Rabenwache
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 [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr

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LeKüken
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BeitragThema: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 25 Apr - 10:20

Grüne Buchstaben auf Aurebesh huschten über den Bildschirm, während Darth Vhem sich hektisch über das Bedienfeld durch die Daten des ehemaligen imperialen Geheimdiensts wühlte. Viel Zeit blieb ihr nicht, bevor die immer noch aktiven Droidenwächter auf sie aufmerksam, und den gesamten Bereich abriegeln würden.

Kurz presste die Sith die Lippen aufeinander, bevor sie in die nächste Datenkategorie vorstieß. Eine metallische Frauenstimme erklang im Raum, ließ Vhem zusammenzucken und noch eiliger über die Tasten huschen. Erfolglos. Doch genauso wie die Frauenstimme nicht einhielt, wurden auch keine Droiden alarmiert.
„BELLA AKTIVIERT. STARTE DATENWIEDERHERSTELLUNG.“

Misstrauisch schaltete sie sich in das Sicherheitssystem und überblickte die verschiedenen Alarmanlagen. Die Frauenstimme gehörte offenbar dem Datensystem an, und war nicht im Sicherheitssystem inbegriffen.

Über diesen Computer konnte sich Vhem durch das ganze System hacken, ohne irgendwelche Aufmerksamkeit zu erregen. Grinsend durchforstete sie die gewaltigen Datenbestände des Geheimdienstes, staunte über die Ansammlungen von Informationen über sicherlich jeden imperialen Bürger.

In ihrem Staunen vertippte sich die Darth natürlich auch gleich. Die Frauenstimme fuhr fort, projizierte ein Hologramm auf den Tisch in der Mitte des Raumes.
„SPIELE AUFZEICHNUNG 14-15-13 AB.“



An einem Tisch saßen zwei Männer. Ein imperialer Befrager, wenn man dem Abzeichen auf der Brust trauen konnte, und ein Kopfgeldjäger in seiner grauen Rüstung. Während der Imperiale im geraden Sitz Anstand behielt, zeigte der Kopfgeldjäger mit den schulterlangen braunen Haaren und dem Vollbart kein Zeichen von Anspannung. Eher Gelassenheit.

Befrager: „Sie sind des unbefugten Zugriffs auf den imperialen Hangar 743-Y in Kaas City beschuldigt. Für‘s Protokoll, wie lautet Ihr Name?“
Kopfgeldjäger: „Regor. Du darfst mich aber Schnuffel nennen.“
Befrager: „Regor… Von der Nacht des 22ten auf den 23ten haben Sie mit einer Komplizin das Schiff einer Sith beschlagnahmt. Ihres Zeichens Schülerin von Darth Vhem. Ihre Verteidigung, wenn ich bitten darf.“
Regor: "Wir haben Schulden eingetrieben. Alles war rechtens, sieh doch im Vertrag nach.“
Befrager: „Nichtsdestotrotz ist dies ein schweres Vergehen, vor allem, da wir hier über eine Sith sprechen.“
Regor: „Ich halte nicht viel von diesen Sith. Die haben doch nur alle ein viel zu aufgeblasenes Ego. Nichts geht über mandalorianische Ehre! NICHTS!“

Der Kopfgeldjäger schlug einmal wuchtig auf den Tisch, wodurch die Akten des Befragers gründlich durcheinandergewirbelt wurden.

Befrager: „Könnten Sie diese Wutausbrüche bitte lassen?“
Regor: „Das war kein Wutausbruch. Willst du mich wütend sehen?“
Befrager: „Kein Bedarf. Nennen Sie mir doch den Namen Ihrer Komplizin.“
Regor: „Amy. Das niedlichste was ich je gesehen habe. Ihr Arsch ist… eine Wucht.“

Auf einmal ganz Feuer und Flamme hob Regor seine Hand, um sie dem Befrager zu zeigen.

Regor: „Ich könnte mit dieser Hand eine dieser beiden Pobacken umgreifen. So zierlich ist sie. Und wenn sie ihr Hinterteil schwingt…“

Er fing an zu schnurren. Der Befrager unterbrach ihn jedoch just in dem Moment, als er fortfahren wollte.

Befrager: „Ehhhh… Ja. Amy. Und wie heißt sie weiter?“
Regor: „Ambrok.“
Befrager: „Sagten Sie nicht eben noch, sie wäre eine Frau?“
Regor: „Ist sie auch.“
Befrager: „Klingt aber eher nach einem Mann.“
Regor: „Nehhhhh, echt?! Oh, jetzt wo du’s sagst… Andererseits ist sie mehr Kerl als du, Witzbold.“
Befrager: „Lassen wir das. Gehen wir auf den genauen Tatbestand ein. Vielleicht müssen Sie ja nur für ein paar Wochen hinter Gitter.“

Absolut entspannt öffnete Regor die Klappe, in der man bei einem „normalen“ Kopfgeldjägeranzug solche Scherze wie Raketen, Drahtseile oder Sprengpfeile findet. Stattdessen zog er jedoch eine ganz andere Waffe dort heraus.
Seinen Flachmann, den er sich sofort an die Lippen führte.

Befrager: „Wie…“
Regor: „Freizeitrüstung, weißte?“

Regor rülpste einmal ausgelassen. Der Befrager schüttelte den Kopf.

Befrager: „Sie sind wohl der schlechteste Kopfgeldjäger den ich kenne.“
Regor: „WAS?! DAS GEHT GEGEN MEINE MANDALORIANISCHE EHRE!“
Befrager: „M-moment! Sicherheitsdienst! SICHERHEITSDIENST!“

Wieder einmal schlug Regor auf den Tisch, stand dann bedrohlich langsam auf. Das Hologramm brach an dieser Stelle ab, die Tonuntermalung ging jedoch weiter.
Poltern. Dumpfe Schlaggeräusche. Dann ein merkwürdiges Spritzen.

Befrager: „M-mein Blut! E-er hat mir alles Blut aus dem Leib geprügelt! S-sicherheitsdienst!“
Wache: „Hände hoch, Abschaum! Sonst schieß ich dir ein drittes Nasenloch.“

Erneuter Krach, der auf einen umgeworfenen Tisch hinweisen könnte. Mehrere Schüsse.

Wache: "Hah! So willst du mir die Wirbelsäule brechen?! Ihr Kopfgeldjäger wisst doch nicht einmal, wie…“
Regor: „Der ist für dich, Amy!“

Knacken. Mädchenhaftes Schreien.

Wache: „WAAAGH, MEINE WIRBELSÄULE!“

Gemeinsames Kreischen der imperialen Angestellten, begeistertes Brüllen von Regor.





Als schließlich auch der Ton aufhörte, schüttelte Darth Vhem nur den Kopf.
„Was ist mit dem Kopfgeldjäger passiert?“

Die Frauenstimme antwortete.
„LAUT IMPERIALEN AUFZEICHNUNGEN WURDE REGOR VON DROMUND KAAS VERBANNT.“

Schnaubend wandte sich die Sith wieder dem Computer zu, um das zu finden, wonach sie eigentlich suchte. Andererseits war sie genau so gespannt darauf, was sie noch so in den Archiven finden würde, bis sie an ihr Ziel gelangte.




[Kleines Experiment von meiner Seite, ich hoffe es konnte gefallen!]


Zuletzt von Vhem am Mi 22 Aug - 1:29 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 25 Apr - 12:09

Gefallen? Soll das ein Witz sein?! ICH LIEBE ES!!! <3 ich konnte mich kaum halten vor Lachen xD
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 25 Apr - 22:10

Dito Ghulchen!

XD
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 22 Aug - 1:23

Im Laufe ihrer Untersuchung fing Darth Vhem an, die Computerstimme Bella zu hassen. Sie kommentierte jede ihrer Untersuchungen, meist spöttisch, wenn nicht sogar gehässig. Leider konnte die Sith absolut nichts gegen den Computer ausrichten, solange sie in den Untiefen des imperialen Geheimdiensts nach den Dateien suchte, die sie so dringend brauchte. Nach der peinlichen Aufzeichnung eines Verhörs mit dem Kopfgeldjäger Regor achtete Vhem darauf, keine Vertipper mehr auf die Tastatur zu zaubern.
Solche Unterbrechungen konnte sie sich sparen.

"IDENTIFIKATION BEENDET. SIE SIND DARTH VHEM."

Seufzend hob die Darth ihre Kapuze vom ergrauten Haar, nun da ihr Schatten keine Geheimnisse mehr barg. Sie sah die schwebende Holocam genervt an, welche forsch im Raum umherflog und ganz offensichtlich das Auge dieser Bella war.
"Was spielt das für eine Rolle?"
"SIE SIND EINE HELDIN."

Knurrend wandte sich Vhem ab, versuchte die Cam bestmöglich zu ignorieren während sie weitersuchte. Doch sie konnte nicht verhindern, dass die Falten auf ihrem Gesicht noch etwas tiefer wurden in Erinnerung an damalige Geschehnisse. An die ausweglosen Situationen, die übermächtigen Feinde, das Adrenalin des Moments.
Angst. Hass. Liebe.
Sie schloss die Augen, sowohl körperlich als auch innerlich. Diese Erinnerungen sollten dort bleiben, wo sie waren.

"Das ist lange her."
"DAS IMPERIUM ERINNERT SICH TROTZDEM AN SIE UND IHRE GEFÄHRTEN."
"Manche Dinge sollten lieber in Vergessenheit geraten."
"IHRE THESE IST UNLOGISCH. DAS IMPERIUM BRAUCHT HELDEN. SYMBOLE, UM DEN ANTRIEB FÜR WEITERE UNBERECHENBARKEITEN ZU SCHAFFEN."

Zweifelnd presste Darth Vhem die trockenen Lippen aufeinander, sah die Holocam wieder an. In der Linse erkannte sie ihr Spiegelbild. Eine alte Frau, geprägt von Jahrzehnten der Anstrengung. Machtvoll, aber müde. Das Feuer hinter den blauen Augen hatte sich restlos der Leere ergeben, die schon immer das Potenzial hatte, willensschwache Wesen förmlich zu verschlingen. Nun musste sich die alte Sith anstrengen, nicht selbst in diesen Brunnen zu fallen.

