Rabenwache
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 [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion

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LeKüken
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[SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion Empty
BeitragThema: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDi 24 Jan - 14:49

Die Sith rückte ihre dunkle Robe zurecht und kontrollierte ihren Zopf im feuerroten Haar. Natürlich nicht aus Schönheitsgründen, denn ihr Gesicht war mit den Entstellungen der dunklen Seite kaum mehr als ansehnlich zu bezeichnen. Eher legte sie das letzte Zögern ab, obwohl sie wusste dass sie das richtige tat. Langsam legten sich ihre Finger um den kalten Hebel, welcher die Rampe der Revenge herunterfahren würde. Die Schiebetür ins Innere des Schiffes hinter ihr war bereits geschlossen.

Knackend meldete sich Vhems neue Pilotin über die Kommunikationseinheit an der Wand. Die Chiss im Cockpit war ein Traum. Diszipliniert, stets ruhig und absolut verlässlich. Mit Lyth hatte sie eine gute Wahl getroffen, das wusste Vhem, und doch vermisste sie ihren Vorgänger.

Grave… Der Gedanke an ihn bestärkte sie, machte sie stark. Sie tat das richtige.

„Mein Lord, wir treten in die Atmosphäre von Aeten II ein. Ich melde mich erneut, wenn wir in Position für euren Einsatz sind.“

Die Revenge rüttelte ordentlich als sie in die Atmosphäre des Vulkanplaneten eintrat. Ein seltsamer Rückzugsort für einen Sith-Lord, und doch perfekt für Vhems Zwecke geeignet. Abgelegen. Keiner würde etwas bemerken, bis sie bereits wieder weit weg war. Das Grinsen der Sith wurde mit einer Erschütterung weggefegt, welche die Revenge erfasste. Eine zweite folgte.

Wieder meldete sich ihre Pilotin absolut ruhig über die Kommunikationseinheit.
„Wir treffen auf starken Widerstand, mein Lord. Provisorische Luftabwehr. Euer Ziel wusste, dass wir kommen.“
„Steig höher, und gib mir Bescheid sobald wir direkt über dem Zielort sind.“
„Bestätige, mein Sith-Lord.“

Noch eine weitere Erschütterung suchte die Revenge heim, dann beruhigte sich der Flug etwas. Vhem hielt den Hebel der Rampe inzwischen fast schon krampfhaft fest, während sie angespannt auf das Zeichen ihrer Pilotin wartete.

„Rampe herunterfahren. Zielort wird erreicht in fünfzehn Sekunden.“

Als sie den Hebel der Rampe herunterriss erklangen die Alarmsirenen zusammen mit dem Bordcomputer, welcher vor der Öffnung der Rampe warnte. Vhem blendete den Alarm aus, und konzentrierte sich ganz darauf dem kräftigen Zugwind zu widerstehen, welcher an ihr riss. Obwohl es auf Aeten II nun Mittagszeit war erhellte keine Sonne den Planeten. Zu dicht waren die Aschewolken, in welcher die Revenge nun getarnt flog.

„Befinden uns über dem Zielort. Guten Flug, mein Lord. Ich erwarte euch am Treffpunkt.“

Trotz dass die Stimme der Kommunikationseinheit kaum zu hören war nahm Vhem sofort Anlauf, und legte einen Sprint über die Rampe direkt in die undurchsichtige Aschewolke hin. Schlagartig schwand das ohrenbetäubende Geräusch der Triebwerke der Revenge, und wurde ersetzt von dem Flattern ihrer Robe, ausgelöst vom umher tobenden Wind. Die feuerroten Haare wurden ihr aus dem Gesicht gepeitscht, als sie durch die Aschewolke fiel.

Auf jedem „normalen“ Planeten wäre es in diesem Teil der Atmosphäre verdammt kalt. Auf Aeten II fanden sich jedoch in den oberen Schichten Temperaturen wie auf Tatooine zur Mittagssonne. Konzentriert griff Vhem auf das Fadengeflecht der Macht zu, welches hier pulsierte wie immer und überall. Sie legte eine schützende Schicht um sich, um der gewaltigen Hitze des Planeten weiter trotzen zu können.

Wie viele Sekunden bereits vergangen waren als sie aus der Aschewolke stieß, hatte die Sith nicht gezählt. Doch die folgenden vergingen definitiv langsamer, als ihr Blick über die gewaltige schwarze Vulkanlandschaft von Aeten II glitt. Lavaströme fraßen sich ihren Weg durch die Landschaft wie kleine Adern im Körper eines Menschen, die unzählbaren Ausbrüche der großen und kleinen Vulkane wirkten wie ausbrechende Wunden. Der Himmel war ein Gemisch aus dem Flimmern der Hitze, dem Rot eines immerwährenden Sonnenuntergangs und den schwarzen Wolken purer Asche.

Schließlich fand sich ihr Blick auf dem kleinen Anwesen ein, welches scheinbar von den Lavaströmen gemieden wurde wie Lavaflöhe das Wasser meiden würden. Ein einsamer, schwarzer Turm, welcher über einem kleinen Hof ragte.

In diesem Hof waren von weitem sichtbar dutzende Geschütze aufgestellt, welche mit grünen Lasersalven blind in die Aschewolken über Vhem schossen. Offensichtlich auf der Suche nach der Revenge. Die Sith konzentrierte sich wieder auf die Macht, und dehnte das pulsierende Fadengeflecht unter sich immer weiter aus, sodass es bereit wäre sie zu fangen sobald der Zeitpunkt gekommen war.
Doch noch durfte sie nicht langsamer werden, sonst würden die Geschütze sie erfassen. Also stürzte Vhem weiter im freien Fall gen Boden herab, und versuchte dabei in keine ungünstigen Drehungen zu verfallen. Die Hitze konnte ihr zum Glück nicht mehr viel anhaben, obwohl sie trotzdem in den Augen brannte.

Inzwischen begannen die Geschütze im Hof damit, ihr Feuer auf die herabstürzende Sith zu lenken. Jedoch war sie zu schnell um irgendwie getroffen zu werden. Die Lasersalven schossen einfach an ihr vorbei, während sie weiter in Richtung Boden stürzte. Jee tiefer Vhem kam, desto heißer wurde die Luft selbst. Langsam fiel das Atmen schwer.

Als die Distanz zum Boden bedenklich gering wurde spannte sie das Geflecht der Macht wieder an. Ihr Fall verlangsamte sich, womit auch die Genauigkeit der Geschütze zunahm.
Doch für die Maschinen war es bereits zu spät. Selbstsicher spannte Vhem das Fadengeflecht weiter an, bis sie auf ein erträgliches Falltempo zurückgesunken war. Durch die Manipulation der Macht hatte sich eine gewisse Reibung aufgebaut. Nur noch wenige Meter trennten die Sith vom Boden.

Just als die Geschütze die nächsten Salven aufluden, welche Vhem garantiert getroffen hätten, schlug die Sith auf dem Boden auf und entlud die Reibung in einer Welle der Macht, welche den gesamten Hof erfasste. Innerhalb von wenigen Augenblicken wurden die Geschütze aus ihren Stellungen gerissen, gestapelte Kisten fielen durcheinander, die unteren Fenster des Turms zerschellten in einem hellen, splitternden Geräusch.

Als letzte Konstante auf dem Hof verblieb Vhem, welche sich langsam aufrichtete. Der Sturz hatte sie gerade einmal auf die Knie gezwungen. Tief atmete sie durch, und zog sich die Kapuze über die zerzausten Haare. Die Haarbänder, welche vorher den Zopf hielten, hatten sich verabschiedet.

Faszinierend, wie lange ich nicht mehr normal angeklopft habe.


Mit diesem Gedanken, und einem selbstzufriedenen Grinsen, machte sich die Sith auf in Richtung Turm.


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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyMi 25 Jan - 17:47

Keine Vorhalle, keine Einrichtung, kein Leben. Nicht einmal eine Klimaanlage, wie Vhem feststellte als sie die unerträglich heiße Luft in ihre Lungen sog. Der Eingang des Turms mündete direkt in seinen Hauptbestandteil. Eine riesige Wendeltreppe, welche wahlweise nach oben oder unten führte. Schwarzer Fels und verstaubter schwarzer Marmor verschluckten jegliches Licht, welches durch die zerstörten Fenster eindrang, und ließ jeden Besucher im Dunkeln tappen.

In Hoffnung auf etwas erträglichere Luft stieg Vhem die Wendeltreppe mit den breiten Stufen hinab, und versuchte sich dabei auf die Macht zu konzentrieren. Wohin sie auch ihre Sinne ausstreckte, jeglicher Strom der Macht endete schlussendlich auf diesen Turm. Der Sith-Lord, welcher hier residierte, machte keinen Hehl aus seiner Anwesenheit.

Vielleicht brauchte er das auch gar nicht. Die Luft jedenfalls wurde nicht besser, egal wie tief sie ins Innere des Planeten stieg. Frustriert zischte die Sith.

Nach unerträglich langen Minuten des absteigenden Treppengangs führte die Wendeltreppe in eine Sackgasse aus eben jenem schwarzen Felsen aus welchem auch die Wände und die Außenmauer des Turms bestanden. Vhems Geduld war nach der langen Treppe ohnehin schon recht strapaziert, trotzdem widerstand sie dem Drang die Mauer einfach mit einem Machtstoß in einen einladenden Durchgang zu verwandeln. Stattdessen streckte sie erneut ihre Sinne aus, bestätigte ihre Vermutung.

Hinter der Sackgasse lag ein Hort der Macht. Man musste nur den Zugang finden. Langsam strichen ihre Finger über den schwarzen Fels der Sackgasse, während die Sith sich konzentrierte. Ein breites Lächeln zog sich über ihr entstelltes Gesicht, verborgen durch die Kapuze. Eine einzige Stelle war von der Macht berührt worden. Mehrmals.

Vhem schloss die Augen, und bündelte das Fadengeflecht der Macht unter ihrem Willen. Sie leitete die pulsierende Energie durch ihre Hand auf das empfängliche Stück Fels, wartete auf eine direkte Reaktion.
Diese ließ nicht lange auf sich warten. Der machtberührte Punkt des schwarzen Felsens gab nach, und mit ihm die komplette Wand. Vorsichtshalber trat die Sith einige Schritte zurück, als die Sackgasse krachend in sich zusammenfiel, und nichts weiter als einen Haufen Stein zurückließ.

