliche Leuchten des Lichtschwerts erhellte ihren Rücken, und ließ sie taumelnd umdrehen. Sie konnte gar nicht glauben wie schnell der Sith ihr gefolgt war. Wie hatte er das hinbekommen?
Das Klacken von dutzenden Blastern brachte die Frau dazu, ihren Kopf unkontrolliert hin und her zu wenden. Sie war umzingelt von Imperialen, welche ihre Waffen auf sie gerichtet hatten. In ihren Gedanken hatte sie die Truppen gar nicht bemerkt.

Ängstlich wandte sie sich wieder dem Sith zu, welcher mit schadenfreudiger Stimme sprach.
„Die Befehle des Rates waren klar. Alle Machtempfänglichen, seien es Sklaven oder Zivilisten, nach Korriban zu bringen. Wie gut, dass du geflohen bist. Eine dreckige Ratte weniger auf von diesen heiligen Gräbern umgeben!“

Wieder klackten die Blaster, was wohl so viel bedeutete wie, dass gleich gefeuert werden würde. Ohne bessere Alternative hob die Frau die Hände, und kniff die Augen zusammen.
Ein Schuss gellte durch die Mine, und die Frau wimmerte leise. Doch sie spürte keinen Schmerz. War es wirklich so leicht zu sterben?

„Nein! Sie gehört mir!“

Das nächste was sie hörte war ein dumpfer Aufschlag von einem rüstungsbewehrten Körper. Etwas nervöser klackten die Blaster, als sie wieder die Augen öffnete. Eine Wache, offensichtlich jene, welche geschossen hatte, lag tot auf dem Boden.
Der Sith starrte sie fassungslos an, genau wie bestimmt die anderen Soldaten unter ihren schwarzen Helmen auch.

„Glück gehabt… dreckiger Wurm.“ knurrte der Sith, und ließ die rote Klinge wieder in zischend in ihren Griff zurückfahren. Absolute Dunkelheit legte sich wieder über die Schlucht. Nichts blieb, außer die Frau mit ihrem eigenen Schmerz. Entgegen der Worte des Sith wollte sie gerade einfach nur zusammenbrechen und sterben.

Ihr Wunsch wurde zumindest zur Hälfte erfüllt, als ein unsanfter Schlag sie von den Beinen holte. Wieder die Stimme des Sith.
„Du bekommst also trotzdem die Chance, dein Leben zu verändern…“

Ein Tritt gegen ihren Kopf ließ die Frau nochmal zusammenzucken, und dann das Bewusstsein verlieren.

„… oder zu sterben.“







OoC: Ein Part folgt noch!
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[SW ToR] Vindictus - Verlust Empty
BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptyMo 19 Dez - 15:21

Der Raumhafen auf Illum war kaum als solch einer zu bezeichnen. Zwei Hangars, eine kleine Kontrollstation. Kaum des gewaltigen Imperiums würdig, welches diese Anlegestelle finanzierte. Trotzdem wehten die Banner mit dem imperialen Symbol über dem Gang zum Hangar 1. Seprethas nahm kaum Notiz von ihnen, schnaubte nur und ging lautlos weiter. Am Ende des Ganges konnte er bereits die Seite des Schiffes sehen, welches mit der wertvollen Fracht beladen wurde.

Machtempfängliche Sklaven, welche den Weg antreten würden, Sith zu werden. Nicht einmal die Hälfte von ihnen würde überleben, das wusste der Darth.
Vielleicht machte er sich ohne Grund diesen Aufwand. Die Tochter seines Schülers würde genauso durch die Prüfungen der Akademie auf Korriban fallen, wie ihr Vater an den Prüfungen seines Meisters gescheitert war. Beinahe unhörbares Grollen machte sich in Seprethas‘ Hals Raum.
Lieber auf Nummer sicher gehen, genau wie bei Vindictus.

Die grauen Wände des Ganges vermochten kaum, die Kälte des Planeten abzuhalten. Sie drang einem in Mark und Bein. Keine ausreichende Heizung für einen Raumhafen. Als der Darth den Hangar erreichte, zogen gerade die letzten Wartungsdroiden aus der Laderampe des imperialen Transporters. Die Triebwerke heizten an, und erste Bewegungen setzten sich in das Schiff.
Bemüht, die Fassung nicht zu verlieren, beschleunigte Seprethas seinen Schritt, direkt auf einen niederen Sith zu welcher zufrieden im Hangar stand und den beginnenden Abflug beobachtete. Der Darth erhob seine brüchige Stimme.

„Halte das Schiff auf!“

Seprethas zog bereits an dem Sith vorbei, bevor er überhaupt die Worte verarbeiten und zwischen dem Darth und dem Schiff hin- und hersehen konnte. Der grüne Schutzschild, welcher den Hangar vom Schneetreiben des Planeten abschirmte, flimmerte und begann sich zurückzuziehen. Die Laderampe des Transporters schnappte wie ein sich schließender Mund zu, als die Standbeine des Schiffes ihre Last verloren und sich in den metallenen Bauch zurückzogen.