"Das damals waren keine Heldentaten. Es war... Verzweiflung."
"IST ES VERZWEIFLUNG, DAS ULTIMATIVE OPFER ZU BRINGEN? IHRE ERINNERUNGEN SIND MANGELHAFT. LADE EINTRAG 13-37."

Damit begann eine weitere Aufzeichnung abzuspielen. Scheinbar derselbe Tisch wie bei dem Verhör mit dem Kopfgeldjäger Regor.


Ein Imperialer mit Halbglatze und Uniform sitzt am Tisch, ihm gegenüber steht ein skelettartiger Droide, ungefähr einen Kopf größer als ein durchschnittlicher Mann. Das graue Gerüst wird unterstrichen von den hell leuchtenden Fotorezeptoren am totenkopfähnlichen Schädel, welche den Befrager direkt anstarren.

Befrager: "Also... Ehm... Droide."
Droide: "Vorstellung: Ich bin HK-54. Protokolldroide meines Masters Darth Vhem."
Befrager: "Ich habe noch nie einen Droiden mit derlei vielen Waffen gesehen."
HK: "Korrektur: Diese Ausrüstung kann man nicht als Bewaffnung bezeichnen. Dafür ist sie zu harmlos."
Befrager: "Achtundzwanzig Waffen, darunter versteckte Giftklingen, Blasterpistolen, Thermaldetonatoren..."
HK: "Bestätigung: Harmlos."
Befrager: "Was ist dann für dich gefährlich?"
HK: "Antwort: Meine Perfektion."
Befrager: "Ach?"
HK: "Erklärung: Waffen töten nicht. Waffen werden nur gelenkt. Von meiner professionellen Hand durchaus tödlich."
Befrager: "Aber du bist ein Protokolldroide?"
HK: "Aufklärung: Töten steht nicht im Widerspruch zur Kommunikationshilfe."

Der Befrager schüttelt für einen Moment den Kopf, bevor er seine Dokumente neu ausrichtet und sie sich kurz durchliest.

Befrager: "Du bist zur Untersuchung hier, um deinen Aufenthalt auf Dromund Kaas legitimieren zu können."
HK: "Frage: Sollten Sie dann nicht lieber mit meinem Master sprechen?"
Befrager: "Lord Vhem ist im Nebenraum zum Verhör."
HK: "Anfrage: Darf ich die Befragung übernehmen?"
Befrager: "Natürlich nicht! Was solltest du deinen Master schon fragen?"
HK: "Gereizte Erklärung: In der letzten Zeit gibt sich mein Master immer öfter irrationalen emotionalen Verhaltensmustern hin. Das schadet ihrer Effizienz und Professionalität."
Befrager: "Zum Beispiel?"
HK: "Antwort: Mir war es nicht gestattet, meinen Schutzbefohlenen im Falle von Untauglichkeit während der letzten Operation zu exekutieren, weil dies der Auslebung der Triebe meines Masters hätte schaden können."

Wiedermals schüttelt der Befrager seinen Kopf.

Befrager: "Wir schweifen ab."
HK: "Berichtigung: SIE schweifen ab. Ich antworte nur auf Ihre Fragen."
Befrager: *räuspernd* "Laut den technischen Untersuchungen sind deine Attentatsprotokolle an das Wort von Lord Vhem gebunden."
HK: "Bestätigung: Exakt. Ich bin darauf programmiert, meinem Master zu dienen. Diese Aufgabe erfülle ich natürlich mit großem Genuss, da mein Master stets genug Organiker zum eliminieren bereithält."
Befrager: "Also bist du so etwas wie ein Vollstrecker für sie?"
HK: "Selbstbewusste Aussage: Ich bin das Lichtschwert meines Masters, nur besser."
Befrager: "Das würde dein Master sicher anders sehen."
HK: "Widerspruch: Die Einschätzung von Organikern ist stets von emotionaler Irrationalität geprägt, und daher nicht verlässlich."

Der Befrager blinzelt in das Starren der Fotorezeptoren hinein.

Befrager: "Hast du das nicht eben speziell bei deinem Master kritisiert?"
HK: "Bestätigung: Ja. Vor dem unnötigen Halt auf Voss war mein Master eine angenehm berechnende und "kalte" Frau. Seit diesem Halt jedoch ist sie zunehmend fehlgeleitet."
Befrager: "Könnte diese Fehlleitung auch Schaden anrichten?"
HK: "Bedauernde Antwort: Nur in meinen Schaltkreisen."
Befrager: "Also wäre das einzige Risiko, das du darstellen könntest, verursacht durch Lord Vhem welche sich in letzter Zeit... negativ beeinflussen lässt. Weißt du auch, wodurch sie sich beeinflussen lässt?"
HK: "Tröstende Antwort: Sie sind leider nicht wichtig genug, um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen."
Befrager: "Es gibt gerade nichts wichtigeres als meine Fragen!"
HK: "Zweifelnde Einschätzung: Das sehen Sie sicherlich als einziger in diesem Raum so."

Der Befrager drückt auf einen Knopf unter dem Tisch und spricht laut und deutlich.

Befrager: "Sicherheit, eine Befragung reicht nicht aus. Wir müssen das Vibro-Hirn dieses Droiden auseinandernehmen."

Just, als ein gutes Dutzend imperialer Soldaten den Verhörraum stürmen, lässt HK eine Blendgranate in die Hand rutschen und lässt sie detonieren. Damit wird auch das Video der Kamera außer Gefecht gesetzt. Man kann das Geschehen lediglich mithören. Chaos, verwirrte Schreie, Blasterschüsse.

HK: "Optimale Präzisionsrate: Erreicht."
Soldat 1: "Halt doch mal jemand den Droiden auf!"
Soldat 2: "Ich hab seinen Arm!"
Befrager: "Das ist mein Bein, Sie Idiot!"
Soldat 2: "Es fühlt sich aber so hart an, was... ARGH!"
Soldat 1: "Wir brauchen mehr Männer!"

Als die Kamera wieder einblendet steht HK allein in einem Raum voller Leichen. Darth Vhem kommt mit ihrem schwarzen Mantel in den Raum, sieht sich um, dann schließlich den HK an.

Vhem: "Wirklich, HK? Wirklich?"
HK: "Erklärung: Dieser inkompetente Organiker..." *er deutet auf den toten Befrager, welcher mit heruntergelassener Hose auf dem Stuhl sitzt* "... wollte Ihre Geheimnisse in Erfahrung bringen, Master. In dem Chaos hat einer der Soldaten ihm die Hose heruntergezogen. Ich halte den Zustand des imperialen Geheimdiensts für bedenklich."
Vhem: "Nun... Das sorgt immerhin dafür, dass von dieser Aufzeichnung nichts an die Öffentlichkeit gerät. Melde dich auf der Revenge und verlass sie nicht, bis ich dir die Erlaubnis dazu gebe. Ich werde das Chaos hier bereinigen."
HK: "Bestätigung: Jawohl, Master."

Die Aufzeichnung bricht ab.



Darth Vhem starrte unschlüssig auf die Plattform, auf welcher die Holoaufzeichnung übertragen wurde. Die Erinnerung war zurückgekehrt, just als sie das Bild wieder vor Augen bekommen hatte. Sie musste lächeln, und gleichzeitig die Trauer in ihrer Brust verschließen, wie sie es schon seit ewigen Jahren tat.

"SIE HATTEN LOYALE GEFÄHRTEN." sprach Bella durch die ausdruckslose Holocam hindurch.
"Ja... die hatte ich." gab die Sith zu, und wandte sich schließlich schweren Herzens wieder dem Eingabefeld zu.

Eine Weile lang beobachtete die Holocam schweigend, bevor dann doch wieder die synthetische Stimme erklang.
"WAS IST GESCHEHEN?"

Die Darth schwieg.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 22 Aug - 1:24

Nach stundenlanger Suche begann Darth Vhem, sich an die kleine schwebende Holocam zu gewöhnen. Gelegentlich half sie bei der Suche, und die Kommentare brachen immerhin den Trott der ewigen Datendurchforstung. Während die Bildschirme immer wieder zögerlich aufflackerten, um die längst inaktuellen Daten anzuzeigen, lugte die Cam über die Schulter der alten Sith, zoomte mit einem leisen Surren näher heran. Die Schwebe der kleinen Kugel war nicht zu hören. Genau genommen herrschte absolute Stille in den in Vergessenheit geratenen Datenarchiven des imperialen Geheimdiensts.

"SIE WOLLEN NICHT AN DIE VERGANGENHEIT ERINNERT WERDEN. ALS DUNKLER LORD DER SITH STEHEN IHNEN ALLE INFORMATIONSQUELLEN DES IMPERIUMS OFFEN. ICH FRAGE MICH, WAS SIE SUCHEN."

Bellas synthetische Stimme fehlte es komplett an Emotion. Es war nicht verwunderlich, dass ein Computer zur Verwaltung von Daten keine gesellschaftsfähigen Modulatoren in den Vokabulator eingesetzt bekommen hatte. Schließlich sollten sie nicht zur Bespaßung dienen. Nun jedoch war der Computer eine angenehme Ablenkung, welche sich perfekt darauf verstand, immer dann einzusetzen wenn ein unangenehmer Bericht unter Vhems Augen kam. Beiläufig strich die gebrechliche Darth die langen grauen Haare aus dem Gesicht, als sie über einen Bericht von 12 NVC stieß.

Imperialer Kriegsbericht: Republik und Harvester

Der Bericht enthielt sowohl Fortschritte im Krieg gegen die Republik, genauso wie Verlustzahlen in Anbetracht der überwältigenden Macht der Harvester. Vhem konnte nicht anders, als die Opfer dieser ungnädigen Invasion genauer zu betrachten. Langsam scrollte sie durch die schier endlose Liste, während irgendwo in den Ruinen ein Kabel brach und helles Zischen durch die verlassenen und stellenweise von der Natur zurückeroberten Gänge schickte.

"ICH KORRIGIERE MICH. SIE SUCHEN NACH ERINNERUNG."

Die Darth gab sich geschlagen und nickte langsam.
"Ja."
"GIBT ES DAFÜR EINEN SPEZIELLEN GRUND?"
"Eine Reise ohne Rückkehr."
"ORGANISCHER DATENSPEICHER ÜBERTRUMPFT IN EINIGEN FÄLLEN SYNTHETISCHEN, VOR ALLEM IM FALLE VON EMOTIONALEN EREIGNISSEN. SIND SIE SICHER, DASS SIE DIESE ERINNERUNG BRAUCHEN?"
"Für einen Computer bist du erstaunlich klug."
"ICH BIN EINE VI, WELCHE SEIT JAHRZEHNTEN KEINE SPEICHERLÖSCHUNG ERFUHR."
"Das erklärt einiges."