Was dahinter lag ließ ihren Unterkiefer fast sprachlos herabfallen.
„Wow… Verdammte…“

Als Vhem in über den Haufen nutzlosen Steins in das Innere der dahinterliegenden Höhle lag, offenbarte sich ihr eine Pracht der Macht. In der riesigen unterirdischen Höhle standen reihenweise gewaltige Regale, vollgestellt mit Artefakten, Büchern, Datapads und Lichtschwertern. Die oberen Regalfächer lagen teilweise so hoch, dass nur ein ausgewachsenes Sando-Aqua Monster sie ohne Probleme erreicht hätte. Als Hilfe für den einfachen Menschen waren lange Leitern an jedem Regal angebracht.

Wie viele Jahre der Sith-Lord wohl gebraucht hatte, um diesen Schatz anzuhäufen? Vhem kam aus dem Staunen nicht heraus. Rote Kraftkristalle an der Decke erhellten diese Höhle auf ein erträgliches Maß. Stygiumkristalle, welche sehr selten und wertvoll waren.

Begeistert hob Vhem die Kapuze von ihrem Haupt, um die ganze Herrlichkeit der Höhle erfassen zu können. Langsam schritt sie zwischen zwei der größten Regale entlang, und überflog die Schätze welche auf den unteren Fächern gelagert waren. Holocrons, Aufzeichnungen über den großen Hyperraumkrieg, Fokuslinsen für Lichtschwerter…

Bei einer Reihe von Farbkristallen blieb die Sith stehen und ließ ihren Blick schweifen. Die Farbpalette reichte von Blau über Rot zu Silbern. Mit zusammengepressten Lippen nahm sie einen der blauen Kristalle zur Hand, und erschauerte sacht. Sie spürte wie der Kristall sie berührte, wie ein warmes Gefühl über die Hand und den Arm in ihre Brust stieg und ihr angespanntes Gemüt beruhigte, Raum für Konzentration schaffte.
Vhem schloss die Augen, und atmete tief durch. Die Luft war an diesem Ort frisch und sauber.

„Es ist seltsam, dass du gerade diesen Kristall berührst.“

Aufgeschreckt riss sie die Augen auf, und spähte in die Richtung aus welcher sie gekommen war. Eine altbekannte schwarze Kapuzengestalt stand in der Einmündung zu der Regalreihe, in welcher sie gerade stand. Zum ersten Mal hörte sie die Stimme des Sith-Lords, und sie fachte ihren Hass nur noch mehr an. Die Ruhe des Kristalls war wie weggeweht.
„Ihr!“

All der Zorn, welcher sich seit Graves Tod in ihr aufgestaut hatte, entlud sich in ihrer Brust in Form eines unbändigen Verlangens. Dem Verlangen nach Schmerz, Blut und Tod für ihren Feind.
Ein spöttisches Lachen drang unter der Kapuze hervor, welche so tief ins Gesicht gezogen war, dass man unmöglich das Gesicht darunter erkennen konnte.
„Warum so überrascht? Du bist doch in meinen Turm eingebrochen.“

Vhem steckte den Kristall in die Falte ihrer Robe, griff an ihren Gürtel und zog ihr Lichtschwert. Die Regale standen zu eng beieinander um mit der Doppelklinge zu kämpfen, also aktivierte sie nur die Vorderklinge, nahm den langen Heft in beide Hände und stürmte so auf den Sith-Lord zu. Immer noch lachend aktivierte dieser seine eigene, violette Vorderklinge, und ging direkt in eine Ataru-Haltung über.
Die rote Klinge sauste von oben auf die violette, und trieb den Sith-Lord durch die Wucht des Aufpralls einige Schritte zurück. Knisternd verblieben die Klingen in einem direkten Kraftaustausch. Vhem verzog angesichts des lang ersehnten Augenblicks kampfeslüstern grinsend das Gesicht.

„Ich bin Darth Seprethas. Merk dir diesen Namen, Mädchen. Er wird dein Untergang sein, so wie er der deines Vaters war!“

Kurz stockte Vhem angesichts der Worte. Ein Zögern, welches ihr direkt vor Augen geführt wurde. Der Sith-Lord hob sein Knie in ihren Bauch, und schlug direkt danach mit blanker Faust nach, was sie benommen zurücktaumeln ließ. Erst nach unendlich langen Augenblicken verflogen die Sterne aus ihrem Blickfeld, und gaben wieder Sicht auf das Wesentliche preis. Seprethas hatte sich einige Schritte zurückgezogen in den Freiraum zwischen dem Höhleneingang und den Regalpassagen. Trotz den neuen Freiheiten aktivierte er seine Rückklinge nicht.

Vhem schloss auf und beließ es ebenso bei ihrer Vorderklinge, jedenfalls vorerst. Sie und Seprethas umkreisten sich gegenseitig wie Schlangen, welche beide auf einen günstigen Moment zum Angriff warteten. Ihre Schritte hallten in einer Regelmäßigkeit durch die Stille der Höhle wie das Ticken einer Uhr, begleitet vom Brummen der aktivierten Lichtschwerter.

„Mein Vater…“
„Lord Vindictus. Ein Jedi, welcher rechtzeitig von der dunklen Seite gefunden wurde. Genauer gesagt… von mir.“
„Wie könnt ihr behaupten, er sei mein Vater?“

Vhem konnte das Grinsen auf dem Gesicht des Sith-Lords förmlich spüren, obwohl sie es nicht einmal ansatzweise erkennen konnte. Selbst im direkten Schlagabtausch verrutschte seine Kapuze keinen Zentimeter.

„Ich war dabei, als du aus dem Schoß einer Sklavin geboren wurdest. Dabei, als du in die Sklaverei nach Ilum gebracht wurdest in der Hoffnung, du würdest uns niemals in die Quere kommen. Aber den Gefallen hast du uns nicht getan.“

Die Sith ließ ihrem Hass freien Lauf, so wie auch dem brodelnden Zorn, welcher in ihr tobte. Kurz hielt sie inne, griff nach der Macht aus und befreite ihren Körper von jeglichem Widerstand. Mit rasendem Tempo sprintete sie auf Seprethas zu, hob ihr Lichtschwert an…

… und schlug zu.


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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 26 Jan - 13:56

Seprethas war schnell. Zu schnell. Er blockte Vhems Hieb mit einer gelassenen Bewegung ab, stieß sie sogar etwas zurück, um dann mit einer eigenen Schlagserie zu kontern. Nur mit Mühe konnte die Sith seine Angriffe abwehren, während sie immer weiter gen Wand gedrängt wurde. Ein wuchtiger Hieb von der Seite brachte sie dann völlig aus dem Konzept, und ließ sie ziellos zurücktaumeln.

„Wie ein Sandkorn, welches eine ganze Maschine lahmlegt.“ spottete Seprethas noch, als er zu seinem nächsten Schlag ansetzte. Vhem musste weit ausholen um den Schlag zu parieren ohne dabei wieder die Haltung zu verlieren. Als ihr Kontrahent dann bereits wieder sein violettes Lichtschwert anhob gingen ihr die Möglichkeiten aus.

Sie konzentrierte sich auf das Geflecht der Macht, spannte es unter ihren Füßen an und sprang im hohen Bogen über Seprethas hinweg, gerade als er seinen horizontalen Hieb durchbrachte. Einige Meter hinter ihm landete sie sicher auf den Füßen, direkt vor einer Passage durch das Labyrinth aus Regalen.

Gerade als sie sich umdrehte spürte sie die Erschütterung der Macht, welche sie im nächsten Augenblick durch die Passage fegte. Kurz sah sie wie in Zeitlupe, wie verschiedene Gläser und Artefakte auf den Regalen einfach zersprangen als der Machtstoß mit ihr vorbeirauschte. Im roten Licht der Stygiumkristalle glitzerten die Scherben bezaubernd schön.
Eine Schönheit, für welche Vhem kein Auge mehr hatte als sie unsanft an der hinteren Höhlenwand aufschlug.

Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst, als sie gegen die Wand prallte und auf die Knie herabsank. Gerade so konnte sie sich mit den Händen abstützen, und verhindern dass sie einfach zusammenbrach. Wie ein Wirbel kreisten ihre Gedanken von Schmerz zu Demütigung. Ein so einfacher Angriff hatte sie fast den ganzen Kampf gekostet. Dass eine Niederlage mit dem Verlust des Lebens einherging war ihr nur zu bewusst.

Kaum hatte sich die Sith erschöpft auf ein Knie aufgerichtet, da spürte sie bereits eine weitere entfernte Bewegung im Fadengeflecht der Macht. Seprethas kam im hohen Bogen auf sie zugesprungen. Ein gewaltiger Sprung, weitaus präziser und machtintensiver als der ihre gerade eben. Fauchend hob Vhem die Hand, umfasste den Zorn in ihrem Herzen, und schickte einen Sturm aus Machtblitzen in die Flugbahn ihres Feindes.

Getroffen verlor Seprethas mitten im Sprung die Kontrolle, und landete unsanft zwischen den beiden Regalen auf dem Boden. Bevor er wieder aufstehen konnte hatte sich Vhem bereits vollends erhoben, und taumelte auf ihn zu. Ihre Unterarme, Handflächen und Finger waren von knisternder Energie der Machtblitze umgeben, welche sie direkt dazu nutzte um den am Boden liegenden Seprethas mit weiteren Machtangriffen zu attackieren.

Sie taumelte mehr schwankend als stolz einen Schritt nach dem anderen voran, jagte ihrem Feind einen Machtblitz entgegen, dicht gefolgt von einem Stoß welcher durch das Machtgeflecht zischte wie ein Blastergeschoss.

Als sie bei Seprethas ankam hob sie bereits ihr Lichtschwert, um den Kampf zu beenden.
„Sandkorn, hrm?“

Die rote Lichtschwertklinge sauste herab, und traf direkt auf ihr violettes Ebenbild. Seprethas erhob sich scheinbar mühelos auf ein Knie, noch während Vhem damit beschäftigt war sein Lichtschwert für etwas Freiraum beiseite zu wuchten. Just als die beiden Klingen sich lösten hoben sowohl Vhem als auch Seprethas die Hände.