Der Darth zog sein Doppellichtschwert und zündete die violetten Klingen aus dem Griff, wissend dass sie hier zu nichts mehr Nutze wären. Gleichzeitig hob er die linke Hand und konzentrierte sich auf das Fadengeflecht der Macht. Formte es.

Blaue Blitze stoben aus seinen Händen auf die Triebwerke zu.




Die Frau erwachte benommen, und sah erst einmal nichts außer… Dunkelheit. Aber hören konnte sie eine ganze Menge. Leises Stöhnen, das Aufheulen von Motoren, leise Stimmen. Sie presste die Handflächen auf den kalten Metallboden, und richtete sich auf. Die Dunkelheit lichtete sich etwas, und gewährte Blick auf die Umrisse von vielen Gestalten, welche sich engen Raum teilten.
Kurz wackelte der Raum, als wieder die Motoren heulten. Die Frau konnte Triebwerke hören. Sie waren auf einem Raumschiff.

Links von ihr war eine geringe Lichtquelle. Ein kleines, mit Gitterstäben besetztes Fenster zu einem anderen Raum. Sie stand auf und ging darauf zu, schlängelte dabei ihre Füße durch ein Wirrwarr aus Beinen, Armen und Köpfen. Alle Personen in diesem Raum waren erschöpft, oder schliefen.

Schließlich erreichte sie das Fenster, lugte durch die Gitterstäbe… und spähte direkt in das Innere eines Cockpits. Zwei Piloten saßen an den unzähligen Navigations- und Steuercomputern. Sie murmelten sich leise Daten zu, und ließen das Schiff langsam in das Schneetreiben von Illum hinaus gleiten.

Sprachlos starrte die Frau durch Transpariglas hindurch auf die freie Außenwelt. Wohin wurde sie gebracht? Auf einen anderen Planeten, um dort weiterzuarbeiten?
Alles war besser als dieser Eisplanet, aber das Imperium würde sie gewiss des besseren belehren.

Ein gewaltiger Ruck zog durch das Schiff, und die Leidensgenossen der Frau stöhnten kollektiv auf. Beide Piloten wirkten aufgeregt, als sie wieder etwas lauter mit einander sprachen. Laut genug, dass die Frau mithören konnte.

„Iich dänke, das isch en Sith!“
„Nei! Diä sii doch uff üsere Siite!"

Die Frau verfolgte angespannt das aufgeregte Gespräch, welches sie nicht so recht verfolgen konnte. Anscheinend jedoch ging es um einen Sith. Derselbe Sith, welcher sie verfolgt hatte? Vielleicht war er für den gewaltigen…
Da war er wieder. Der Ruck, welcher durch das Schiff zog.

„Iich laa mi nid grilliere! Egau ob Sith or nid!“

Die Motoren heulten erneut.




Langsam senkte Darth Seprethas die Hand. Das Schiff brach seine Energie in die Triebwerke, und brauste aus dem Hangar davon. Schnell verschwand es im Schneetreiben von Illum, damit auch die Tochter von Lord Vindictus. Nach Korriban, direkt dorthin wo sie zu einer Waffe gegen ihn ausgebildet werden könnte.

Der niedere Sith gesellte sich vorsichtig zu ihm. Er war noch nicht lange ein anerkannter Sith, das konnte man ihm im Gesicht ablesen.
„Mein Lord? Was habt ihr…“

Ohne irgendetwas zu sagen wandte sich der Darth dem Sith zu, und stach ihm geradewegs mit der Vorderklinge seines Doppellichtschwerts in den Bauch. Er zuckte, keuchte, ging auf die Knie mit ungläubig verzerrter Fratze.
Seprethas zog die Klinge aus ihm heraus, und nutzte in der Bewegung die hintere Klinge um ihn zu enthaupten, als er das Lichtschwert wieder wegsteckte. Als der Körper zur Seite fiel, bestand wenigstens kein Risiko mehr dass er diese gesamte Anlage in Schutt und Asche legte.

Vielleicht würde er es trotzdem tun, nur um sicher zu sein dass niemand auf die Idee kam diese Vorfälle hier auszuplaudern. Seprethas hatte eine neue Waffe gegen sich, und von dieser durfte niemand etwas erfahren.
Nicht einmal die Waffe selbst durfte erfahren, was sie genau darstellte.

Unzählige Pläne stoben durch das Hirn des Darths, als er den Hanger durch den Gang verließ, welcher so unrechtmäßig von den Flaggen des Imperiums heimgesucht war.