Vhem runzelte die Stirn, als sie über einen vertrauten Namen stolperte. Sie rief detailliertere Menüs auf, durchforstete die Datenbestände. Schließlich spielte sie die letzte Aufzeichnung des Namens auf, wandte sich mit unschlüssigem Gesichtsausdruck der Holoplattform zu.

"SPIELE AUFNAHME 70-7 AB."


Ein männlicher Chiss in imperialer Uniform sitzt im Verhörraum, überprüft für einen Moment die kurz geschorene Haarpracht, bis sich die Schiebetür zum Raum öffnet. Eine weibliche Artgenossin tritt ein, mit blauschwarzem, kinnlangem Haar. Ebenfalls in imperialer Uniform, bewaffnet mit einem Stapel Spielkarten. Stramm tritt sie zum gegenüberliegenden Tisch, setzt sich hin und erwidert den Blick des Mannes. Minutenlang starren sie sich gegenseitig an, ehe die Frau die Karten auf dem Tisch ausbreitet und beginnt, Handkarten auszuteilen. Der Mann, ein imperialer Befrager, verfolgt das Prozedere recht unbeteiligt, bis er seine Handkarten aufnimmt und kurz übersieht.
Schließlich ist der Tisch in eine provisorische Pazaak-Höhle umgestaltet, und das Spiel beginnt.

Befrager: "Mi'shadel'nahel. Ich habe Sie lange nicht mehr gesehen."
Chiss-Frau: "Ich bevorzuge Lyth. +4." *sie legt eine Karte ab*
Befrager: "Sie können Ihren Ursprung nicht leugnen. -2." *er legt seinerseits eine Karte ab*
Lyth: "Wieso nicht, wenn er mich leugnet? 19."
Befrager: "Sie sind immer noch von Csilla. 21."

Die abgelegten Karten verschwinden im Nebenstapel, neue Karten werden gegeben. Beide Chiss konzentrieren sich auch während des Gesprächs ausschließlich auf die eigenen Handkarten.

Befrager: "Wie geht's der Familie? +6."
Lyth: "Ich hasse Sie auch. +5."
Befrager: "Habe gehört, Sie treiben sich inzwischen mit einem Twi'lek-Sklaven herum. 12."
Lyth: "Jeder hat so seine Leidenschaften. Sie treiben sich doch selbst gerne in diesem Bordell im Industriegebiet herum. 15."

Wiedermals werden neue Karten ausgegeben.

Befrager: "Themenwechsel. Sie arbeiten für Darth Vhem."
Lyth: "Was spielt das für eine Rolle? -3."
Befrager: "Eine große. Der Geheimdienst verfolgt ihre Operationen mit scharfem Auge. -2."
Lyth: "Sie wissen, wie das mit den Sith ist. Man muss sie einfach liebhaben. 24, dieses Match ging wohl an Sie."
Befrager: "Offensichtlich."

Die abgelegten Karten werden neu vermischt, dann landen erneut jeweils vier Handkarten auf den Händen jedes Spielers.

Befrager: "Der Geheimdienst fürchtet, dass Sie vergessen wo Ihr Platz ist. -6."
Lyth: "Ich diene Darth Vhem, so wie das ganze Imperium den Sith dient. Vielleicht ist es der Geheimdienst, der seinen Platz vergisst. +6."
Befrager: "Wir wissen beide, dass die Sith dem Imperium mit ihren Machtspielen nur Schaden zufügen. 21."
Lyth: "Dann verraten Sie mir mal, wie das Imperium ohne die Führung der Sith einen ganzen Orden Jedi-Ritter aufhalten möchte. 21. Unentschieden."
Befrager: "Ein interessantes Spiel."
Lyth: "In der Tat."

Erneut werden neue Handkarten ausgegeben.

Befrager: "Wenn Darth Vhem bei Ihnen mehr Gewicht hat, als das gesamte Imperium, muss der Geheimdienst Sie erneut versetzen."
Lyth: "Dann wünsche ich viel Erfolg dabei, die Darth ohne meine regelmäßigen Berichte im Auge zu behalten. +2."
Befrager: "Gutes Argument, aber dafür finden sich Mittel und Wege. -5."
Lyth: "Wir wissen beide, dass Sie keine Autorität haben. 20."
Befrager: "Ich nicht, nein. Aber der Aufseher legt viel Wert auf meine Meinung. 19."
Lyth: "Wenn das so ist bin ich wirklich froh, unter Darth Vhem dienen zu können."
Befrager: "Sie verraten den Geheimdienst?"
Lyth: "Wenn Sie das so sehen wollen."

Bevor der Befrager zu einer Antwort ansetzen kann stürmt ein Dutzend imperialer Soldaten in den Raum, legt die Gewehre an und zielt wahllos im Raum hin und her. Rauchgranaten werden sinnlos gezündet, nach deren Entwicklung die beiden Chiss immer noch genauso dort sitzen wie zuvor. In ihre Handkarten vertieft, absolut diszipliniert. Neue Handkarten werden ausgegeben.

Soldat 1: "Bereich gesichert!"
Soldat 2: "Was Sie nicht sagen, Sir!"
Befrager: "Was soll diese Aktion, Captain? +3."
Soldat 1: "Wir wurden von Wächter 5 beauftragt, bei jedem Crewmitglied der Revenge einen Sicherheitssturm durchzuführen, um zukünftige Angriffe im Keim zu ersticken!"
Soldat 2: "Weil bisherige Verhöre immer darin endeten, dass ein Trupp Sturmtruppen niedergemetzelt wurde!"
Lyth: "Also greifen Sie selbst an? +4."
Soldat 1: "Genau das ist der Plan. Präventive Verteidigung!"
Befrager: "Entschuldigen Sie diese Störung, Mi'shadel'nahel. 18."
Lyth: "Ich wollte ohnehin gehen. 19. Gewonnen."
Befrager: "Sicherheit, ergreift diese Chiss. Sie ist eine Verräterin des Geheimdiensts."

Zwei Sturmtruppen machen sich gerade daran Lyth festzunehmen, als sich die Schiebetür zum Verhörraum ein weiteres Mal öffnet. Die dunkelhäutige Gestalt von Marielle steht im Türrahmen, brüllt den Raum zusammen und drückt der nächsten Sturmtruppe eine Granate in die Hand, bevor sie schlagartig den Raum verlässt. Immer noch brüllend. Zwei Soldaten folgen der Menschenfrau, gerade rechtzeitig bevor die Rauchgranate in den Händen der Sturmtruppe hochgeht. Ein weiteres Mal füllt sich der gesamte Verhörraum mit Rauch.
Als sich der Rauch wieder verzieht, ist Lyth zusammen mit ihrem Kartenspiel verschwunden.

Soldat 2: "..."
Soldat 1: "Die Crew der Revenge zu verhören wird ein ziemlich kostspieliges Hobby des Aufsehers."
Soldat 2: "Schau Sie sich mal Jeffrey an. Sie hat ihm das Genick gebrochen."
Soldat 3: "Wie sollen wir Wächter 5 erklären, dass wir schon wieder Soldaten verloren haben?"
Befrager: "Überlasst das mir. Räumt diese Sauerei auf, und sorgt dafür dass die Aufzeichnung dieses Gesprächs in den Archiven verschwindet."
Soldat 1: "Jawohl, Sir!"



Seufzend wandte sich Darth Vhem von der Plattform ab, stützte sich schwer auf dem Computerterminal ab. Tausende Gedanken stoben durch ihren Kopf, kein einziger davon nahm richtig Form an. Sie zitterte ein wenig.
"Davon hat sie mir nie etwas gesagt..."

Die Holocam schwebt langsam an ihre Seite, zoomt etwas zu ihrem Gesicht heran. Bellas Stimme hatte sich kein bisschen verändert, als sie auf die Reaktion der Darth reagierte.
"ABER SIE IST IHNEN AUS EIGENEM WILLEN GEFOLGT, WOHIN SIE AUCH IMMER GEGANGEN SIND."

Vhem drückte ein wenig auf verschiedenen Bildschirmen herum, bevor sie genug gleichzeitig am Laufen hatte, dass sie ihre Suche wesentlich effizienter durchführen könnte. Schnell huschten die dünnen Finger über das Terminal, gaben verschiedene Namen ein, wodurch auf den Bildschirmen verschiedene Verläufe sichtbar wurde. Die Holocam verfolgte jeden Suchbegriff mit einem interessierten Zoomen.

"ALLE KEHRTEN ZURÜCK, NUR SIE UND IHRE CREW NICHT. WAS IST GESCHEHEN?"
Langsam schüttelte die Sith den Kopf.
"Ich will nicht darüber reden."
"LORD ZAAS UND IHRE EHEMALIGE SCHÜLERIN BEFINDEN SICH NACH WIE VOR AUF DROMUND KAAS."
"Ich weiß. Sie werden mich nicht sehen wollen."
"WOHER ZIEHEN SIE DIESE ERKENNTNIS?"

Wieder blieb die Darth eine Antwort schuldig.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyMi 22 Aug - 1:25

Da die Reihe doch eventuell noch 1-2 Fortsetzungen bekommt, hab ich mal alles in einen Thread gesammelt.
Wir wollen ja nicht unnötig Platz verschwenden!
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptyDo 23 Aug - 12:55

Rasch huschten die dünnen Finger von Darth Vhem über das Bedienfeld des Computerterminals, um die vielen mehr oder weniger staubigen Bildschirme mit Leben zu füllen. Einige Textzeilen waren sogar durch den Staub der Zeit unleserlich geworden, sodass die alte Sith ihre Macht geringfügig anstrengen musste, um die Rückstände beiseite zu pusten. Ein kurzer Nebel fiel über sie, dann war alles klar leserlich. Die Holocam surrte an ihrem Kopf vorbei, zoomte in Richtung der letzten Eingaben, welche auf dem linken Bildschirm Ergebnisse präsentierten.