Das Fadengeflecht der Macht bebte, als die Machtstöße sich trafen und an Ort und Stelle Wirkung zeigten. Beide Kontrahenten wurden einige Meter zurückgeschleudert, wobei Seprethas galant auf den Füßen landete. Vhem warf es viel ungenierter auf dem Hintern.

Kurz hielt sie inne. Schmerz zog sich über ihren ganzen Körper, teils noch vom Aufschlag gegen die Wand, teils vom Erbeben der Macht welches sie zu sehr überrascht hatte. Auf der anderen Seite der Höhle spürte sie, wie Seprethas bereits seinen nächsten Machtangriff fokussierte.
Widerwillig musste Vhem sich eingestehen, dass sie gegen ihn nicht gewinnen konnte. Jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt, während er zudem auch noch von seinen eigenen Artefakten gestärkt wurde.

Als sie sich wieder auf die Realität konzentrierte sah sie Seprethas, wie er weit ausschweifende Bewegungen mit seinen Armen vollzog. Von links und rechts hörte sie Scheppern, das Springen von Glas. Die gesamte Höhle erzitterte, als sich die größten Regale zu beiden Seiten bedrohlich in Richtung Mitte neigten, um alles zu zerstörten was sich in der Höhle befand.

So viele Artefakte, so viel Wissen… zerstört. Vhem unterdrückte ihr Entsetzen über diese Torheit, und stand hektisch auf. Ihr Hass auf Seprethas wurde nur noch verstärkt als sie beobachtete, wie er sich über den Steinhaufen am Höhleneingang davon stahl.

Wieder einmal auf die Macht konzentriert setzte sich die Sith in Bewegung. Ihre Beine legten verstärkt durch die Macht ein ordentliches Tempo hin, und doch schien es nicht schnell genug zu sein als sich die Regale zu ihren Seiten bereits zum Einsturz neigten. Holocrons, Vasen und alte Bücher fielen ihr in Massen vor die Füße, und verlangsamten ihren Lauf.

Gerade als sie die Passage verließ stürzten die letzten Regale zusammen, und mit ihnen das gesammelte Wissen von bestimmt Jahrzehnten. Die Wucht des Einsturzes brachte Vhem kurz ins Stolpern, bevor sie ihren Weg zum Höhleneingang fortsetzte. Nun stürzten sogar Gesteinsbrocken, an welchen teilweise die roten Stygiumkristalle wuchsen, auf den Boden. Ihr Herz raste, während sie den Steinhaufen im Höhleneingang mit einem beherzten Sprung überwand.
Dann bestätigte sich ihre Befürchtung. Der gesamte Turm war am Wanken, und befand sich kurz vor seinem Ende. Vhem ließ sich von ihrer Panik übermannen, Adrenalin sprintete durch ihren ganzen Körper als sie immer vier Stufen der Wendeltreppe auf einmal nahm. Von Seprethas war nichts mehr zu sehen.

Sie erreichte die Eingangstore des Turms, und fluchte leise. Keinen Zentimeter bewegten sich die Tore. Irgendetwas blockierte sie von außen. Hektisch atmete sie ein und aus, während der Turm sich allmählich in eine Schräge neigte.

Ich werde mich nicht hier begraben lassen! Wie billig wäre das denn?!

Mangels Alternativen stieg sie weiter die Treppe hinauf zur Spitze des Turms, hielt sich dabei möglichst innen um mehr Stufen sprunghaft erwischen zu können. Dass sie dabei mehr als ein paar Mal fast stürzte war ihr in diesem Moment mehr als egal. Zögern bedeutete Tod. Stellenweise brachen Teile aus der Wand des Turms heraus, und gaben Sicht auf die schwarze Vulkanlandschaft draußen frei. Immer wieder wagte Vhem einen prüfenden Blick, doch immer war die Stelle so ungünstig gelegen dass ein Sprung reiner Selbstmord gewesen wäre.

Ihre Lunge pumpte heftiger als jemals zuvor in ihrem Leben, als sie der Spitze des Turms näherkam. Das Dach war bereits abgerissen, einfach herab gerutscht unter der Last des Winkels, in welchem das Gebäude nun stand. Mit jeder Sekunde fiel der Turm schneller, und als Vhem das Dachgeschoss erreichte gab es bereits keinen Augenblick Bedenkzeit. Jeden Moment würde der Turm komplett fallen, und sie unter einer Last von dutzenden Tonnen Fels begraben.

Einmal atmete die Sith tief durch, wartete auf den letzten Moment zum Sprung. Dem Moment, in welchem der Turm dem Boden am nächsten war, bevor er direkt dort aufschlug.
Dann sprang sie mit aller Kraft der Macht, welcher sie noch aufbringen konnte.

Oh nein bitte nicht Oh nein bitte nicht Oh nein bitte nicht Oh nein bitte nicht!

Als Vhem auf dem Boden aufprallte hörte sie nur Krachen, Poltern und den letzten Aufschrei eines sterbenden Gebäudes. Sie presste ihren Körper auf den schwarzen Boden, legte die Hände über den Kopf und erwartete, dass sie jeden Moment von einem verirrten Felsen zerquetscht werden würde.

Doch nichts geschah. Irgendwann kehrte Ruhe ein, welche nur durch einen entfernten Vulkanausbruch durchbrochen wurde. Zögernd stand die Sith auf, betrachtete ihre dreckige Robe, und stellte sich vor wie ihr Gesicht aussehen musste. Mehr schwarz als Haut. Das Adrenalin ließ ihr Herz immer noch schmerzhaft schnell in der Brust schlagen, als sie sich umdrehte.

Tatsächlich stand sie gut zwanzig Meter von der Ruine des Turms entfernt. Kein einziger Felsausläufer des Einsturzes hatte sich in ihre Nähe verirrt, so weit war sie gesprungen.

Vhem blinzelte. Erst schmunzelte sie, dann wandelte sich das Schmunzeln zu einem Grinsen.
„Ähähähä…Hähähä… hähähähähähä…hähä…hä…“

Schlussendlich wandelte sich das Kichern in ein befreites Lachen, welches auf dem trostlosen Vulkanplaneten Aeten II völlig fehl am Platz wirkte.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 26 Jan - 14:07

mona mag! ich finde, du kannst actionreiche szenen wirklich gut niederschreiben^^ vielleicht liegts an meiner fantasie, aber ich fühlte mich grade als ob ich hinter vhem herrennen musste. eines verstehe ich jedoch nicht ganz. so weit ich das verstanden habe, fand der kampf im keller statt. (korrigier mich falls mein hirn irgendwo ein durcheinander hat) als der turm zusammenstürzt, rennt vhem bis zur spitze des turms? O,o warum tut sie das? xD ich mein, der eingang ist doch normalerweise im erdgeschoss?^^

ein verwirrtes, aber begeistertes mona.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyFr 27 Jan - 21:35

*grinst*
Ich schließ mich Mona an: du kannst Äkschszenen super beschreiben ;3

Und ja Mona, der Eingang war nur versperrt, deswegen ist Vhem nach ganz oben geflitzt.

Aber mich verwirrt das Gerenne vom Keller bis zur Turmspitze ebenfalls. Wo bzw. wie ist Vhem denn vom Turm nach unten gehüpft - gab es da ein Fenster, einen Balkon oder ist das Dach einfach weg gewesen, sodass sie über die Mauer ins freie hüpfen konnte?
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptySo 29 Jan - 16:04

„Ich hab Angst.“
„Lusche! Wir sind doch fast da!“
„Ich hab trotzdem Angst.“

Zwei junge Männer wanderten zielstrebig durch die Grabhallen des Tulak Hord. Nach ewig erscheinender Zeit der Orientierung waren sie inzwischen tiefer eingedrungen als es von jedem Akolythen verlang wurde. Ihre Schritte hallten als einzige Geräusche durch die spärlich erhellten Gänge und Hallen, welche sie auf ihrer Suche durchschritten. Sie fühlten sich sicher. Achteten nicht auf ihre Sicherheit, als sie die Knochen derer zertraten, welche sich dereinst hierher verirrt hatten.

Was sie nicht wussten war, dass sie seit dem Antritt ihrer Reise verfolgt wurden. Gleich einem Schatten schlich die Sith den beiden Grabräubern hinterher, verfolgte sie mit angehaltenem Atem und eben der Vorsicht, welche ihnen gut gestanden hätte. Lautlose Schritte huschten über den Staub, übersprangen die Knochen der Toten mit solchem Abstand, dass es fast schon Respekt glich. Der Tarnfeldgenerator erledigte den Rest, um ungesehen zu bleiben.

„Wohin jetzt?!“

An einer Kreuzung aus vier Gängen blieben die beiden Männer stehen, und sahen ratlos in jeden einzelnen hinein. Jeder Pfad wich dem anderen aufs Staubkorn hin genau. Lord Vhem verblieb im Schatten hinter einer umgestürzten Säule. An dieser Kreuzung hatte auch sie gestanden, und nicht mehr weitergewusst. Ihre letzte Hoffnung lag nun auf diesen beiden Grabräubern, welche es anscheinend besser wussten.

Der linke von beiden strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht, welches schulterlang von seinem Haupt herabfiel. Ein Schönling der seinesgleichen suchte. Wäre er nicht so arrogant, Vhem hätte ihm vielleicht sogar schöne Augen gemacht.

Dann erinnerte sie sich an den Mann, welcher sie überhaupt erst hierher geführt hatte, und sie ließ den Gedanken schnell wieder davon schweben. Aus Rache ward eine Suche der Vergangenheit geworden, da blieb keine Zeit für Abenteuer bis die Sache ausgestanden wäre.

Nun dezent ungeduldig spähte sie wieder hinter der Säule hervor. Der Schönling griff in seinen langen Mantel, und zog ein würfelförmiges Artefakt hervor. Kein Holocron, sondern… sondern ein…
Er drehte den Würfel dreimal in der Hand. Violette Wolken stiegen aus den rissigen Stellen im Boden der linken Abzweigung auf, und markierten den zu gehenden Weg. Irgendetwas viel zu selbstsicheres murmelte der Blondschopf noch, dann folgten die beiden Grabräuber dem aufgezeigten Pfad.