„Mier sy wäg.“
„Guet.“

Als die Triebwerke das Schiff haben durchstarten lassen, hatte sich die Frau an den Gittern des Fensters festhalten müssen um nicht nach hinten wegzufallen. Die Insassen des Raumes kugelten wild durcheinander, als das Schiff quer in den Himmel schoss. Sie selbst krachte gegen die verschlossene Tür mit Gitterfenster, wie sie inzwischen herausgefunden hatte, und ließ die Piloten aus ihrem Gespräch aufhorchen.

Der linke sprach, mit hörbarem Akzent.
„Hey, aufsteigender Stern. Gar nicht bemerkt dass du uns belauschst.“

Beide Piloten lachten, als sie den sicherlich hoffnungslos verwirrten Gesichtsausdruck der Sklavin sahen.
„W-wie meinen sie das?“

Als sie die Worte aussprach, bemerkte sie wie lange sie schon keine klaren Worte mehr gefasst hatte. Sie spürte, wie ungewohnt es war laut zu sprechen. Nicht nur zu sich selbst, auch zu anderen. Gebannt schaute sie kurz wieder durch das Cockpit auf das Schneetreiben, welches sich immer mehr lichtete und Platz für eine wunderschöne Sonne über einer Wolkendecke machte.
„Na, dass du und deine Kollegen dort hinten nach Korriban gehen. Ihr seid die Sith von Morgen! Wenn ihr denn überlebt.“

Sprachlos ließ sich die Frau von dem Bild einnehmen, welches sich ihr durch das Cockpit bot. Die wunderbare Sonne, begleitet von einem klaren Blau des Himmels. So etwas hatte sie noch niemals gesehen. Bisher war der Himmel immer wolkenverhangen gewesen. Dazu gesellten sich die Worte des Piloten.
Eine Sith? Sie? Das hätte sie niemals für möglich gehalten. Natürlich, der Pilot könnte sich auch einen Scherz mit ihr erlauben… Aber diesem Gefühl der Befreiung wollte sie sich kurz hingeben. Denn es fühlte sich wahnsinnig gut an.

Das Schiff ließ den klaren Blick auf die Sonne hinter sich, und tauchte in die Schwärze des Weltraums mit all seinen Sternen. Die Frau war fasziniert von dem Anblick. Sie wusste, dass sie den ganzen Flug hierher nur an dieser Tür stehen, und staunen würde.
Als der linke Pilot dies bemerkte, sprach er wieder. Diesmal grinste er dabei.
„Wie heißt du denn?“

Nun musste die Frau überlegen. Einen richtigen Namen hatte sie nie bekommen. Bisher hatte sie sich immer mit dem Namen zufrieden gegeben, welchen ihr die anderen Sklaven gegeben hatten, wenn sie denn mal mit ihr gesprochen haben.

„V-Vhem, Sir.“
„Vhem… In der Luke rechts von dir findest du Decken, und die Kleidungssäcke. Deck dich ein.“

Sie kam der Bitte erst nach einer Viertelstunde nach. In dieser Zeit schoss das Schiff durch das All, sammelte sich zum Sprung in den Hyperraum und wanderte durch den blau-violetten Tunnel. Erst als dieser langsam langweilig wurde, steckte sie sich selbst in ordentliche Klamotten, und wickelte eine Decke um sich gegen die Kälte des Alls. Die anderen Insassen mussten unglaublich frieren… Ihr war es egal.
Der Ausblick war einfach zu schön.

Aus dem Hyperraum zogen sie zurück in die Schwärze, welche den roten Planeten umgab, welcher Vhems Leben verändern sollte.
„Da sind wir. Korriban.“

Vhem hielt den Atem an, als sie sich ihrem neuen Schicksal näherte.






OoC: Fertsch! Die ungefährte Hintergrundstory zu Vhem, den Rest des Fadens halte ich grob an der Classstory, wobei ich gewisse Daten und Namen ändere.
Diesen Grundstrang werde ich aber nicht hier aufschreiben. Den könnt ihr rein theoretisch selbst spielen ;D

Ich hoffe es hat euch gefallen, und ich lese hier noch die ein oder andere Kritik!

Küken
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptyMo 19 Dez - 17:32


Zitat :
Ich hoffe es hat euch gefallen, und ich lese hier noch die ein oder andere Kritik!

Recht hat er, es hat gefallen. Wie immer eine schöne Geschichte und gelungene Einleitung. Auch wenn mich Teil drei etwas verwirrt hat, eine Kunst die nicht unüblich ist für mich *g*
Freue mich auf weitere GEschichte aus dieser neuen, weit weit entfernten Galaxy!

Mfg,
Teetroll
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vindictus - Verlust   [SW ToR] Vindictus - Verlust EmptySa 24 Dez - 1:28


„Iich laa mi nid grilliere! Egau ob Sith or nid!“

Wie goil is das denn xD ich hab mich voll beömmelt, super!

An Kritik hab ich nur ein- oder zwei Zeitverdreher zu melden *gg*

Und es is schad das du schon zu nem Ende gekommen bist :>
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