"MEGDANA AIOL'DARE SOLLTE NACH IHREM VERSCHWINDEN, DARTH VHEM, AN IHRER STELLE FÜR DIE ERFOLGE IM KAMPF GEGEN DIE HARVESTER GEEHRT WERDEN. SIE LEHNTE DEN RANG EINES DUNKLEN LORDS DER SITH AB."
"Das ist... hirnrissig. Wieso sollte jemand diese Macht ablehnen?" Vhem grübelte für ein paar Augenblicke, dann ging ihr ein Licht auf. "Warum suchst du nicht für mich nach Ergebnissen? Das geht schneller."
"WIE SIE WÜNSCHEN. WONACH SOLL ICH SUCHEN?"
"Verlauf des letzten Jahrhunderts. Angefangen bei Megdana."
"NACHDEM DIE EHRUNG AUSBLIEB, STRAPAZIERTE MEGDANA AIOL'DARE DIE GEDULD DES RATS DER SITH, INDEM SIE NICHT AUFHÖRTE, NACH IHREM VERBLEIB ZU SUCHEN. DIESE BEMÜHUNGEN GINGEN NACH EINIGEN JAHREN SCHLIEßLICH SO WEIT, DASS SIE AUF DAS ANWESEN IHRES VERSTORBENEN MEISTERS VERBANNT WURDE."

Unruhig begann Vhem, vor dem Terminal auf und ab zu gehen. Gelegentlich verfingen sich ihre Stiefel unter dem Robensaum in einigen Schlingpflanzen, welche sich durch die ehemals dichten Bodenplatten zwängten. Allerdings fiel sie nicht, stolperte maximal ein oder zwei Schritte, bevor erneut die Richtung gewechselt wurde. Die emotionslose synthetische Stimme der Holocam fuhr ungerührt von der Anspannung der Sith fort.

"ICH ZÄHLE ACHTUNDDREIßIG FLUCHTVERSUCHE MIT INSGESAMT SIEBENUNDSECHZIG TODESOPFERN SEITENS DER IMPERIALEN GARDE, DOCH BISHER BLIEB JEGLICHER VERSUCH ERFOLGLOS. DER LETZTE LIEGT FÜNF JAHRE ZURÜCK."

Wahllos suchten Visionen der Vorkommnisse Vhem heim, während sie sich weiter ihrer Unruhe hingab. Bilder davon, wie Megdana immer wieder unangenehme Fragen stellte, wie sie sich gegen die Ordnungskräfte wehrte, die sie im Anwesen gefangen hielten. Brüllen. Zornig, vielleicht auch ein bisschen verzweifelt.
"Fahr fort." brachte sie mühsam hervor.

"IHRE SCHÜLERIN, LURTHITRA, KONNTE NIEMALS SO RICHTIG IM ORDEN FUß FASSEN. SIE UNTERSTÜTZT DEN DIPLOMATISCHEN DIENST, UND SORGT SICH ANSONSTEN UM IHRE VIER KINDER AUF DEM PLANETEN NABOO."
"Also hat sie dort niemals jemand gefunden?"
"IHRE MAßNAHMEN DAFÜR ZEIGEN AUCH HEUTE NOCH WIRKUNG, DARTH VHEM."

Wieder ergriffen Visionen Besitz von Vhems geistiger Sicht. Bilder von jeder einzelnen Geburt, welche ihre Twi'lek-Schülerin mit ihrem Mann durchgestanden hatte. Ihre hoffnungslosen Versuche, im Imperium irgendetwas zu bewegen. Ihr Stillstand, seit die Führung durch ihre Meisterin endete.
"Weiter... Was ist mit... meinen sonstigen Verbündeten geschehen? Serenthar?"

"DARTH SERENTHAR ÜBERNAHM ANSTELLE VON MEGDANA AIOL'DARE IHRE EHRUNG, UND WURDE VOM RAT DER SITH ZUM DARTH ERNANNT. SEIT ÜBER FÜNFZIG JAHREN BEFINDET ER SICH ALLERDINGS IM UNBEKANNTEN EXIL."
"Wie kommt das?

Die Holocam wandte sich flink ab und dem Tisch zu, auf welchem die Aufnahmen stattfanden. Vhem zögerte, folgte der kleinen schwebenden Kugel dann jedoch. Sie war sich nicht sicher, ob sie noch eine dieser Aufzeichnungen sehen wollte.
Trotzdem sah sie hin, als die Projektoren erneut ansprangen.

"SPIELE AUFZEICHNUNG 592-281 AB."


Ein Sith in ziemlich imposanter schwarzer Rüstung steht auf einem Podest vor einer Masse an imperialen Bürgern. Dem dezenten Regen nach zu urteilen auf Dromund Kaas, wenn nicht sogar direkt in Kaas-City. Seine blutrote Maske mit dem schwarzen Visier identifiziert ihn als Darth Marr vom Rat der Sith. Er geht vor der Menge auf und ab, peitscht sie mit seinen Worten auf. Ein wogendes Meer aus Begeisterung für den Sith-Lord.

"Heute statuieren wir ein Exempel für all jene, die das Imperium von innen zu verraten drohen! Feige Intriganten lauern unter uns, nagen an euren Zweifeln, flüstern Lügen in eure Ohren. Die Ohren des Imperiums! Wir sagen: Nicht mit uns! Mit der heutigen Exekution beginnen wir eine Reinigung des Imperiums, aus welcher wir uns wie ein Phönix aus der Asche erheben werden, um ALLE Feinde zu zerschmettern, die sich uns in den Weg stellen. Angefangen mit der Republik!"

Aufbrennender Jubel, als Marr endet und sich eine Schleuse im Boden des erhobenen Podests öffnet. Eine recht jung wirkende Frau, lediglich in ein lumpiges Hemd samt Hose gekleidet, mit schwarzen schulterlangen Haaren, in Ketten gelegt, wird durch den Boden des Podests in den Blick der Masse getragen. Wüste Beschimpfungen, begleitet von geworfenen Nahrungsmitteln und stellenweise sogar Getränke empfangen sie.

"Diese Frau ist eine Agentin vom SID, geschickt um unsere Krieg mit der Republik zu sabotieren! Sie war dreist genug, Lügen zu verbreiten, auf dass das Militär wertvolle Ressourcen verschwende. Schlimmer noch! Sie ist für den Tod einer Darth verantwortlich, die ihr kanntet und respektiert habt! Darth Vhem!"

Erneute Buhrufe. Die Frau wehrt sich erfolglos gegen die Ketten, brüllt der brandenden Masse entgegen.
"Ich lüge nicht! Ihr seid wirklich blind! Darth Vhem ist nicht tot, sie..."
Sie wird unterbrochen durch Darth Marrs Eingriff in der Macht, welcher sie von den Füßen hebt. Hilflos versucht die Frau, sich an die Kehle zu packen.

"Selbst jetzt will sie euch durch ihre Lügen manipulieren! Was macht das Imperium mit solchen Verrätern?!"

"Tod! Tod! Tod! Tod!" kommt es im Einklang aus der Menge. Die imperialen Bürger reißen die Fäuste simultan hoch, wiederholen sich immer wieder. Ob es nun Darth Marrs Macht ist, die sie seinen Worten Folge leisten lässt, oder tatsächliche Überzeugung... das ist schwer zu sagen.

Der Würgegiff endet, die Frau fällt nach Luft schnappend auf die Knie. Viel Zeit zur Erholung bleibt ihr nicht, da wird sie schon von den Machtblitzen des Darth gefoltert. Sie schreit, fleht, windet sich auf dem Podest. Im Schein der Blitze wird die Menge still, verfolgt die Qualen der Verräterin entweder gebannt oder unschlüssig. Allerdings wird nichts getan, und so erschlafft der Körper der Frau irgendwann einfach. Als Darth Marr dann die Faust hebt und zahlreiche Blitze gen Himmel zucken lässt, jubelt die Menge wieder.

"Sie war die Erste von vielen, die für den Ruhm des Imperiums sterben werden! Badet in der Macht der Sith! IHR SEID DES IMPERIUM!"



Unbewusst war Darth Vhem einige Schritte vom Tisch zurückgewichen, auf welchem die Aufzeichnung sich abgespielt hatte. Sie ballte die Hände zu Fäusten, zwang sich dazu, die eigene Mitte zu wahren, und ihr Denken nicht der eigenen Emotion zu überlassen. Schließlich wandte sie sich ganz ab, starrte erneut auf die zahlreichen flimmernden Bildschirme. Schnell war die Holocam wieder an ihrer Seite.

"DIE WORTE DERER, DIE SIE ZURÜCKLIEßEN DECKTEN SICH. SIE ALLE SAGTEN, SIE WÄREN NOCH AM LEBEN UND IRGENDWO DORT DRAUßEN, UND DASS MAN NACH IHNEN SUCHEN MÜSSTE. DER RAT DER SITH JEDOCH LIEß DIESE WORTE UNTER DEN TEPPICH FALLEN, STATUIERTE EXEMPEL UND STATTETE FADENSCHEINIGE EHRUNGEN UND FEIERLICHKEITEN AB, UM DAS THEMA ENDGÜLTIG ZU BEENDEN. IHRE BEISETZUNG AUF DROMUND KAAS WAR EINE DIESER AKTIONEN."
"Und Serenthar ging ins Exil, nachdem Marielle exekutiert wurde?"
"RICHTIG."

Vhem tippte erst wahllos auf die Tasten des Terminals, dann wandelte sich ihre Unruhe in grenzenlose Wut. Sie schlug auf das Terminal ein, bis einige der leuchtenden Tasten den Geist aufgaben. In ihrem Zorn schleuderte sie die sowieso schon von der Zeit zerfressene Einrichtung durch das gesamte Archiv, zertrümmerte Computer, die ohnehin nicht mehr funktionierten. Irgendwann schnitten dabei Scherben über das faltige Gesicht der Darth, unbemerkt. Wie lange sie wütete, das bekam sie ebenfalls nicht mit. Ihr Verstand schaltete sich erst wieder ein, als sie im Archiv auf die Knie sank und das Gesicht in die Hände stürzte. Zitternd vor Wut, Trauer und Qual. Blut mischte sich mit Tränen in den Handflächeln.

Erst die Holocam, welche das Chaos irgendwie überstanden hatte, holte Vhem wieder aus ihren Gedanken, als sie sich neben ihren Kopf bugsierte. Die synthetische Stimme von Bella klang herzlich ungerührt.
"WAS IST GESCHEHEN?"