Auf genau diesen Moment hatte Vhem gewartet. Sie deaktivierte ihren Tarnfeldgenerator, und nahm Anlauf. Nach wie vor war sie so leise, dass die beiden Räuber ihr Unglück nicht kommen hören konnten. Geübt suchte sie sich einen geraden, nicht brüchigen Abschnitt in der Wand, und passte dementsprechend ihr Tempo an. Eine Hand glitt bereit zum Gürtel, um das Doppellichtschwert zu ziehen.
Als sie keine vier Schritt mehr von den beiden Männern entfernt war sprang sie seitlich an die sichere Stelle der Wand, trat sich von dieser wieder ab und nutzte den Sprung von der Seite, um dem Schönling mit den blonden Haaren einen heftigen Tritt gegen die Schläfe zu verpassen.

Es knackte. Der Schönling brach zusammen, und regte sich nicht mehr. Sein Kollege konnte sich nicht einmal panisch umdrehen, da war Vhem schon wieder sicher auf beiden Füßen gelandet, aktivierte die Vorderklinge ihres Doppellichtschwerts und trieb es dem armen Gefolgsmann tief in die Brust. Für einige Augenblicke gab es nur ein langgezogenes Seufzen, und das Brummen des Lichtschwerts.
Schließlich folgte der Räuber zu seinem Freund, dem Schönling, auf den Boden. In einer fließenden Bewegung deaktivierte die Sith ihr Lichtschwert, hakte es an ihren Gürtel und setzte den Weg der beiden Männer an ihrer statt fort.

Nach einigen Minuten der ungebrochenen Stille mündete der Gang in eine kreisförmige Halle, welche nur durch Haufen von Schutt und einem Altar in der Mitte etwas belebt wurde. Die violetten Wolken sammelten sich oben an der Decke der Halle, und gewährten düstere Sicht auf ihr Inneres.

Vhems Aufmerksamkeit galt aber nicht dem Schutt, dem Altar oder den Wolken. Sie trat mit angehaltenem Atem an den Körper heran, welcher vor dem Altar lag. Für vier Jahre seit dem Eintritt des Todes ausgezeichnet erhalten. Weiße Haare, eingefallenes Gesicht, verschrammte Rüstung, intaktes Lichtschwert zu den Füßen.

Die Sith ging neben dem Leichnam in die Hocke, und inspizierte ihn genau. Offenbar hatte ein Treffer in der Seite dem Sith-Lord den Tod gebracht. Ein Lichtschwert, ganz ohne Zweifel. Grimmig verzog Vhem die Miene.

Laut den Archiven starb er durch das Getier innerhalb des Grabes. Sie waren gefälscht.

Eine letzte Schande, welche man ihm nach seinem Tod hatte zugutekommen lassen. Zorn entfachte sich in Vhems Brust, als sie die getroffene Stelle wieder und wieder analysierte. Sie wusste, welches Lichtschwert ihn getötet hatte. Wusste, wer die Archive mit falschen Informationen gefüttert hatte.

Darth Seprethas hatte seinen Schüler Vindictus getötet. Ihren Vater.

Tief durchatmend stand die Sith auf, und warf einen letzten Blick auf die Überreste von Lord Vindictus. Sie würde ihn hier lassen, in der zweifelhaften Sicherheit des Grabes. Allerdings würde sie die Kammer verschließen, auf dass niemand mehr seine Ruhe stören würde. Dann wäre es seine Kammer. Allein seine.

Als sie sich von der Leiche abwandte, erstarrte sie. Dort, wo der Gang zur Halle führte, stand eine schwach vom Pulsieren der Macht umhüllte Gestalt, welche Vindictus verdammt ähnlich sah. Vhem musterte die Erscheinung erst verwundert, dann verstehend. Braunes Haar samt Bart, Jedi-Robe, der warme Blick eines Vaters.
Ihr Vater, oder das was er einst war. Ein Jedi.

„Das habe ich dir nie gewünscht, meine Tochter. Nichts davon. Verzeih mir bitte.“

Langsam trat Vhem auf die Erscheinung zu, bis sie Auge um Auge mit ihr stand. Vindictus wirkte so täuschend echt, so wie er dort vor ihr stand und sie traurig anlächelte. Just als sich ein eigenes Lächeln über Vhems Züge legte, verblasste die Erscheinung und ließ sie wieder einsam im Grab zurück.

Überrascht vom plötzlichen Verschwinden versuchte die Sith nach ihrem Vater zu greifen. Vergeblich.
„Vater, nicht!“

Keine Antwort. Hilflos sah Vhem zurück zum Leichnam, welcher dort vor dem Altar lag, bevor sie die Halle verließ.
Nach einem kurzen Seufzen legte sich neue Entschlossenheit über ihre Haltung.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 2 Feb - 15:57

„Dieser feige Angriff war purer Spott über die Integrität des Imperiums. In Zeiten wie diesen dürfen wir nicht wanken! Zusammen werden wir gegen jeden bestehen, der die Struktur des Imperiums schädigen will. Egal ob gewöhnlicher Terrorist, oder Sith aus den eigenen Reihen!“

Vhem schaltete das Holoterminal aus, und Seprethas Gestalt verschwand nach der üblichen Verzerrung. Kurz lag Stille über der Revenge. Stille, welche Vhem und Lurthitra dazu nutzten sich gegenseitig anzustarren. Schließlich war es die Lethan welche das Schweigen brach.

„Was war das denn für ein Gejammer?“
„Kein Gejammer. Propaganda. Wenn wir uns nicht beeilen stehen wir auf einer Stufe mit den Terroristen auf Dromund Kaas.“

Nachdenklich betrachtete Vhem die blinkenden Knöpfe des Terminals, während ihre Ohren das entfernte Geräusch von schnellem, ungeduldigem Schraubendrehen vernahmen. Lyth arbeitete wohl wieder am Hyperantrieb.

Als Lurthitra die Lage schließlich erfasst hatte, zog sich ihr mulmiges Gefühl anschaulich über das ansonsten hübsche Gesicht.
„Was werden wir tun, Meisterin?“

Die Sith überprüfte ihren feuerroten Zopf, während sie damit begann vor ihrer Schülerin auf und ab zu gehen. Ihre Schritte durchbrachen die Ruhe der Revenge wie scharfe Messer.
„Wir müssen ihn töten, bevor er seinen Worten größere Wirkung zukommen lassen kann. Darth Traya wird uns dabei behilflich sein. Es gibt zwei zerstörte Jedi-Tempel aus der Zeit von Meetra Surik. Die Ruinen der Jedi-Enklave auf Dantooine, und der Tempel auf Raxus Prime.“
„Warum müssen wir zu ihnen?“

Vhem seufzte, und blieb wieder vor Lurthitra stehen.
„Wenn unsere gegenwärtige Macht nicht ausreicht um ihn zu besiegen, dann müssen wir uns an vergangener Macht bedienen. Die Chancen stehen gegen uns, daher greifen wir besser nach jeder Möglichkeit die wir haben.“






Erste Zweifel stiegen in Vhems weites Reich der Gedankengänge, als sie den Hebel für die Rampe ruckartig nach unten zog. Langsam, wie ein sich öffnender Schlund, schob sich die Rampe hinab und gab den Blick frei auf die Oberfläche von Raxus Prime. Ein riesiger Schrottplanet, welcher jeden Bericht bei weitem übertraf. Schiffsbauteile, Wohnkonstruktionen, riesige Müllverbrennungsanlagen welche ihre Abgase in die Atmosphäre pumpten… Der Planet war ein Friedhof für so ziemlich alles.

Knackend meldete sich Lyth über die Kommunikationsanlage.
„Direkt unter uns ist etwas, was wie eine Landebahn aussieht. Allerdings traue ich mich nicht darauf zu landen, da ich nicht weiß wie stabil sie ist.“

Geduldig wartete Vhem vor der herabgelassenen Rampe, während die Revenge immer tiefer über die Oberfläche des Planeten flog. Tatsächlich befand sich direkt unter ihnen eine gerade Strecke, welche wie eine längst vergessene Landebahn aussah. Am Horizont grenzte sie an den scheinbar höchsten Schrotthaufen in der näheren Umgebung an, dann verlor sie sich aus der Sicht. Kurz ging Vhem der Gedanke durch den Kopf, dass sich die Landebahn vielleicht wie ein Gürtel um den gesamten Planeten erstreckte.

Wieder meldete sich Lyth nach einem kurzen Knacken.
„Die Atmosphäre ist grundsätzlich für euch geeignet, mein Lord. Durch die ununterbrochene Müllablagerung jedoch wurde sie mit einigen Giftgasen vermischt. Von einem Aufenthalt von mehr als zweiundzwanzig Stunden rate ich ab.“

Immer weiter näherte sich die Revenge dem übergroßen Berg aus Schrott, bis sie schließlich in eine einfache Schwebe überging. Die Stabilisatoren hielten das Schiff gerade während es auf wenige Meter über der langen Strecke herunterging.

„Ich behalte eure Position vom Schiff aus im Auge, und bleibe mit euch in Verbindung.“
„Verstanden.“

Langsam trat Vhem die Rampe herunter, und wurde förmlich vom aufkommenden Gestank erschlagen als sie sich aus dem halbwegs sicheren Bereich des Lebenserhaltungssystems heraus begab. Schlagartig wollte sie nicht mehr wissen, was genau alles auf diesem Planeten weggeworfen wurde.
Sie beeilte sich damit, von der Rampe die wenigen Meter bis auf die Strecke herunter zu springen. Beinahe sofort hob die Revenge wieder in sichere Höhen ab, und verschwand nach einer Weile im roten Himmel von Raxus Prime.

