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 [SW ToR] Marielle - Zweifelhafte Freiheit

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LeKüken
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[SW ToR] Marielle - Zweifelhafte Freiheit Empty
BeitragThema: [SW ToR] Marielle - Zweifelhafte Freiheit   [SW ToR] Marielle - Zweifelhafte Freiheit EmptyFr 1 Jun - 11:14

Wochen der Folter.

Nicht...

Unendliche Pein und Qual

... aufgeben...

Jeder Zentimeter von Marielles Körper fühlte sich an wie durch einen Schredder gejagt. Den Rücken konnte sie schon seit ewig langer Zeit nicht mehr geraderücken, der Kopf hing kraftlos nach vorn. Eiserne Fesseln an den Handgelenken hielten sie am ungemütlich harten Stuhl, erstickten jeden winzig kleinen Versuch, sich zu bewegen im Keim. Bereits nach wenigen Tagen in Gefangenschaft war ihre Haut durch Blitze verbrannt worden, sodass der dünne Stoff ihres Hemdes ínzwischen nur noch blutverschmiert an ihrem Oberkörper klebte. Gelegentlich brannte es in ihren Wunden, weshalb die Doktorin irgendwie dankbar darum war, dass ihre Beine freilagen.

Als wäre das nicht schon genug drückten Hunger und Durst auf ihren Magen, auf ihre Kehle, machten jeden Atemzug zur Folter für sich. Ihre Mundhöhle war wie ausgetrocknet, sehnten sich nach einem Bissen von etwas anderem als ihrer Zunge. Auch wenn die Doktorin es vorher nie gedacht hätte, nach so langer Gefangenschaft wird der Gedanke an Exkremente nicht reizvoller, aber immer erträglicher. Blut würde auch gehen. Eine Weile hatte sie sich deshalb immer wieder auf die Zunge gebissen. Jeder Geschmack war besser, als dieses elende Nichts.

Obwohl sie das Gefühl für Zeit relativ schnell verloren hatte, war sich Marielle sicher, dass ihre Peinigerin jeden Tag zu ihr kam, um einen weiteren erfolglosen Versuch zu unternehmen etwas herauszufinden, was die Doktorin einfach nicht wusste. Die Tage vor der Entführung von der Spire hatte sie aus irgendeinem Grund gar nicht mehr im Kopf, als ob sie schlafgewandelt wäre. Irgendwie wach, realisierend dass ihr Körper arbeitete, und doch nicht ganz dabei.

Dann der Schnitt in ihren Erinnerungen. Das nächste Bild in ihrem Kopf war bereits die unnatürliche Dunkelheit, in welcher sie sich jetzt immernoch befand. Einzig unterbrochen wurde sie von den blauen Machtblitzen Darth Vhems.

Darth... Vhem...

Marielle hatte den Namen irgendwann mal aufgeschnappt, als die Peinigerin in ihrer Folter von einer Frau unterbrochen worden war. Sie wusste noch, dass eine gewisse Vhem Varr auf der Krankenstation der Spire gelandet war, nachdem ihr zerstörtes Schiff im Hangar eingefangen wurde. Im Kolto-Tank war diese... Sith... überraschend schnell genesen.

Doch warum sollte sie die Ärztin angreifen, welche sie geheilt hatte?

So gingen Marielles Gedanken immer im Kreis, führten die Doktorin wohl immer näher zum Wahnsinn. Erst sondierte sie zum X-ten Mal ihre derzeitige Lage, dann ging sie durch, wie es dazu gekommen sein könnte, dann rief sie sich zur Besinnung, sie müsse sich auf das Jetzt konzentrieren.
Womit sie wieder beim Sondieren der Lage ankam.

Wie immer wurde dieser Teufelskreis nur durch das leise Öffnen der Schiebetür unterbrochen. Kurz fiel dezentes rotes Licht in den Raum, dann schloss die Tür wieder. Nichts war zu hören, doch inzwischen wusste Marielle, dass sich Darth Vhem schon näherte. Unsichtbar für die Sinne. Die nächste Folter stand an.

Wieder würde Marielle leiden, wieder würde sie beteuern, dass sie nichts wusste. Bringen würde es nichts.

Das Hungergefühl wich etwas von ihrem Magen, wie von Zauberhand beiseite gedrängt. Auch das war Teil der Folter. Marielle würde nicht verhungern, solange Darth Vhem es nicht wollte. Verdursten würde sie auch nicht. Aber das Leiden wurde ihr nicht erspart.

"Wie fühlen Sie sich, Frau Doktor?"

Hätte Darth Vhem geschrien, es wäre nicht so unheilvoll gewesen wie dieses Flüstern. Dieser leise Ton, der gleichzeitig Qual auf Marielles Seite, als auch Genugtuung vonseiten der Peinigern versprach. Nach wie vor konnte die gefangene Ärztin nichts sehen, und doch wusste sie, dass Vhem direkt vor ihr Stand und sie genau begutachtete. Vermutlich betrachtete sie jedes Fitzelchen Leid mit Wonne.