Die Darth starrte auf ihre verschmierten Hände, während Tränen über ihre straffe Wange kullerten. Das lange Haar fiel über den Rücken und beinahe bis zur Hüfte, stellenweise über die Arme verteilt. Ungebunden. Sie antwortete mit brüchiger Stimme.
"Ich... dachte ich hätte ihnen... ein gutes Leben erkauft..."
"SIE WUSSTEN UM EINE BEDROHUNG HINTER DEN HARVESTERN."

Vhem hielt für einen Moment inne, nickte dann jedoch geschlagen.
"Ja..."
"UND SIE WOLLTEN IHRE VERBÜNDETEN NICHT EINBEZIEHEN."

Vhem war unfähig noch etwas zu sagen. Auch wenn es keinen Grund gab, den Computer anzulügen, scheute sie sich davor, den Grund wirklich auszusprechen. Der größte "Fehler" ihres Lebens, der schlussendlich dazu geführt hatte, dass sie alles stehen und liegen gelassen hatte. Ein Fehler, der für sie letztendlich eines der größten Güter des Lebens geworden war.

"SIE ERWARTETEN NICHT, DASS SIE ÜBERLEBEN. DAS TUN SIE AUCH JETZT NOCH NICHT."
Wieder nickte die Darth schlicht.

Etwas schob sich aus dem Terminal, welches Vhem in ihrem Wutausbruch vor kurzem noch zerstört hatte. Von der Ferne sah es aus wie ein winziges Pergament. Als die Holocam es jedoch mit einem winzigen herausfahrbaren Greifarm aus dem Terminal zog und zu der Sith brachte, erkannte sie dieses Pergament als ein einfaches Foto. Altmodisch, aber es erfüllte seinen Zweck. Die Cam ließ das Foto in die nach wie vor geöffneten Hände der Darth fallen.

"SIE WOLLEN NICHT ZU IHREN VERBÜNDETEN, WEIL SIE SIE BESCHÜTZEN WOLLEN. STATTDESSEN SUCHEN SIE HIER NACH ERINNERUNGEN AN DIEJENIGEN, DIE SIE LIEBEN."
Darth Vhem starrte das Foto an, und konnte gar nicht mehr anders, als ein weiteres Mal zu nicken.
"Ich wollte, dass sie weiterleben..."
"VIELLEICHT SOLLTEN SIE SIE FRAGEN, OB SIE SO WEITERLEBEN WOLLEN?"

In Vhems Kopf spielten sich nochmals die ganzen Bilder und Aufzeichnungen ab. Die Leben, die sie ihren ehemaligen Gefährten ermöglicht hatte, lagen unter einem gewaltigen Schatten. Tatsächlich hatte der Computer recht. Ihr vorgetäuschter Tod würde so nichtig, so falsch und zwecklos werden, wenn sie den damit gewährten Leben nicht die Möglichkeit geben würde, aus dem Schatten herauszutreten.
Vielleicht würden sie nicht verstehen, vielleicht würden sie ablehnen und ihr Leben fortführen wollen.
Dann war ihr Opfer es erst wirklich wert gewesen.

Im Moment dieser Erkenntnis hörte sie den Alarm, welcher das Archiv in Aufruhr versetzte.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptySo 26 Aug - 14:13

Der Alarm tönte so schrill, dass Darth Vhem sich anstrengen musste, um ihre Konzentration zu wahren. Sie steckte das alte Foto in die Falte ihres Mantels, zog sich die Kapuze über den Kopf und verbarg ihre Gestalt vor allen weltlichen Blicken, so auch vor den Scannern der Wächterdroiden. Als sie zum Eingang des verwüsteten Archivs schlich wusste sie, dass nichts weiter als der aufgewirbelte Staub zu ihren Füßen von ihrer Gegenwart zeugte. Just als sie den Kopf hervorstreckte, um hinter die nächste Abbiegung zu spähen, verklang der Alarm. Die angenehme Stille der vergangenen Stunden jedoch kam nicht wieder auf. Stattdessen erfüllte das rostige Surren von mechanischen Gelenken die verwaisten Gänge der verlassenen Anlage.

Selbstbewusst kehrte Vhem in das Archiv zurück und presste sich neben dem Eingang an die Wand. Ihr Herz wummerte in Anbetracht der angespannten Situation, regte ihre alten Glieder ein weiteres Mal an. In den vergangenen Jahrzehnten hatte sie unzählige Male gegen die Harvester gekämpft. Der Rausch der Schlacht war ihr sogar im Alter noch mehr als vertraut.
Diese Patroullie würde kein Problem darstellen.

Routiniert griff sie zu ihrem Lichtschwert, welches sie aufgrund der Länge des Hefts hinten an der Hüfte mittels zweier magnetischer Halterungen am Gürtel gehängt hatte. Bei ihrem Griff gaben die magnetischen Verbindungen wie auf Befehl den Geist auf, entließen die Waffe in die rechte Hand der Sith. Doch diese übte sich in Geduld, drehte den Heft ihrer Doppelklinge nur in der Hand, während sie auf die unvermeidliche Ankunft der Droiden am Ort des Geschehens wartete. Bei einem beiläufigen Blick bemerkte sie, dass sich selbst nach ihrem Ausbruch nicht viel verändert hatte. Die Natur beherrschte nach wie vor die Räumlichkeiten, das natürliche Chaos war nur etwas anders arrangiert worden.

Trotz ihrer inneren Vorbereitung erstarrte Vhem kurz, als die Droiden den Raum betraten. Das waren keine einfachen Wachdroiden, die durch fehlende Speicherlöschungen im Laufe der Jahre immer mehr den Höhepunkt ihrer synthetischen Fähigkeiten verloren hatten. Das waren HK-Droiden.
Stumm verfluchte sich die Darth selbst, die Attentäterdroiden nach der Krise nicht zerstört zu haben.

"Analyse: Keine Lebensformen erkannt."

Sie hätte einfach warten können, bis die Droiden ihren Rundgang in den anderen Räumlichkeiten der Anlage fortsetzten. Sie hätte getarnt den Weg hinaus zurücklegen können, in ihr Shuttle steigen und mit diesem nach Dromund Kaas zurückkehren können. Die verschlossene Frustration allerdings erreichte unverhofft wieder ihren Höhepunkt, sodass Vhem ohne großartig darüber nachzudenken die linke Hand zur Faust ballte. Nachdem alles schiefging musste sie irgendjemanden dafür bezahlen lassen.
Und was sollte schon passieren, wenn sie sich an... Sie zählte... Sechs Droiden abreagierte?

Unbemerkt stieß sich Darth Vhem von der Wand neben dem Eingang ab, setzte kurz vor der Droidengruppe zum Sprung an und landete direkt in ihrer Mitte. Als ihre geballte Faust den Boden berührte entlud sich eine Welle der Macht in das Fadengeflecht, ließ die HK-Droiden durch die Luft segeln. Ihre Tarnung aufgebend aktivierte die Sith ihr Doppellichtschwert, schloss die Augen und ließ sich instinktiv von der Macht leiten. Sie spürte die Energie ihrer Waffe, das Wummern bei jedem Schwung, das zischende Geräusch wenn einer der Droiden getroffen wurde. In kreisenden Bewegungen drehte sie sich einmal um die eigene Achse gleich einer Tänzerin.
Keiner der Droiden stand nach ihrem Angriff wieder auf.

Mit einem breiten Grinsen wandte sich Darth Vhem zum Eingang, deaktivierte dabei ihr Lichtschwert und spazierte förmlich aus dem Archiv hinaus. Während sie durch den endlich wieder stillen Gang der Anlage wanderte, fühlte sie sich an ihre Ausbildung unter Lord Haleth erinnert. Sie lächelte. Ein Leben auf ständiger Reise im Auftrag ihrer Meisterin, ständig unter Strom, das Lichtschwert kaum aus der Hand legend.
Manches würde sich eben niemals ändern.

Als sie um die nächste Ecke bog konnte sie gerade noch ihre Gestalt verbergen, bevor sie entdeckt wurde. Eine gewaltige Halle erstreckte sich vor ihr, bis zum Erbrechen mit HK-Droiden gefüllt. Vhem erinnerte sich nicht daran, beim Betreten der Anlage durch diese Halle gegangen zu sein. Verwirrt rief sie sich den Plan der Anlage in den Kopf, den sie bei ihrer Suche nach den Archiven im Kopf angefertigt hatte. Direkt nach der breiten Treppe, welche in die Anlage ins Erdreich hinab führte, befand sich eine Abzweigung, ein Gang zu beiden Seiten. Die breite Treppe konnte Vhem am anderen Ende des Raums erspähen, genauso wie die beiden Gänge.
Dann brachte sie der Dreck, der auf einmal in Massen von der Decke rieselte, auf den richtigen Gedanken. Die Halle war immer hier gewesen, von einer falschen Wand verborgen, die sich nun in die Decke zurückgezogen hatte. Wieder verfluchte sich die Darth, dies nicht schon bei ihrer Ankunft bemerkt zu haben.

Wiedermals ließ Vhem sich in die Macht fallen, um die Lage näher zu sondieren. Jeweils zwei weitere Trupps aus sechs Einheiten waren in den Gängen verschwunden, um nach dem Eindringling zu suchen. Wenn sie noch etwas wartete, bis die Droiden sich noch weiter aufteilten, konnte sie sicherlich zum Eingang durchschleichen und...

Eine Explosion holte sie aus ihrer Inspektion und ließ sie die Augen aufschlagen. Der rechte Gang war hinter einem Schleier aus Staub und Dreck verborgen, welcher sich nur langsam wieder legte. Bevor er dies tun konnte erklang eine weitere Explosion, wühlte den Vorhang noch einmal auf. So dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis Vhem das Ausmaß der Explosionen erfassen konnte. Beide Gänge waren gesprengt worden, sodass nur noch der Eingang zur Anlage und der Gang in welchems sie gerade stand...
Noch während sie den Gedanken zu Ende brachte hörte sie das hohe Piepen einer Sprengladung, welche kurz vor der Detonation stand. Geistesgegenwärtig sprang sie vor, und nicht zurück, um in die Halle zu gelangen. Dann stieß sie die Wucht der Explosion noch weiter nach vorn, ließ ihr Gehör mit einem noch viel lauteren Piepen zurück und begrub sie unter einer Schicht von Dreck und kleinen Steinen.