Argwöhnisch blickte die Sith sich um, drehte sich dabei einmal um die eigene Achse, nur um dann wieder in Richtung des riesigen Schrottberges zu blicken. Der atemberaubende Gestank umnebelte ihre Sinne immer noch, als sie an ihren Gürtel griff und sich eine kleine Kommunikationseinheit ans linke Ohr heftete.
Nachdem sie einmal auf das Gerät getippt hatte, erklang wieder Lyths Stimme. Diesmal jedoch klar, ohne das Knacken. Während sie lauschte sah Vhem sich weiter um.
„Der Tempel, den ihr sucht, befindet sich direkt vor euch. Die dreihundert Jahre haben Spuren gezeigt. Er sieht eher wie ein riesiger Müllberg aus, als wie ein Tempel. Ihr müsst einfach der Strecke folgen, mein Lord.“

Vhem kniff die Augen zusammen, um durch die dichten Rauchwolken der Müllverbrennungsanlagen mehr von dem sogenannten Tempel zu sehen. Erneut tippte sie gegen ihr Kommunikationsgerät.
„Und warum konntest du mich nicht näher heranbringen?“

Verlegenheit mischte sich in Lyths Stimme.
„Verzeiht, mein Lord. Aber die Müllverbrennungsanlagen waren mir nicht geheuer. Schlechte Erfahrungen von Hutta.“

Seufzend beließ Vhem es dabei, und trat den langen Weg zum Schrotttempel an. Der Marsch würde wertvolle Zeit kosten, welche ihr bei der Durchsuchung des Haufens fehlen würde. Frustriert sah sich die Sith immer wieder um. Sie fühlte sich beobachtet, und ihr Gefühl hatte sie bisher herzlich selten getäuscht.
Ihre Paranoia ließ sie schlussendlich leicht aufatmen. Die Schrotthaufen sahen auf jeder Seite der Strecke gleich aus, aber nun war er ihr direkt ins Auge gesprungen. Ein Speeder, welcher mutterseelenallein am Rande der Bahn stand.

Bitte sei nicht kaputt…


Hoffnungsvoll trat Vhem an den Speeder heran, suchte nach einem Anzeichen der Funktionstüchtigkeit des Gefährts. Ohne Zweifel war es einer der berühmten braunen BARC-Speeder, welche vor allem durch ihre Mobilität glänzten. Mangels Alternativen stieg die Sith auf den Schlitten, und atmete erleichtert auf als die Repulsorlift-Antriebe ihren Dienst antraten sobald sich etwas Gewicht auf dem Gefährt befand. Kurz probte sie die Lenkung, sicherte ihren Sitz und zog dann die beiden Lenkgriffe nach hinten. Augenblicklich schoss der Speeder mit einem erstaunlich schnellen Tempo nach vorn die Strecke entlang.

Ihre Robe flatterte im Fahrtwind, während sie leichte Schlenker auf der Strecke fuhr, um sich etwas an die Lenkung zu gewöhnen. Außerordentlich präzise, es war ein Wunder dass ein solches Prachtstück auf diesem Schrottplaneten vergammelte. Vhem grinste breit, genoss den warmen Wind welcher durch ihre feuerroten Haare zog und vergaß sogar den übermäßigen Gestank für eine Weile. Mit bereits viel angenehmerem Tempo näherte sie sich dem Jedi-Tempel.

Zum ersten Mal seit sie auf Raxus Prime angekommen war, kontrollierte Vhem das Geflecht der Macht nach ungewöhnlichen Vorkommnissen. Natürlich hätte sie jede Anomalie sofort gespürt, aber Kontrolle wäre wohl sicher die bessere Methode, auch ohne direkten Verdacht. Verwundert stellte sie fest, dass nicht einmal der zerstörte Jedi-Tempel sonderliche Spuren in der Macht hinterließ. Stattdessen war da etwas anderes…

Instinktiv zog Vhem die Lenker zur Seite, und wich damit nach links aus. Eine winzige Veränderung in der Macht kündigte den Aufschlag eines Felsbrockens an, welcher in der nächsten Sekunde dort einschlug wo sie eben noch fuhr. Mit einem Ruck zog sie die beiden Lenker zurück, und legte noch etwas mehr Tempo in die Fahrt des Schlittens. Ein alter Motor krachte hinter ihr auf die Strecke, und flog nach dem Aufschlag noch irgendwo in den Schrotthaufen hinein.

Eine schwebende Gestalt überholte sie mit einer Leichtigkeit, welche Vhem fast schon provozierte. Der graue Mantel verhüllte wehend mit seiner Kapuze das Gesicht der offenbar humanen Gestalt, welche sogleich mittels der Macht nach weiterer Munition ausgriff. Die Gestalt drehte sich um, ging damit in einen blinden Rückwärtsflug über, und sammelte allerhand Felsbrocken, Schiffsteile und sonstigen Schrott um sich herum.

Scheinbar, so dachte Vhem, würde sie nicht einmal den Tempel betreten müssen um etwas Interessantes zu finden.

Sie grinste, und lenkte den Speeder mittig auf die Strecke. Mit hektischen Lenkungen zu beiden Seiten wich sie den nächsten Müllgeschossen aus, welche auf sie zuflogen. Pures Adrenalin jagte durch die Adern der Sith, als sie sich immer weiter zurücklehnte um den letzten Rest Turbo aus den Schubdrüsen des BARC-Speeders zu kitzeln. Meter um Meter näherte sie sich der fliegenden Gestalt, wurde dabei immer wieder durch die geworfenen Geschosse aufgehalten. Einmal musste sie sich sogar mit Schwung aufrichten, um über einen länglichen Hyperantrieb zu springen. Die Gestalt war nicht dämlich. Sie lernte dazu, und irgendwann würde sie bestimmt treffen wenn das so weiterging. Konzentriert beobachtete Vhem die Wurfgeschosse, welche nun vereinzelt aus den Schrottbergen zu beiden Seiten der Strecke gezogen, und geworfen wurden.

Als der Angreifer schließlich ein großes Stück Schiffspanzerung als Geschoss missbrauchte witterte die Sith ihre Chance. Sie atmete tief durch, ließ sich vom Geflecht der Macht durchfluten und stärken. Die längliche Schiffspanzerung, vom Flügel eines Kreuzers wie Vhem vermutete, raste auf sie zu. Mit beiden Füßen glitt sie von den Steigen des Speeders ab auf den Sitz, und sprang dann durch die Macht verstärkt vom Gefährt ab direkt in Richtung des Geschosses.

Sekunden vergingen in Zeitlupe. Der Speeder jagte unkontrolliert gegen einen der angrenzenden Schrottberge, die Schiffspanzerung flog direkt auf sie zu, während die Gestalt bereits nach einem großen Felsbrocken mit der Macht griff, scheinbar völlig in Routine verfallen.

Vhem nutzte das konzentrationslose Werfen der Gestalt aus. Sie hielt die Panzerung mitten in der Luft auf, und richtete sie so aus dass sie problemlos darauf landen konnte. Mit gebotener Eile sprang sie von dort aus wieder ab in die Reichweite der Gestalt, welche bereits den Felsbrocken zum Wurf bereitmachte.

Sie griff zu ihrem Doppellichtschwert. Die Gestalt leitete den Felsbrocken in ihre Richtung.
Sekunden, welche über Sieg und Niederlage entschieden.

Schließlich ließ sich Vhem in eine Drehung fallen, aktivierte ihre rote Doppelklinge und zog in derselben Bewegung sowohl Vorder- als auch Rückklinge über den Oberkörper der schwebenden Gestalt. Diese ließ den Felsbrocken noch unkontrolliert durch die Luft sausen, ehe sie aus dem Flug zu Boden stürzte. Mehrere Male kam sie auf, von der Wucht des Aufpralls wieder in die Luft gehoben, und blieb dann reglos auf der Strecke liegen. Vhem dagegen landete kontrolliert auf beiden Füßen, und deaktivierte sogleich wieder ihr Lichtschwert.

Kurz kontrollierte sie, ob ihr Angreifer auch wirklich liegen blieb. Dann tippte sie einmal gegen die Kommunikationseinheit an ihrem linken Ohr.
„Lyth, komm zu meiner Position. Ich denke ich habe, was ich suchte.“
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[SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion Empty
BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 2 Feb - 16:13

Mona mag! Einmal mehr hast du bewiesen, dass man actionreiche Teile total episch schreiben kann! Vhem ist vor meinen Augen matrixmässig gesprungen! Weiterschreiben! *.*
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[SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion Empty
BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptySo 5 Feb - 16:36

Darth Seprethas ließ sich Zeit, während er über die grüne Wiese in Richtung des einsamen Häuschens am See schritt. In der Ferne zeichneten sich stolz die schneebedeckten Gebirge von Alderaan ab, ein kleiner Wald am anderen Ende des Sees strahlte eine gewisse Beschaulichkeit aus. Die Sonne stand hoch über dieser Seite des Planeten. Wind streichelte über das Gras, ließ es gleich einem seichten Wellengang auf dem Meer hin und her wiegen.

Eine Idylle, welcher es vortrefflich gelang über den politischen Krieg hinweg zu täuschen, welcher den Planeten immer mehr spaltete. Leider half sie dem Darth nicht über seine Unruhe hinweg, welche ihn zu der Reise nach Alderaan angetrieben hatte.

Inzwischen war die Tochter des Vindictus zu einer nicht mehr zu verleugnenden Bedrohung herangewachsen. Nach dem schmerzlichen Verlust seiner Artefakte auf Aeten II wurde sich Seprethas dieses Fakts immer bewusster. Ihre unglaublich tiefe Verbindung zur Macht hätte ihn beinahe besiegt und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie einen erneuten Versuch wagen würde. Zu viel wusste sie bereits über ihre eigene Vergangenheit, als dass sie sich die Rache nehmen lassen würde.

Widerwillig musste der Darth einsehen, dass er die Tochter seines Schülers maßlos unterschätzt hatte. Die Zeichen ihrer Macht hätten ihm auffallen müssen, als sie mit einer solchen Mühelosigkeit ihre Meisterin besiegte und ersetzte. Dann hätte er seine Strategie ändern, ihren Geliebten nicht töten und sie zur Schülerin nehmen können.
Doch nun war es zu spät. Konsequenz bedeutete, auch Holzwege zu Ende zu gehen. Mit der nötigen Propaganda würde er den jungen Sith-Lord als Terroristin brandmarken, und sie somit aus dem Weg schaffen. Alles nur eine Frage der Zeit.

Seprethas hielt vor dem kleinen Häuschen an und sah sich um. So unscheinbar die Lage und Umgebung auch war, das Geflecht der Macht pulsierte an diesem Ort mehr als sonst üblich. Er war gespannt, was er genau hinter der kleinen Tür vorfinden würde, obwohl er eigentlich bereits wusste woher die Wallung der Macht rührte.