Es war kalt in diesem Raum. Wenn Darth Vhem anwesend war, wurde es schlagartig noch etwas kälter. Zumindest in Marielles Empfinden. Ihre Kehle protestierte mit einem kratzigen Gefühl, als sie sprach und dabei irgendwie versuchte, laut genug zu sein dass man sie hören konnte.

"Wann... erkennt Ihr endlich... dass ich nichts weiß..."

Einige Momente der Stille zogen an Marielle und Vhem vorbei, ohne dass ein Geräusch neben dem schweren Atem der Doktorin die Ruhe störte.

"Habe ich. Schon vor vier Treffen."

Schlagartig lösten sich die schweren Fesseln von den Handgelenken Marielles, befreiten die Doktorin aus ihrer Bewegungslosigkeit. Ohne eine Chance, sich zu fangen, sackte sie nach vorne und schlug mit dem Gesicht voran auf dem kalten Schiffsboden auf. Dezente Vibration beschrieb den Flug des Raumschiffes, den sie vorher nur durch das Arbeiten der Maschinen mitbekommen hatte. Stöhnend strengte Marielle ihre Schultern an, drehte ihre Hüfte etwas um auf dem Rücken zu liegen.

Als sie dieses Kunststück vollführt hatte, spürte sie Darth Vhems Schuh auf ihrer Brust. Ihre Peinigerin verlagerte sich nicht einmal völlig auf die am Boden liegende Ärztin. Das brauchte sie auch gar nicht, um ihr die Luft zu rauben. Nur schwer konnte Marielle Luft in ihre Lungen ziehen.

"Ich weiß, dass Sie eine ehemalige Agentin des SID sind. Nachdem Sie einen Undercover-Einsatz abgeschlossen hatten, wurden Sie für entbehrlich befunden und zum Sterben zurückgelassen, als Ihre Tarnung aufflog. Sie haben sich unter größten Mühen versteck gehalten, eine neue Identität angenommen, für die Tion-Hegemonie gearbeitet. Jahrelang. Niemand hat Fragen gestellt."
"W-Woher wisst Ihr..."
"Ihr Hirn. Nach endlosen Mühen habe ich endlich die Gedankenbarriere durchbrochen, welche mich daran hinderte, das zu erfahren was ich wissen will."

Der Fuß wich von Marielles Brust, ließ ihr dankbarerweise wieder mehr Raum zum atmen. Japsend nahm die Doktorin dieses Privlileg in Anspruch, atmete tief durch und hob sich angestrengt auf die Unterarme an, um den Oberkörper etwas vom Boden anheben zu können. Ziellos suchte sie nach dem Ursprung des leisen Flüsterns.

"Was..."
"Sie standen unter Gedankenkontrolle. Ein gewisser Atton Rand hat auf den Transmitter in Ihrem Hirn zugegriffen, welcher allen Agenten des SID implantiert wird. Der SID hätte Ihren Körper übernehmen können, wenn er gewusst hätte, dass Sie noch am Leben sind. Rand wusste es, und hat Sie dafür benutzt, an mir Experimente für perfekte Klone durchzuführen."
"Oh mein Gott..."
"Der wird Ihnen jetzt nicht helfen."

Auf einmal wich die Dunkelheit etwas, gab die Umgebung des Raumes preis. Ein Lagerraum mit diversen Plasteel-Zylindern und Vorratskisten. Zudem gab es diverse Schränke an der rechten Wand des Raumes. Darth Vhem war in einen schwarzen Mantel gekleidet, saß neben Marielle in einer Hocke und sah sie unverwandt an.
Ihr Flüstern blieb genauso unheilvoll wie zuvor.

"Ich werde Sie nicht töten, wenn ich nicht muss. Sie haben diese Experimente nicht durchgeführt. Wenn Sie alles hinter sich lassen wollen, werde ich Sie auf der Stelle töten und angemessen bestatten."

Marielle schluckte.
"Und... die Alternative?"

Vhem lächelte knapp, ohne wirkliche Freude oder Vergnügen dahinter.
"Die Alternative ist, Sie schließen sich mir und meiner Jagd nach diesem Atton Rand an. Sie werden eine Dienerin von mir, damit auch vom Imperium. Im Gegenzug werde ich Sie vollständig von Ihren derzeitigen Schmerzen befreien, und den Transmitter entfernen während Sie im Koltotank genesen."

Die Doktorin war zu erschöpft, um wirklich nachzudenken. Unter erneutem Stöhnen ließ sie sich wieder auf den kalten Boden sinken, atmetete ein ums andere Mal tief durch. Ohne die Fesseln fühlten sich ihre Handgelenke um Welten besser an, trotzdem brannte ihr ganzer Körper.
Mit letzter Kraft tat sie das einzige, was ihr übrig blieb.

Sie nickte und schloss die Augen.
"Ich will... nicht sterben..."

Sanft strich Darth Vhem über die schwitzige Stirn der Ärztin, dann umfing sie unendliche Erleichterung. Ruhe, die sie seit Wochen nicht mehr gespürt hatte. Der Schmerz fiel von ihren Körper wie abgestorbene Haut.

Marielle lächelte erlöst, und träumte.
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