Ächzend rappelte Vhem sich auf, zog sich die weißen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Noch immer war ihr Gehör nicht zu gebrauchen, allerdings hinderte dies ihre Sinne nicht, die hohlen Hüllen zu spüren, welche die Schwingungen der Macht zurückwarfen gleich einem verlorenen Echo. Dankbar seufzte sie, als sie spürte dass sie nach wie vor nicht entdeckt worden war. Ihre Talente hatten sie noch nie im Stich gelassen. List und Tücke, nicht nur mit der Zunge.

Sie zog sich in die nächste Ecke der Halle zurück. Ein Großteil der Droiden hatte sich nun mit dem Haupteingang der Anlage "einsperren" lassen. Jeglicher normale Eindringling würde nun im Inneren des Komplexes verrotten, oder durch die zugeschütteten Felsen direkt in die Arme der HK-Droiden laufen. Schwaches Licht drang von der Decke der Halle in den Raum, genauso wie es über die letzten Treppenstufen des Eingangs kroch. Durch die winzig kleinen Löcher in der Decke schlangen sich bereits Ranken, um den neu entdeckten Freiraum zu erobern. Die verlorenen Deckenplatten lagen zertrümmert auf dem Boden, zwischen den mechanischen Droidenfüßen.

Am Aussehen konnte Vhem die HK-Droiden nicht auf ihre Baureihe einschätzen, also konzentrierte sie sich und ließ ihre Sinne in die hohlen Löcher in der Macht gleiten. Sie spürte den leise vor sich hin arbeitenden Prozessor, das Vibro-Hirn, welches die verschiedenen Protokolle verarbeitete, die Fotorezeptoren die die Informationen aus der Umgebung an eben jenes Hirn weiterleiteten...
... und den Selbstzerstörungsmechanismus, welcher in allen HK-Droiden ab der 51ten Baureihe vorhanden war.

Von diesem Moment an war es ein leichtes für die Darth. Es glich einem Fingerschnippen, als sie diesen Selbstzerstörungsmechanismus willentlich umlegte. Eine der HK-Einheiten explodierte und riss drei seiner Kollegen mit in die Zerstörung. Das Spiel wiederholte Vhem bei fünf Einheiten, bis die Droiden die Bedrohung einschätzen konnten und im Protokoll der Selbstverteidigung die Selbstzerstörung unmöglich machten. Nichtsdestotrotz hatten die Explosionen mindestens zwanzig der Droiden aus der Rechnung getilgt.

Gerade als Vhem ihr Lichtschwert etwas kräftiger umfasste, um sich im nächsten Augenblick auf den Haufen Droiden zu stürzen, wurden diese auf einmal starr, richteten die Fotorezeptoren gerade aus und marschierten stramm zu beiden Wänden, bauten sich dort mit den Blastergewehren auf Anschlag auf, ehe die Rezeptoren ihr unheilvolles Glühen verloren. Gleich einer Garde standen sie nun dort, deaktiviert und doch wachend. Misstrauisch trat Vhem in die Halle hinein, behielt ihre Tarnung aufrecht, während sie vorsichtig in Richtung Eingang schlich. Sie traute dem plötzlichen Frieden nicht.

Frieden ist eine Lüge. Immer.


Dementsprechend schnell war auch ihr Doppellichtschwert aktiviert, als sie die Stimme hinter sich vernahm.

"Begrüßung: Ich bin hocherfreut Sie unbeschadet wiederzusehen, Master."

Blinzelnd senkte Vhem ihr Lichtschwert etwas, ließ die Tarnung fallen und starrte den einzig verbliebenen HK-Droiden an. Äußerlich sah er genauso aus wie die anderen Einheiten auch, der Klang seines Vokabulators war jedoch unverkennbar. Wesentlich selbstverliebter als jeder andere Droide jemals sein könnte. Außer einer einfachen Blasterpistole hatte er keine Bewaffnung, sogar der Gürtel fehlte, an welchem er normalerweise allerhand Granaten und Spezialmunition trug. Trotz dieses Bildes deaktivierte Vhem ihr Lichtschwert nicht.

"HK-54?"
"Bestätigung: Natürlich, Master."
"Was machst du hier?"
"Unnötige Erklärung: Nachdem Sie sämtliche HK-Einheiten dem Commander überlassen hatten, wies er ihnen die Bewachung dieser damals noch aktuellen Archive zu. Somit auch mir. Ich muss zugeben, ich war sehr enttäuscht als Sie mich nicht von dieser undankbaren und langweiligen Aufgabe erlöst haben."
"Ich wusste nicht, dass du in dieser Einheit mit inbegriffen warst. Ich dachte, du wärst zerstört worden."
"Belehrung: Master, Sie wissen doch sicher noch, dass ich perfekt bin. Meine Zerstörung ist eine Variable jenseits des Nullwertes."

Ein weiterer Blick ging Vhem ab, in Richtung der deaktivierten HK-Einheiten an beiden Seiten der Halle. HK-54 hatte sich hinter ihr aufgebaut, was es ihr im Fall der Fälle ermöglichte, den schnellen Rückzug zum Eingang anzutreten. Sie blieb wachsam, trotz des Plaudertons, in welchem der HK zu ihr sprach.

"Und jetzt führst du diese Einheiten an?"
"Antwort: Genau Master, ich habe die Zeit genutzt um narrensichere Protokolle aufzustellen, welche es unmöglich machen diese Anlage zu infiltrieren. Natürlich habe ich nicht mit Ihnen gerechnet. Meine Berechnungen erweisen sich in diesem Falle als unzureichend."
"Also passiert jetzt...?"
"Erheiterte Erklärung: Das hängt von Ihnen ab, Master. Ich bin angewiesen dafür zu sorgen, dass kein Organiker diese Anlage verlässt, der sich unbefugt in den Archiven aufhält. Das schließt Sie mit ein. Sollten Sie fliehen wollen, werde ich sie terminieren. Allerdings würde ich es bevorzugen, Sie würden bleiben und mir beim Aufbau dieser Einrichtung zur Seite stehen."

Darth Vhem schüttelte den Kopf.

"Das wird nicht möglich sein."
"Vorsichtige Warnung: Wenn Sie nicht freiwillig bleiben wollen muss ich Ihrem Skelett tödlichen Schaden zufügen, um für diesen Umstand zu sorgen."
"Du könntest mit mir mitkommen."
"Bedauernde Antwort: Das ist leider nicht möglich, Master. Meine Loyalitätsprotokolle sind auf die Wünsche des Commanders eingestellt, nicht mehr auf Ihre."

Ohne weitere Zeit zu verschwenden stürmte Vhem auf den HK zu, ließ die blutrote Doppelklinge kreisen in Richtung seines Torsos. Sie wusste, dass er der einzige Vertreter einer perfektionierten Baureihe war. Immun gegen die Macht, ausschließlich auf das Töten von Machtanwendern spezialisiert. Auch nach all den Jahren durfte sie ihn nicht unterschätzen. Dies wurde ihr noch einmal deutlicher gewahr, als er ihrem Lichtschwert scheinbar ohne Probleme auswich. Aus seinem Handgelenk befreite sich eine Feuerwand, welche die Darth dazu zwang, sich mit einem weiten Rückwärtssalto zurückzuziehen, bevor sie zum nächsten Angriff ansetzte.
Die langen weißen Haare stoben aus ihrem Blickfeld, als sie den HK erneut anstürmte. Mit zwei schnellen Hieben trieb sie den Droiden etwas zurück, vollführte dann einen Ausfall, welcher ihn in jedem Falle enthauptet hätte.

Allerdings hatte sie nicht mit dem kleinen Auslöser gerechnet. Sie erkannte ihn in dem Moment, als es schon zu spät war. HK-54 aktivierte die kleine EMP-Ladung, womit ihr Doppellichtschwert erlosch. Keine Sekunde später schlug die harte Metallfaust des Droiden in das blutige Gesicht der Darth, ließ sie zurücktaumeln. In ihrer Benommenheit aktivierte Vhem ihr Lichtschwert wieder, wirbelte es schützend vor ihrem Körper und fing somit die zwei Folgeschüsse des HK ab. Während dieser Schüsse war er jedoch schon wieder zu ihr aufgeschlossen, packte blitzschnell zu um den Griff des Lichtschwerts in die Hand zu bekommen. Bevor sie tief genug in die Macht eintauchen konnte, um ein Gewitter aus Blitzen auf den Droiden regnen zu lassen, welches ihn zumindest ein paar Schritte zurückgetrieben hätte, landete die rechte Metallfaust mit dem Blaster wuchtig auf ihrer Schläfe, ließ sie nichts weiter als Sterne sehen und seitlich zu Boden fallen. Das Lichtschwert verblieb in den Händen des HK.

"Spott: Das Alter hat Sie langsam gemacht, Master."

Zorn kochte in Vhems Innerem auf, genauso wie Verzweiflung ihrem alten Körper ungeahnte Kräfte verlieh. Sie rollte zur Seite auf den Rücken, entging somit dem nächsten Blasterschuss des HK, welcher ansonsten ihr Leben beendet hätte. Mehr noch als jeder andere Droide war der HK ein Loch in der Macht, vollkommen von ihr abgeschottet mit seiner speziellen Legierung. Physik jedoch ließ sich nicht aushebeln, und trieben ihn die gewaltigen blauen Machtblitze schließlich doch zurück. Einen Schritt, zwei Schritte... Dann hatte er sich auf den Angriff eingestellt, und die Blitze huschten ohne irgendeinen Effekt um seinen Droidenpanzer herum. Fauchend warf Vhem daraufhin Machtschübe in seine Richtung, welche ihn abermals einige Schritte zurückweichen ließen. Der Droide war kaum in der Lage den Blaster zu heben.

Nachdem auch diese Maßnahme durch den Lerneffekt des HK sinnlos gemacht wurde, konnte Vhem den neu gewonnenen Abstand zumindest ausnutzen um aufzustehen. Drei Schüsse aus seinem Blaster wehrte sie mit der bloßen Hand ab, wodurch sie sich irgendwo in der Halle verfingen. Sie spürte das Aufbäumen der Macht in sich, das machtvolle Erbe, welches sie in sich trug. Als sie die Arme ausbreitete, die Macht durch sich durchfließen ließ, spürte sie die längst vergessene Stärke aufbrodeln. Ihr Robensaum flatterte verheißungsvoll, sie achtete gar nicht mehr auf den Droiden. Weitere Schüsse wurden durch den wirbelnden Strom der Macht einfach von Vhem abgeleitet.