Um sich nicht weiter auf die Folter zu spannen legt er die flache Hand an die Tür, und schob sie dezent überrascht zur Seite. Kein Widerstand, kein Schloss, keine Machtbarriere hielt ihn davon ab einfach einzutreten. Der Sith-Lord sah sich im Inneren des Häuschens um. Alles lag im Dunkeln, da die Fenster durch Vorhänge verdeckt waren. Trotzdem gab die Sonne genug Licht, um eine einfache Küche erkennen zu lassen. An der gegenüberliegenden Wand standen das Bett und direkt daneben der offensichtlich niemals benutzte Kamin.

Auf dem Bett saß eine leicht gekrümmte Frau in weißer Robe mit einem passenden Schleier, welcher ihren ganzen Kopf bis auf die untere Gesichtspartie verhüllte. Schwarze Lippen bildeten auf blasser Haut den perfekten Kontrast zu der ganzen Gestalt.

Der Darth erkannte die Miraluka sofort. Er baute sich direkt vor ihr auf, und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie immer behielt er die Kapuze so tief ins Gesicht gezogen, dass niemand sein Gesicht würde erkennen können.

„Ich wusste, dass du irgendwann kommen würdest um dein Werk zu beenden, Seprethas.“
„Eine unvorhergesehene Wendung der Ereignisse.“

Die schwarzen Lippen schmunzelten, doch der Rest der weiß gekleideten Frau bewegte sich kein Stück. Sie starrte auf die gegenüberliegende Wand mit der Küche, quasi durch Seprethas hindurch. Natürlich sah sie nichts, das war dem Sith-Lord durchaus bewusst. Ihr Gespür bediente sich ausschließlich der Macht.

„Natürlich. Mein Lichtschwert ist schon lange erloschen. Wie lang ist unser letztes Duell her?“
„Ziemlich genau zweiundzwanzig Jahre.“
„Ah, jetzt erinnere ich mich… Du warst aus der Übung, mein alter Schüler. Deine Niederlage war beschämend für uns beide.“
„Ich bin mächtiger geworden.“

Leise lachte die Miraluka, und sah nun doch zu Seprethas auf. Ihr unsichtbarer Blick war schon immer unangenehm gewesen, und so stellten sich dem Darth die Nackenhaare auf. Genau wie sie es vor all den Jahren schon getan hatten, als er ihr Schüler gewesen war.
„Und anstatt MIR das zu zeigen hast du deine Macht dazu gebraucht, meine Tochter zu töten.“

Schwarze Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln.

„Aber jetzt, da meine Enkelin eine Gefahr für dich wird, kehrst du zurück um jegliche Spur zu verwischen. Um alles zu tilgen was mit deinem Fall in Verbindung stehen könnte. Ist es nicht so, Schüler?“
„Sie ist keine Bedrohung für mich.“
„Deine Selbstverliebtheit wird dir noch zum Verhängnis werden. Das Erbe der Miraluka liegt in ihrem Blut, womit sie irgendwann mächtiger sein wird als du es dir vorstellen kannst.“

Seprethas griff an seinen Gürtel, und legte die Hand um sein eingehaktes Doppellichtschwert. Die Bewegung war unter dem schwarzen Mantel kaum zu sehen, wie er wusste. Jede Eröffnung kam wie aus dem Nichts, die meisten seiner Feinde bemerkten ihr Ende erst als es bereits zu spät war. Im krassen Gegensatz dazu stand die verschleierte Miraluka, welche offen und in aller Seelenruhe unter das Kopfkissen langte, und ihre Waffe darunter hervorzog. Langsam glitten die blassen Finger über den Heft des Lichtschwerts.

„Nicht, wenn ich sie vorher vernichte.“

Blitzschnell aktivierte der Sith-Lord sein violettes Lichtschwert, und führte es gerade zum Stich in die Brust der Miraluka. Knisternd wurde die Klinge jedoch von einer blauen Schwester abgelenkt, welche scheinbar vorbereitet im selben Moment aktivierte. In einer flüssigen Bewegung formte die verschleierte, weiße Gestalt die Macht und warf Seprethas mittels eines Stoßes zurück. Krachend stieß Seprethas gegen die Schränke der Küche, ließ Geschirr und Besteck durch den Aufprall zu Boden gehen.

Die Miraluka stand gelassen vom Bett auf, und ging in eine Shii-Cho Kampfhaltung über während der Sith-Lord wutentbrannt Machtblitze in ihre Richtung leitete. Das blaue Lichtschwert fing die Angriffe ab, einige Auswüchse davon schlugen in die Einrichtung des Häuschens ein. Gemälde fielen von den Wänden, Fenster zersprangen.

„Dachtest du wirklich, ich würde mich einfach so töten lassen, Darth?“ Konzentriert warf die Miraluka schließlich die Blitze beiseite, und stürmte mit erhobenem Lichtschwert auf den Sith zu. Senkrecht stieß die blaue Klinge auf ihre violette Widersacherin, glitt an ihr ab und stieß nochmal seitlich mit ihr zusammen. Ein schneller Tritt seitens Seprethas traf die verschleierte Frau in den Bauch, und ließ sie japsend in die Knie gehen. Er konnte ihre Schwäche spüren, wie sie nach zweiundzwanzig Jahren Exil an ihrer Kraft nagte.

Der seitlich geführte Hieb mit seinem Lichtschwert um sie zu enthaupten wurde trotzdem von der Mühsam erhobenen blauen Klinge abgefangen. Angestrengt biss die Miraluka die Zähne zusammen, als sie sich gegen die Kraft des Sith-Lords zur Wehr setzte. Wieder ein Tritt, diesmal gegen ihr Kinn, ließ sie rückwärts auf den Rücken zu Boden segeln. Benommen stöhnte sie.

Seprethas‘ senkrecht geführter Schlag mit seiner violetten Klinge wurde erneut von der blauen abgeblockt. Innerlich verfluchte sich der Sith-Lord dafür, dass er den Kampf nicht nach draußen verlagert hatte. Draußen wäre ihm genug Raum geblieben, um seine Doppelklinge zu benutzen. Abgelenkt durch das Kräftemessen der Lichtschwerter bemerkte er nicht, wie die Miraluka die Hand hob um die Macht erneut zu manipulieren. Von der Küche aus flogen allerlei Gegenstände in seinen Rücken, raubten ihm das Gleichgewicht und ließen ihn nach vorn taumeln. Erst nach seiner Stolpereinlage gelang es dem Sith-Lord, die Töpfe, Messer und Teller abzuwehren. Derweil erhob sich seine ehemalige Meisterin auch schon wieder.

Als er jedoch mit einem Sprint zu ihr hechtete stellte er zufrieden fest, dass sie dieses Mal nicht vorbereitet war. Er riss sie mit der Wucht seines Körpers von den Füßen und drückte sie dann am Hals gegen die Wand während er einen weiteren Sturm aus Machtblitzen aus seinen Fingern jagte. Die Blitze zuckten über den Körper der Miraluka, fügten ihr vor allem am Hals schwere Verbrennungen zu. Ihr Schreien war Musik in Seprethas Ohren. Er stoppte erst, als das Orchester ihres Leids ausklang.

Sie hing rauchend und reglos in seinem Griff. Das Lichtschwert war ihr aus der Hand gefallen, und lag nun deaktiviert zu ihren Füßen. Triumphierend ließ Seprethas die Miraluka zu Boden fallen, und beobachtete ihr Zusammensinken mit ungeahnter Befriedigung.

„Keine Sorge. Der kümmerliche Rest eurer Familie wird euch bald folgen.“

Er konnte spüren, wie die aufgewühlte Macht sich beruhigte als die Meisterin aus dem Leben schied. Das Lächeln auf ihren Lippen war fast schon warm, als ihr Atem immer flacher wurde.
„Ich… kehre… heim…“

Die röchelnde Stimme versiegte, gleichzeitig verebbte das Pulsieren ihrer Verbindung zur Macht. Seprethas deaktivierte sein violettes Lichtschwert, hakte es sich unter den Mantel an den Gürtel und schloss die Tür hinter sich, als er das Haus verließ. Nach wie vor schien die Sonne hell über die grüne Wiese, als ob nichts geschehen wäre.

Leider fühlte er sich nicht annähernd so gut, wie er es sich immer vorgestellt hatte. Vielleicht hatte das Exil seiner Meisterin das Feuer aus der Feindschaft genommen, oder wie auch immer.
Nun gab es niemanden mehr, zu dem Vhem eine direkte Verbindung hatte. Niemanden, der ihr helfen konnte bei dem, was ihr bevorstand. Sie war allein. Also hatte er das Ziel seiner Reise erreicht.

Bald würde es vorbei sein…
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[SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion Empty
BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyMi 8 Feb - 0:23

Ungeduld ließ Vhems Hände zittern, als sie sich die Sklavenbänder von Hals und Handgelenk nahm. Durch die riesige Fensterfront hinter dem Schreibtisch von Darth Seprethas zuckte ein Blitz durch die regnerischen Wolken, und erhellte das düstere Zimmer auf seine ganz eigene, unheimliche Art. Bisher hatte die Sith es nicht gewagt die Lichter des Raumes anzuschalten, zu frühe Aufmerksamkeit könnte den gesamten Plan ruinieren.

Auch nach vier Jahren fühlten sich die dreckigen Lumpen, welche sie zur Tarnung um ihren Leib geschlungen hatte, noch merkwürdig vertraut an. Wie sie kratzten, und ungemütlich um den schmächtigen Körper geschlungen waren. Zischend schmetterte Vhem eines der metallenen Sklavenbänder auf den Boden, und befreite somit Teile aus ihrem hohlen Inneren. Bei dem zweiten verfuhr sie ganz genau so. Statt den Mechanismen der elektronischen Sklavenbänder hatte sie die Teile ihres Lichtschwerts darin gelagert, um unbemerkt in die Gemächer von Darth Seprethas zu gelangen.

Hastig warf sie die unnötig gewordenen Sklavenbänder von sich und breitete die Teile ihres Doppellichtschwerts ordentlich auf dem Boden aus. Dann ging sie auf die Knie, atmete tief durch und konzentrierte sich auf die Macht. Das orangene Fadengeflecht, welches um sie herum gedämpft pulsierte und rankte.

Sobald sie die Macht nutzte, um das Lichtschwert zusammen zu bauen, würde Seprethas auf sie Aufmerksam werden. Anders ging es nicht, da das Werkzeug für einen manuellen Bau fehlte. Begleitet von einem weiteren Blitz, welcher durch die Glasfront das Zimmer erhellte, beugte Vhem die Macht schließlich unter ihrem Willen und ließ die Lichtschwertteile vor ihren geschlossenen Augen schweben. In Windeseile fügten sich die Teile um den roten Kristall, um die Emitterzelle, setzten die Fokussierlinse und den Kraftkristall ein. Beide Energiezellen traten in ihre ursprünglichen Plätze zurück.
Das ganze Schauspiel dauerte genau fünf Sekunden, dann schwebte das fertige Doppellichtschwert in die Hände der Sith.

Horchend stand sie auf, zog sich dabei den Stoffrock wieder über die Hüfte. Das Zimmer bestand grundlegend aus zwei Bereichen. Der Eingangsbereich verband die Eingangstür und den Schreibtisch des Darth mit einem langen, roten Teppich. An der Wand waren diverse Holocrons und Texte in der alten Sprache in Vitrinen zur Schau gestellt.

Die andere Seite des Zimmers war ein riesiges Labyrinth aus Regalen, welche wie auf Aeten II mit allerlei Artefakten bestückt waren. Wiedermals war Vhem einfach baff bei dem Anblick der Artefakte, welche der Sith-Lord im Laufe seines Lebens angehäuft hatte. Würden sie nicht Verrat und Rache herführen, ihr Wissensdurst hätte sie trotzdem hierher geführt.

Mit gebotener Eile tauchte sie in das Labyrinth aus Regalen ein. Inzwischen konnte man das Aufwallen der Macht spüren, welches Seprethas‘ Ankunft vorhersagte. Erneut zog sie den Rock mit der linken Hand über die Hüfte, während sie innerlich den Sklaven dafür verfluchte, ihr absolut unbrauchbare Kleidung besorgt zu haben. Der viel zu weite Stoffrock, das zu große Hemd, natürlich keine anständigen Schuhe. Scheinbar hatte der Twi’lek gehofft, sie würde auf dem Weg zu den Gemächern des Darth einmal komplett nackt vor ihm stehen.
Passen würde es zu ihm.

Selbst im Labyrinth konnte man das Leuchten der Blitze sehen, welches durch die Glasfront eindrang. Vhem konzentrierte sich auf ihrem Weg durch das Labyrinth auf die Macht, versuchte nach Seprethas Ausschau zu halten. Mit angehaltenem Atem blieb sie stehen.

Er ist überall. Wie…


„Du bist… berechenbar.“

Eine Beleidigung. Zornerfüllt sah Vhem sich um, fand aber kein Anzeichen von Seprethas. Weder ihre Augen, noch ihr Gespür in der Macht konnten ihn genau ausmachen, obwohl seine Präsenz und Stimme überall in der Nähe waren.

„Ihr habt das alles geplant! Natürlich ist es für euch berechenbar!“

Knurrend ließ die Sith ihre Hand vom Rock, und fasste das Lichtschwert in beide Hände. Noch wagte sie es nicht, die beiden roten Klingen zu aktivieren. Wer weiß, vielleicht hatte Seprethas sie trotz seiner selbstsicheren Rede noch nicht gefunden.

„Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wärest du einfach in der Sklaverei versauert. Leider musste ich erkennen, dass dein Vater seine Jedi-Seiten nicht so abgelegt hatte wie ich dachte.“

Während Seprethas‘ überpräsente Stimme fortfuhr schlich Vhem sich weiter durch das Labyrinth. Dabei sah sie sich stets vorsichtig um, erfasste jeden Schatten, jede Ecke. Sogar das Licht des Blitzes ließ sie kurz zusammenzucken. Angst erfasste ihr Herz, stärkte ihren Willen sich vom Griff des Darth zu befreien.

„Ich habe bei ihm versagt. Er war der Beweis meines Versagens, also musste er entfernt werden. Viel zu spät erkannte ich, welches Blut noch in dir fließt. Du hast die Schwächen deines Vaters geerbt. Aber… bist du tatsächlich genau so schwach wie er?“

Unvermittelt brach eine violette Lichtschwertklinge hinter der nächsten Ecke hervor und erwischte Vhem beinahe in die Brust. Im letzten Moment konnte sie jedoch zurückspringen, und ihrerseits das Lichtschwert aktivieren. Knisternd prallte die rote Vorderklinge auf die noch vom Hinterhalt gesenkte violette.

„Wir werden sehen.“ zischte Vhem hasserfüllt, als sie mit aller Kraft die violette Klinge unten behielt. Noch einige Sekunden, dann könnte sie zum Gegenangriff ausholen. Die vermummte Gestalt von Seprethas lauerte im Schatten der Ecke. Zu spät erst erkannte sie die erhobene Hand. Schreckliche Pein erfasste ihren Schädel, grub in tiefsten Hirnsträngen.

Eine Frauenstimme, erschöpft und dankbar zugleich.
„Ich bin… so froh dass du da bist. Fast hätte ich schon gedacht, du würdest nicht mehr kommen.“
Röcheln. Kindgeschrei. Eine verstorbene Mutter.


Als sich Vhem von ihren Schmerzen erholte fand sie sich selbst auf den Knien wieder, das Lichtschwert auf dem Boden und die Hände hilflos an die Schläfen gepresst. Pochend blieb ihr das eben Erlebte in Erinnerung, während sie sich erhob und dabei ihre Waffe wieder aufhob. Langsam ging sie weiter durch das Labyrinth aus Regalen. Seprethas war verschwunden.

Regen prasselte lautstark gegen die Glasfront am Eingangsbereich. Das Leuchten der Blitze wurde immer schwächer, je tiefer Vhem in das Labyrinth vorstieß. Wachsam sah sie hinter jede Ecke, tastete sich mit der Macht genauso weiter vor wie mit den baren Füßen, welche leise über den kalten Boden huschten.

Dieses Mal spürte sie eine kleine Veränderung in der Macht, als sich die violette Klinge von hinten näherte. Vhem ließ sich auf den Boden fallen, aktivierte lediglich ihre Vorderklinge und fing den senkrecht herabfallenden Angriff Seprethas‘ ab. Wieder knisterten die Klingen, während die jüngere Sith durch die Kraft des Darth immer mehr in den Boden gedrückt wurde.
Nach einigen Augenblicken des Kräftemessens hob Vhem den Fuß an und befreite sich somit durch einen Tritt in die Bauchgegend. Seprethas stolperte zurück, ließ seiner Kontrahentin jedoch keine Zeit zum Aufstehen.

Betäubender Schmerz im Schädel ließ Vhem hilflos zurück zum Boden sinken, nachdem sie sich halb erhoben hatte.

Die junge Sith, welche höchst selbstzufrieden in einem Hangar Korribans auf ihr Schiff zuging. Frisch von einer Meisterin erwählt.
Der Pilot, welcher neben der Rampe des Schiffes auf sie wartete. Mit offenem Mund.
„Seid ihr ein Engel? Bah… Das war schlecht. Verzeiht, mein Lord. Ich bin Grave.“


Erneut verschwand der Schmerz, Vhem öffnete blinzelnd die tränenverseuchten Augen. Erneut war sie allein. Betäubt vom Schmerz der Erinnerung erhob sie sich nur wankend, und fasste die aktivierte Doppelklinge in beide Hände. Schritt für Schritt arbeitete sie sich weiter vor im Labyrinth, nur um am Ende zu erkennen dass sie sich wieder im Eingangsbereich befand. Der große Schreibtisch mit der Glasfront dahinter, welche durch Blitze erhellt wurde.

Aufgewühlt konzentrierte sich Vhem auf die Macht. Ihre Macht, welche sich ihr beugte. So erfüllt wandte sie sich um und fing konzentriert mit der Rückklinge die angreifende violette von Seprethas ab, welcher sich wieder an einem Hinterhalt versuchte.

„Bemerkenswert…“

Was folgte war ein intensiver Schlagabtausch, welchen beide Kontrahenten endlich mit ihren Doppelklingen bestritten. Mehrere Drehungen leiteten Schlagserien ein, die sich in unerprobter Perfektion abwechselten. Zornerfüllt schwang Vhem die Vorderklinge nach vorn, doch sie direkt von Seprethas‘ Rückklinge abgefangen. Dann prallten die Klingen nochmal umgekehrt aufeinander, bevor das Gefecht wieder Abstand gewann.

Beim nächsten Angriff ging Seprethas aus vollem Lauf in die Hocke und schlug mit einer gleichzeitig geführten Drehung Schläge nach Vhems Füßen aus. Diese sprang über den Angriff hinweg und landete mehr oder weniger sicher auf dem Schreibtisch. Durch die erhöhte Position im dezenten Vorteil blockte sie die folgenden Hiebe ab, schob schließlich die Rückklinge so schnell vor dass sie Seprethas Lichtschwert sauber zerteilte. Sofort folgte ein Machtstoß, durch welchen der Darth zu Boden geworfen wurde.

Siegessicher stieg die junge Sith vom Schreibtisch und hob ihre Doppelklinge zum Todesstoß.

„Ausgezeichnet.“ lachte Seprethas dunkel vor sich hin.

Gerade wollte sie die Rückklinge in den Leib des Sith-Lords stürzen, da erfasste Vhem erneut der inzwischen bekannte Kopfschmerz. Sie wankte, hielt sich mit einer Hand den Kopf während sie mit der anderen weiterhin das Lichtschwert bereit zum Schlag hielt.

Sie wurde durch den kräftigen Körper ins Bett gedrückt. Stöhnen. Freiheit. Langsam tastete sie über den schwitzenden Leib und hauchte leise.
„Ich liebe dich…“
„Natürlich tust du das.“


Es war nur ein winziger Moment. Ein Augenblick, welcher nicht mehr als einen Wimpernschlag zugelassen hätte. Und doch war es dieser eine Moment, den Seprethas nutzte um die Hand zu heben. Vhem mit einem gewaltigen Blitzgewitter zurückzuschleudern.

Ihr ganzer Körper war taub vor plötzlichem Schmerz und Fassungslosigkeit, als sie in die Luft gehoben wurde, ihr Lichtschwert aus der Hand verlor und klirrend durch die riesige Glasfront brach. In Zeitlupe verließ sie die Dunkelheit des Zimmers, flog zusammen mit schillernden Scherben in den Abgrund zwischen den Hochhäusern von Kaas City. Der Rock rutschte weit über die Schenkel herunter, verfing sich erst an den Knien wieder.