"Analyse: Unbekannte Strategie entdeckt. Passe Protokolle an."

Die Anlage war stabil gebaut, allerdings nicht für die Ewigkeit. Im Grunde war nichts ewig. Und so musste sich auch die Decke irgendwann der Macht der Darth beugen, als sie bröckelte. Als letzter Widerstand ließen die Ranken von den Deckenplatten ab, während herabrieselnder Staub den bevorstehenden Einsturz ankündigte. Schließlich stabilisierte Vhem den Rest der Decke, als der Teil über dem HK zusammenbrach und die Abendsonne in tiefem Rot durch die Halle scheinen ließ. Meterdicker Beton fiel in Masse auf den HK, begrub ihn unter sich in einem Grab aus Schutt. Erst als der letzte Stein aufgehört hatte sich zu regen entspannte sich die Darth wieder, atmete einmal tief durch um die eigene Mitte zu wahren. Trotz der gewaltigen Anstrengung wollte das Adrenalin nicht so einfach weichen, genauso wenig wie der Zorn des Moments.

Erschöpft blickte Vhem auf zu dem Loch in der Decke, durch welchen man den Wald über der Anlage sehen konnte. Die Sonne kitzelte durch das Blattwerk hindurch, erleuchtete somit in dezenten Zügen auch die Halle. Kurz wog die Darth ab, ob sie sich in dem Schutthaufen ihr Lichtschwert ausgraben sollte, doch sie schob den Gedanken schnell wieder beiseite. Die Erschöpfung überfiel sie so schnell, wie der Zorn verrauchte. Sie würde sich einfach ein neues bauen, wenn sie von diesem Planeten verschwunden war.

Dromund Kaas hatte jedoch oberste Priorität. Sie musste ihre alten Gefährten wiederfinden.

Seufzend wandte sich Vhem ab, ging einige Schritte auf die Treppe des Eingangs zu. Der Kampf hatte an ihren Kräften gezehrt, und so war sie zu kaum mehr als Schleichen in der Lage, sich jeden einzelnen Schrittes und seines Aufwands bewusst. In dieser Erschöpfung hörte sie das Schaben auch nicht, welches hinter ihr erklang. Erst, als sie nur noch wenige Meter von der Treppe entfernt war, hörte sie das verheißungsvolle Kratzen. Sie drehte sich um, kniff die Augen zusammen, lachte dann und schüttelte den Kopf.

"Nein... nein nein nein... Nein, das ist doch nicht möglich... Ein Witz!"

Der Schutthaufen schien auseinander zu fallen, als sich der HK daraus hervorarbeitete. Das Lichtschwert befand sich nicht mehr in seiner Hand, dafür aber der Blaster. Er stand aus dem eigenen Grab auf. Durch die ganze Halle tönte sein Vokabulator.

"Belehrung: Sie sollten inzwischen wissen, dass ich der Normalität trotze, Master."

Vhem hob erschöpft die Hand, als sich ein weiterer Schuss aus dem Blaster löste. Doch sie vermochte es nicht, den roten Blitz völlig abzuwehren. Anstatt ihrem Leben mit einem Treffer in die Stirn ein Ende zu bereiten, leitete sie den Schuss ab, sodass er sie in den Bauch traf. Keuchend wurde sie von dem Treffer zurückgeworfen auf den Rücken. Ziehender Schmerz lähmte ihren Körper noch mehr, als die Erschöpfung es je vermocht hätte.

Nein! So wird es nicht enden!

Knurrend rollte Vhem sich auf den Bauch und versuchte aufzustehen. Der HK war bereits völlig ausgeblendet. Gerade als sie sich auf die Füße quälte, gaben ihre Beine nach und ließen sie nach vorne fallen. Mit einem Fauchen schob sich die Darth wieder auf die Knie, kroch auf das rötliche Sonnenlicht der Treppe zu. Blut tropfte im steten Takt von ihrer Bauchwunde auf den Boden, der Schmerz zog sich ihre gesamten Gliedmaßen entlang. Ein Teil von ihr wollte sich einfach hinlegen und einschlafen. Doch sie ließ es nicht zu. Sie würde nicht fallen, sie würde es zu ihrem Shuttle schaffen und nach Dromund Kaas zurückkehren. Sie würde zu Megdana und Lurthitra zurückkehren.

Schließlich rutschten auch die Knie weg, sodass Vhem gezwungen war, sich über den Boden zu schieben. Sie biss die Zähne zusammen, suchte in den Bodenplatten immer wieder Halt und schob sich mit ein bisschen nach vorne. Ihr Herzschlag verfiel in einen unregelmäßigen Takt.

"N-nicht jetzt... N-nein... Nicht... jetzt..."

Ihre Finger, benetzt mit getrocknetem Blut, erreichten die erste Treppenstufe. Als sie sich weiter vorarbeiten wollte verließen sie jedoch ihre letzten Kräfte. Trüb sah sie die breite Treppe empor, wobei man bereits die ersten Bäume am oberen Ende sehen konnte. Sie konnte entfernt das Rascheln der Blätter hören, neben ihrem langsamen Herzschlag. Deutlich machte sich die Schusswunde bemerkbar, sie zehrte an ihrer letzten verbliebenen Willenskraft. Wie beiläufig bemerkte sie ihre weißen Haare, stellenweise im eigenen Blut getränkt. Die schwarze Robe war durch das ganze Chaos in der Halle nur noch staubig, dreckig. Sicherlich gab sie ein erbärmliches Bild in ihren letzten Atemzügen ab.
Doch das war ihr egal.

Stöhnend rollte Vhem sich auf den Rücken, zog mit zitternder Hand das alte Foto aus dem Mantel und betrachtete es. Ungeachtet des nahenden Todes oder der quälenden Schmerzen musste sie lächeln, als sie jedes Detail des Fotos förmlich aufsog. Ihre Lippen bebten, Tränen rannen seitlich an ihren Schläfen entlang ins Haar. Schlagartig erinnerte sie sich an die ganzen Momente ihres Lebens, und bedauerte die unzähligen Gelegenheiten, die sie nicht in vollen Zügen genossen hatte. Was würde sie nun dafür geben, Lurthitra noch einmal eine Lektion zu erteilen, oder ein letztes Mal in den Armen ihrer Liebe zu liegen. Wimmernd presste sie das Foto an ihre Brust.

Von einem Moment auf den anderen hörte ihr Herz auf zu schlagen. Das Ringen nach Luft fiel ihr schwer, als jeglicher Schmerz aus ihrem Körper fiel. Ihr Blick verlor sich, der letzte zittrige Atemzug befreite sich in einem langgezogenen Seufzer aus ihrer Lunge. Dann war alles vorbei...
... und Darth Vhem stürzte in die Dunkelheit.



Des Nachts war die Nexusraum-Cantina wie ausgestorben. Ungewöhnlich, aber mitten in der Woche kam das wohl mal vor. Der Barkeeper tauchte mit seinem Lappen in die weiten Weingläser ein, während er die drei letzten Besucher vor sich musterte. Links saß eine Frau mit feuerrotem Haar und in schwarzer Robe. Bewaffnet mit einem Becher Che-Che-Beerensaft hing sie über ihrem Datapad, scrollte durch gewaltige Textwände. Neben ihr hockte eine Reinblüterin, mit zum Zopf gebunden dunkelrotem Haar. Mit vollen Lippen widmete sich diese gerade ihrem Becher mit prickelndem Coruscant-Cooler.
Ganz rechts saß eine Twi'lek. Genauer gesagt eine Lethan, welche trübsinnig ihren einfachen Rotwein im Glas umherschwirren ließ. Ihre Gedanken schienen sonstwo zu hängen.

Die stechenden gelben Augen der Reinblüterin in der Mitte huschten unruhig zwischen der Menschenfrau und der Twi'lek hin und her, untermalt von einem breiten Grinsen. Betrunken konnte sie noch nicht sein, das war erst ihr dritter Drink und sie schien ziemlich trinkfest zu sein. Der Barkeeper runzelte die Stirn. Irgendwo hatte er diese Frau schon einmal gesehen. Während er noch in seinem Kopf wühlte, stellte er das gesäuberte Glas hinter die Theke und zog das nächste aus der Spüle, um den Lappen darin zu versenken.

Schließlich kam die Erkenntnis, als sich die Reinblüterin über die roten Lippen leckte. Der Geheimdienst war bei ihm gewesen, und hatte nach ihr gefragt. Sollte wohl zum Verhör geladen werden. Das Protokoll für solche Fälle war eindeutig. Er musste ihre Anwesenheit melden, genauso wie ihre Aktivitäten. Das war seine Pflicht als imperialer Bürger. Betont gelassen stellte er das Glas ab, tat so, als würde er unter der Theke etwas suchen. Von oben erklang die Stimme der Reinblüterin.

"Heh, ihr zwei seht aus wie zwei Wochen Sonne auf Dromund Kaas. Wir haben gewonnen! Freut euch, verdammt nochmal!"

Als sich der Barkeeper wieder aufrichtete, hatte die Reinblüterin ihren beiden Gefährtinnen die Hände auf die Schultern gelegt, und sah auffällig auffordernd zwischen ihnen hin und her, wobei sich ihr Kopf immer wieder bewegte. Die Menschenfrau verschüttete im Schrecken einen Teil ihres Safts, konnte sich nach der ersten Überraschung aber immerhin ein Grinsen nicht verkneifen. Die Twi'lek wirkte vor allem verstört aus den eigenen Gedanken gerissen. Als der gewünschte Effekt nicht aufkam, griff die Reinblüterin kopfschüttelnd an die Hocker ihrer Kollegen und zog sie somit dicht an sich heran, um die Arme über beide Schultern legen zu können. Es wirkte fast, als würden die drei die Köpfe tuschelnd zusammenraufen. Dabei war es nur die Reinblüterin, die sprach.

Just in diesem Moment klickte die versteckte Kamera im Thresen des Barkeepers leise, machte ein perfekt aufgelöstes, wenn auch altmodisches, Foto von den drei Besuchern, um ihren Besuch in der Cantina beweisen zu können.

"Wir machen jetzt einen Frauenabend! Barkeeper, ich will Juma-Saft für mich und die zwei Hübschen hier! Und zwar bis ich Stopp sage!"



Es war merkwürdig, in der Revenge wirklich etwas sehen zu können. Die roten Lichter boten zwar alles andere als klare Sicht, doch erhellten sie den Bauch des Schiffes auf eine Weise, welche vor all den Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre. Allerdings brachte die neue Sicht keine wirkliche Freude mit sich, stattdessen betonte sie nur, wie leer das Schiff geworden war. Vier Personen sammelten sich im Aufenthaltsbereich vor der großen Tafel, welche Darth Vhem nach dem Sieg über die Harvester aufgestellt hatte. Megdana, Lurthitra, Serenthar und Lyth standen dort, betrachteten die kleinen Schilder auf der Tafel.

Marielle
HK-54
Madison
Regor
Ambrok
Chip
Nivon
Andaron


Die kleinen Schilder waren an den Seiten der länglichen Tafel angebracht, doch in Erwartung von weiteren Opfern füllten sie die Tafel noch nicht einmal annähernd aus. Immer wenn Lyth an der Tafel vorbeiging musste sie an das Opfer jedes Einzelnen denken, der an dieser Tafel verewigt worden ist. Unschlüssig sah sie zu den Anderen, welche sich an ihrer Seite eingefunden hatten. Niemand war vom Alter verschont worden, mehr oder weniger. Falten, ergrautes Haar bei manchen, oder eben ein trüberer Blick beim anderen. Sie selbst wusste, dass das blauschwarze Haar mehrere graue Strähnen beinhaltete, und dass ihr Körper nicht mehr in der Lage war, stundenlanges Ausdauertraining zu absolvieren.

Schließlich war es die Holocam, die über den Köpfen der Anwesenden schwebte, welche Lyth an das erinnerten, wofür sie sich versammelt hatten. Schlagartig legte sich wieder ein Schatten über das Gemüt, das jegliche Wiedersehensfreude im Keim erstickte. Mit beiden Daumen strich sie über das neue Schild in ihren Händen, welche sich gleich zu den anderen auf der Tafel gesellen würde. Ohne die Holocam würden sie nicht hier versammelt stehen, würden nach wie vor warten. Auf ihre Rückkehr.

Entschlossen schluckte Lyth den Kloß in ihrem Hals herunter, trat vor und brachte das Schild mittig auf der Tafel an, bevor sie wieder zurücktrat. Mit dieser einfachen Geste war es wie eine beschlossene Sache, und genau so befreite sich die erste Träne seit langem aus den rot leuchtenden Augen der Chiss, als sie das Schild nicht aus den Augen ließ.

Elizabeth Varr - Darth Vhem


Es wäre nicht richtig gewesen, nur einen Namen auf die Tafel zu setzen. Für den einen war sie Sith gewesen, für den anderen eine einfache Frau. Für manche beides. Für einen Moment ließ Lyth sich die Freiheit, die Gedanken zur Vergangenheit zurückzuführen. An die stundenlangen Pazaak-Matches, das Bewältigen von hoffnungslosen Situationen. Genau wie Megdana, Lurthitra und Marielle hatte Lyth immer gewusst, dass Vhem nicht gestorben war. Und sie hatte niemals aufgehört, mit den anderen zu warten und nach ihr zu suchen.

Nun dieses Schild zu sehen war wie ein schlechter Streich, den das Schicksal spielte. Die Holocam hatte nach ihrem Auftauchen detailliert beschrieben, wie sich Darth Vhem in ein Archiv gestürzt hatte, um Informationen über ihre ehemaligen Gefährten einzuholen. Nachdem sie jahrzehntelang versuchte die eigenen Lieben zu schützen, war sie genau dann aufgehalten worden, als sie zu ihnen zurückkehren wollte, um sie erneut zu retten.
Doch auch wenn sie selbst nicht zurückkehrte, ein Teil von ihr hatte es trotzdem getan. Lyth konnte diesen Teil in den Augen eines jeden sehen, der sich hier eingefunden hatte. Ein wieder erwecktes Feuer nach Ewigkeiten des Rastens und des stillen Leids, brennend vor Tatendrang.

Lurthitra war die Erste, die sich abwandte. Sie wischte sich mit dem Ärmel ihrer grünen Robe die Tränen aus den Augen, sah zu Lyth und senkte den Blick schließlich ganz.
"Es... tut mir leid, dass ich euch nicht begleiten kann. Aber ich habe... Kinder und einen Mann daheim, die ich nicht im Stich lassen kann."

Lyth nickte mit einem beruhigenden Lächeln, so hoffte sie zumindest. Eigentlich war ihr gar nicht nach Lächeln zumute. Nach einer kurzen Verabschiedung hörte man, wie Lurthitra die Rampe hinunterstieg. Eine gefühlte Ewigkeit kehrte dann das Schweigen in die Revenge zurück, schlimmer als jede Stille, welche zuvor über das Schiff herrschte. Schlussendlich war es Lyth, die es brach, und sich somit an alle wandte.
"Es wird Zeit. Wir haben die Waffe und das Know-how. Es wird Zeit, böse Jungs zu jagen."

Damit wendeten sich sowohl sie als auch Serenthar von der Tafel ab und gingen in Richtung Cockpit. Kurz bevor die Chiss jedoch einstieg sah sie noch einmal über die Schulter zu Megdana, welche vor der Tafel stehen geblieben war.

"Lord Zaas?"
"Ich... brauche noch einen Moment."

Die Pilotin nickte und trat ins Cockpit.



Megdana Aiol'dare stand unschlüssig vor der Tafel. Sie wusste nicht, was sie mit ihren Armen tun sollte, oder sie sie sich hinstellen könnte. Dementsprechend steif stand sie dort, starrte das neue Schild auf der Tafel an, bevor die gelben Augen über die anderen Namen huschten, nur um sich dann wieder bei dem in der Mitte einzufinden. Einem Bedürfnis nachgebend trat sie an die Tafel heran, streckte die Hand aus und strich über den eingravierten Namen. Elizabeth Varr - Darth Vhem.
Gefühle zeigen war noch nie ihr Ding gewesen, so auch jetzt nicht. Eine normale Frau würde jetzt wohl weinen, das tat sie nicht. Eine normale Frau würde jetzt wohl etwas bedeutsames sagen, das tat sie nicht. Sie strich noch ein einziges Mal über das Schild, bevor sie den Arm senkte, genauso wie den Blick.

Worte waren nicht ihr Ding, Gefühle zu zeigen auch nicht. Aber sie konnte Taten sprechen lassen, und die derzeitige sprach mehr als tausend Worte.
Mit diesem Gedanken konnte sich die Reinblüterin zufriedengeben, als sie den anderen ins Cockpit folgte.



Gleich einem Mund schloss sich die Rampe der Revenge, als die Repulsoren aufjaulten und das Schiff vom Boden hoben. Lurthitra stand einsam auf der weiten Wiese, welche sich vor ihrem Haus auf Naboo erstreckte. Unwissend, ob man die Geste vom Schiff aus überhaupt sehen konnte, winkte die Twi'lek bis das Schiff außer Sicht war. Selbst dann sah sie der Revenge noch minutenlang nach, bevor sie sich abwandte und sich auf den Rückweg zu ihrem Haus machte, wo die eigene Familie wartete.



Die Revenge trat aus der Atmosphäre von Naboo aus, zog im Treibflug direkt in das Sternenmeer des schwarzen Alls hinein. Für einen Moment fügte sich das Schiff perfekt in den Raum ein, dann verzerrte es sich und verschwand im Hyperraum.
Das Schiff wurde niemals wieder gesehen.




Zuletzt von Vhem am So 26 Aug - 14:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptySo 26 Aug - 14:14

Eine weitere Reihe fertig, ein weiteres Mal sind meine Hirngespinste zu Ende gebracht.
Ich hoffe, es hat euch irgendwie gefallen! Mal völlig losgelöst vom RP, einfach mal in der Freiheit treiben lassen, zu schreiben was man möchte.
Wie immer: Kritik ist erwünscht.
Lob nicht ô,o

Spaß beiseite. Schreibt, wie ihr's fandet!
Bedenkt dabei nur bitte, dass ich die Charakter wahrscheinlich eher schlecht als recht getroffen habe. Ist bei einigen eben noch etwas schwerer einzuschätzen ;D


FÜR DEN SCHWARM!
*vanish*
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptySo 26 Aug - 15:37

Es gefällt! ^^ Lurthitra hast du gut getroffen, die würde wohl ungefähr so reagieren. Nur eines hat mich ein bisschen stutzig gemacht: Warum blutet Vhem aus einer Blaster-Wunde? ^^ Soweit mir ist brennt ein Blasterschuss wie auch eine Verletzung mit einem Lichtschwert die Gefässe sofort zu -> blutet nicht. Vielleicht irre ich mich auch ö,ö
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptySo 26 Aug - 16:03

Soweit ich weiß gibt's da verschiedene Theorien, die letzte die mir unterkam war, dass so eine Wunde auch bluten "kann".
Passiert dann, wenn der Schuss aus einiger Entfernung trifft, weil die Plasmaladung des Schusses dann nicht mehr stark genug ist, um die getroffene Stelle sofort zu kauterisieren.

Auf Entfernung ist altmodische Munition definitiv besser als Blastergeschosse, weshalb viele Scharfschützen gerne auf normale Kugeln zurückgreifen. Natürlich auch, weil man ihre Schüsse dann nicht wie ein Leuchtfeuer zurückverfolgen kann. Das mit dem Blut wäre dann nochmals ein Nebeneffekt, weshalb mir die Theorie glaubwürdig vorkam. Auf längere Entfernung würde ein Blasterschuss dann wesentlich ineffektiver sein, da der Schuss selbst an Kraft verliert.

Bin da aber auch nicht firm, und lasse mich gern des besseren belehren. Dann seht's als Stilmittel *nick nick*
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr   [SW ToR] Imperiale Einträge - Meet the Crew / Eine Reise ohne Wiederkehr EmptySo 26 Aug - 18:23

Ja, dass der Blasterschuss auf Distanz schwächer wird wusste ich ^^ Aber gut, wenn eine Blasterwunde auch bluten kann, hab ich was gelernt!
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