Versagt…


Dumpf schlug sie auf einem flachen Dach auf und rollte wild über den klatschnassen Grund. Ungeschützt ergoss sich der beständige Regen von Dromund Kaas über ihren Körper, benetzte ihre Haut und die Sklavenkleidung gleichermaßen. Der Zopf ihres Haares hatte sich gelöst, die Pracht verlor sich triefnass im Gesicht.

Versagt…

Die Taubheit wich kein Stück, womit ihr der Schmerz des Aufpralls erspart blieb. Trotzdem trieb er ihr die Luft aus den Lungen und ließ sie erst einmal japsend liegen bleiben. Nach einigen Momenten der Selbstkontrolle registrierte sie unfassbares Glück, dass ihr Körper einigermaßen heil geblieben war. Gleichzeitig bemerkte sie die schwarze Gestalt von Darth Seprethas, welche durch den Regen auf das Flachdach sprang. Der schwarze Mantel wurde durch den unkontrollierbaren Wind des Planeten umher geweht, nur die Kapuze blieb davon seltsamerweise unberührt.

Geschmeidig landete er auf dem Dach, ließ einmal demonstrativ Vhems Lichtschwert von einer Hand in die andere fliegen und aktivierte dann die rote Klinge. Von der eigenen Waffe bedroht zu werden war eine Schande für sich. Geschlagen versuchte Vhem vor der Waffe davonzukriechen, welche ihr drohend an den Hals gehalten wurde.

Seprethas‘ Stimme dröhnte selbst unter dem prasselnden Regen in ihren Ohren.
„Du teilst die Schwächen deines Vaters. Und doch hast du eine Macht, die er nicht hatte.“

Mit einer Hand zog sich Vhem den Rock über die Hüften, um sich zumindest diese Demütigung zu ersparen. Leider ließ ihr Kriechen über den platschnassen Boden den Stoffrock immer wieder herab rutschen, so durchnässt wie er war.

„Ich habe dich unterschätzt, Vhem. Der Fehlschlag deines Vaters hat mehr ergeben als ich für möglich gehalten hätte.“

Als sie mit einer Hand ins Leere griff keuchte sie erschrocken auf. Das Flachdach endete schlagartig und mündete in den Abgrund zwischen den Häusern von Kaas City. Den Boden konnte man nicht erkennen. Mit halbem Oberkörper hing Vhem über dem Abgrund, die rote Vorderklinge ihres Doppellichtschwerts am Hals.

„Du kannst dich jetzt entscheiden. Ich kann dich hier und jetzt vernichten. Erst dich… dann jeden der dich auch nur im Entferntesten kannte. Du wirst aus der Geschichte ausradiert werden. Oder du trittst in die Fußstapfen deines Vaters. Schließ dich mir an, werde rehabilitiert und greife mit mir zusammen nach der Macht.“

Auf einmal spürte die junge Sith alles, was in ihrem Körper vorging. Der Schmerz des Aufpralls lastete auf ihrer Brust, behinderte sie dezent beim Atmen. Kälte, vor allem durch den Regen übertragen, kroch über ihre Füße hoch in den Körper. Tausende Gedanken schossen durch ihren Kopf. Ließen sie schwer schlucken.

Ich will nicht sterben…
Damit würde ich Grave verraten… Meine Prinzipien… Familie…
Nur wenn ich lebe, kann ich ihn schlussendlich besiegen…
Flieg hoch, flieg schnell, flieg frei.


„I-ich beuge mich…“ wisperte sie leise, trotzdem schien es Seprethas zu reichen. Er senkte das Lichtschwert, hob sie mittels der Macht an und ließ sie unsanft neben sich auf den Boden fallen. Taumelnd erhob sie sich, klitschnass und frierend. Bare Füße standen in einer fließenden Pfütze, welche das gesamte Flachdach einnahm. Der prasselnde Regen, die zuckenden Blitze taten ihr Übriges.

„Knie nieder, Lord Vhem. Nimm deinen Platz an meiner Seite ein, wie es vor so langer Zeit dein Vater tat.“

Ihre Beine widerstrebten dem Befehl, welchen das Hirn an sie sandte. Ein kurzer Willenskampf, dann gaben die Knie nach. Schmerz jagte über ihren Rücken, als sie ihn kurz beugte. Keuchend fiel sie in die Pfütze auf die Knie und stützte sich mit den Handflächen auf dem Boden ab.

Es widerte sie an vor Seprethas zu knien. Nur schwerlich konnte sie ihre Wut herunterschlucken und den Kopf gesenkt halten. Selbstbeherrschung war nun der einzige Weg zum Überleben. Alles andere würde im Tod enden, vielleicht nicht nur für sie.
Geduld würde letztendlich zum Sieg führen. Vhem redete sich das immer und immer wieder ein, während Seprethas triumphierend lachte. Bevor sie jedoch trotzig den Blick heben konnte war sie bereits wieder in die Luft gehoben, von einigen Machtblitzen verbrannt, und dann erneut zu Boden geschmettert worden. Sie spürte wie Knochen in ihrem Körper dem Aufschlag nachgaben, doch sie spürte keinen Schmerz. Nur Demütigung.

Seprethas weidete sich an ihrem Leid, spielte mit ihr bis er die spontane Lust verlor. Als sie zum letzten Mal auf dem nassen Dach aufklatschte konnte sie sich kaum mehr rühren. Jeder Muskel in ihrem Körper war betäubt, jeder Knochen schien unbrauchbar. Der metallische Geschmack von Blut lag ihr auf der Zunge.

Darth Seprethas beugte sich über sie und strich ihr über die Wange.
„Ich werde deine Schwächen zu deiner Stärke machen… Meiner Stärke.“

Vhem wollte antworten. Doch die Erschöpfung des Körpers war stärker. Gebrochen stürzte sie in die Dunkelheit der Ohnmacht.

Es tut mir so leid Grave…
„Du hast’s versucht.“

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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyMi 8 Feb - 0:42

Boah der werd ich so was von den Popo versohlen! ò.ó Was fällt der ein?! Der arme Twi'lek ist kein Lustmolch! Er ist doch bloss alleine und verzweifelt.... Q,Q

Und jetzt im Ernst:
Boah der werd ich so was von den Popo versohlen! ò.ó Was fällt der ein?! Die hat sich dem Kerl nicht zu beugen! D: Dafür wird sie ausgepeitscht!

Und jetzt wirklich im Ernst:
Es ist... EPISCH. Ich hatte zwar anfangs etwas Mühe mit der Vorstellung des Labyrinths, aber das hat sich schnell gelegt ^^ Mona mag sehr, Mona befiehlt schnell weiterzuschreiben!

*beflausch*
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 9 Feb - 22:30

Leichte Gewichte lagen auf Vhems Schultern und ließen sie direkt straucheln. Dabei waren es nur die Halterungen für den Mantel, welcher ihren schmächtigen Körper für das bloße Auge verbarg und stattdessen Kraft und Stärke ausstrahlte. Darunter befand sich eine einfache Stoffrobe mit viel Raum für Bewegungen, zusammen mit normalen Stiefeln und Handschuhen. Im Spiegel gab sie eine gruselige Gestalt ab. Die Halterungen des Mantels glichen Knochen, genauso wie der Mantel selbst entfernt an ein Federkleid erinnerte. Grundsätzlich primitiv, doch gerade die primitive Stärke nährt die Angst der Schwachen.

„Ich habe dich am Leben gelassen, weil du ideal für meine Zwecke geeignet bist.“

Seprethas‘ Stimme hallte im dunklen Raum wieder. Die Dunkelheit wurde nur durch einen sanften Kerzenschein unterbrochen, stammend vom Kronleuchter an der Decke. Vhem zog kurz an ihren Handschuhen, um sich zu vergewissern dass sie fest saßen.

„Du kennst keine Ehre. Du kennst keine Gnade. Du bist perfekt.“
Wortlos hob die Sith die Hand und ließ Lichtschwertteile vor sich in der Luft schweben. Langsam reihten sich die Bauteile aneinander, bildeten in ungewöhnlicher Form eine Doppelklinge. Der Heft wirkte in der Mitte wie brutal auseinandergerissen. Nur noch einzelne Stränge hielten die Waffe dort zusammen, so wirkte es jedenfalls. Doch tatsächlich gaben sie nur Blick auf den rot schimmernden Stygium-Kristall frei, welcher die Klinge wirklich zusammenhielt. Und das weitaus besser als es jeder normale Heft tun würde.

Nachdem sie den Bau ihres neuen Lichtschwerts vollendet hatte, hakte Vhem sich die Waffe an ihren Gürtel. Genau dorthin wo früher ihre alte Doppelklinge hing, welche nun im Besitz ihres neuen Meisters war.

„Darth Revan rief die Sith-Attentäter vor mehr als dreihundert Jahren ins Leben. Ich habe viele Feinde zu vernichten und du wirst mir dabei helfen.“

Abschließend zog sie sich eine Sturmhaube über das Gesicht und legte darüber eine Maske an. Mit den Augen sah sie nichts mehr, stattdessen verließ sie sich auf die Kraft ihres Blutes. Das Blut einer Miraluka. Durch das orangene Fadengeflecht der Macht sah sie die Welt, wie sie wirklich war. Noch fiel ihr diese Sicht schwer, doch sie würde sich selbst perfektionieren.

„Geh, Lord Vhem. Besiege meine Feinde. Und mit meiner Hilfe wirst du mächtiger werden als du es dir je erträumt hast.“

Vhem hörte das Zischen einer Schiebetür und sah das blendende Licht der Außenwelt mittels der Macht genauso gut, wie sie sie mit ihren Augen erfassen würde. Entschlossen trat sie in neuer Gewandung ins Licht.

„Wie ihr wünscht.“ sprach sie, gedämpft durch Haube und Maske.
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BeitragThema: Re: [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion   [SW ToR] Vhem - Von Treue und Illusion EmptyDo 9 Feb - 22:32

So, womit ich wieder am Ende einer Reihe wäre ^.^

Ich hoffe, wie immer, dass euch das Lesen Spaß gemacht hat und dass ihr mir fleißig abschließende Kritik hinterlasst!
Das nächste Mal wird's wohl wieder mehr in die Vergangenheit gehen, da dass etwas unabhängiger vom aktuellen RP ist.

Danke fürs Lesen!

*vanish*

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