Rabenwache
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 [WoW] Ennera - Ab in die Federn!

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LeKüken
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BeitragThema: [WoW] Ennera - Ab in die Federn!   [WoW] Ennera - Ab in die Federn! EmptySo 5 März - 11:43

Auf der Teufelshammer
2 Tage nach der Quargoth-Offensive



“… Unsere Stellung in Aszuna gewinnt an Boden. Wir sollten ihn für einen Überfall nutzen, und nicht die Hände in den Schoß legen!”
“Die Kirin Tor waren eindeutig. Wir warten auf unsere Verbündeten, ehe wir einen Angriff starten.”
“Pah, ich traue diesen Geistern nicht. Ganz gleich, wie viel Honig Dalaran von diesem Lord Farondis ums Maul geschmiert bekommt.”
“Einerlei, ein Angriff ohne Rückendeckung wäre Selbstmord.”

Inmitten einer kleinen Kammer der Teufelshammer sah sich Ennera mit ernsten Schwierigkeiten konfrontiert, ihre Ungeduld im Zaum zu halten. Sie und drei andere Illidari standen um eine Konsole verteilt, die ein genaues Abbild der Verheerten Inseln mit all ihren Fronten und Positionen in den Raum projizierte. Ennera war fasziniert von der Art und Weise, wie die Legion es vollbrachte, Technik und Magie zu kombinieren. Für einen Gnom oder Goblin wäre die Teufelshammer sicherlich ein Paradies der Wissenschaft, wenn die Illidari nicht derart eigen mit ihrem Rückzugsort umgehen würden. Ennera amüsierte sich an dem Gedanken, wie lange es wohl dauern musste, bis ein Goblin das Portalschiff aus Versehen in die Luft gesprengt hätte. Wenige Stunden, da war sie sich seltsam sicher.
Natürlich diente dieser Gedankengang lediglich dazu, sie von den endlosen Besprechungen ihrer Illidari-Geschwister abzulenken. Sie vertieften sich in Strategien, Ideen, Vorgehensweisen und drehten sich damit auf lange Sicht ständig im Kreis. Es gab zu wenig Dämonenjäger, um einen Krieg zu gewinnen. Darum brauchte es Verbündete. Aber diese Verbündeten neigten dazu, sich ablenken zu lassen. Sehr zum Frust der Illidari. So sehr Ennera die Situation verstand, so wenig war sie auch eine Strategin oder besonders gute Rednerin. Diese Besprechungen waren für sie lediglich ein Umweg, um ihre Befehle zu erhalten.

“Was ist mit den Druiden?” fragte Melystra, eine Jägerin die für Enneras Geschmack viel zu viel Wert auf eine schmuckvolle Augenbinde legte.
“Der Zirkel ist noch immer mit seinem Weltenbaum beschäftigt.”erklärte daraufhin ein Jäger namens Bahltrus.
“Großartig. Wir unterstützen sie also gegen den Alptraum, nur damit sie sich danach in ihrem Hain verkriechen können? Feiglinge.”
“Gut’ Ding will Weile haben.”
“Mhm. Darum schlafen Druiden so gern, nicht wahr?”

Hilflos gegenüber ihrem eigenen Empfinden verzog Ennera ihre roten Lippen zu einem missbilligenden Ausdruck. Diese Szenerie erinnerte sie viel zu sehr an die neusten Entwicklungen der Rabenwache. Viel Wind um eine Offensive, die kurz darauf auf schnellstem Wege gegen die Wand gefahren wurde. Der Rächer war äußerst unzufrieden gewesen, als Narethion und Ennera ihm berichten mussten, dass Gorbok Blutfaust noch immer sein Unwesen trieb. So war der Befehl, die Rabenwache weiterhin zu begleiten, eher eine Strafe denn eine wirkliche Maßnahme. Blutfaust sollte fallen, vorher war es Ennera nicht gestattet, an der wahren Jagd teilzunehmen, Seite an Seite mit dem Meister.
Seit sich diese Entwicklungen herausgestellt hatten, bekam die Unruhe der Jägerin einen wahrlich ungesunden Beiklang. Ihre Gedanken wirbelten in einer Spirale des Zorns und der Frustration. Sie gingen gar soweit, dass sie sich lebhaft ausmalte, wie sie Xeenja und Moa’ni ausweiden und gut sichtbar auf den Palisaden Hammerfalls präsentieren konnte. Anfangs hatte sie sich ähnliches für Kilreas und Seyca ausgedacht, doch es waren ihr schnell andere Ideen gekommen, wie sie diese beiden Elfen wesentlich langfristiger bestrafen konnte. Lynnith, ihr innerer Dämon, kicherte entzückt beim bloßen Anstreifen dieser Fantasie, die Ennera daraufhin jedoch schnell wieder in den hintersten Ecken ihres Verstandes begrub.

“Komm schon.” flüsterte Lynnith anzüglich in ihrem Kopf, “Sir Themeus freut sich bestimmt über eine… kreative Bestrafungsidee.”
Ennera schwieg sich gedanklich gegenüber ihrem Dämon aus. All ihre Wut konnte sie doch nicht dazu bringen, ihre eigene Position zu vergessen. Sie war eine Begleitung für die Rabenwache, nicht mehr und nicht weniger, solange der Rächer das wollte. Ihr Urteil war eigene Sache, bis sie genau danach gefragt wurde. Bis dahin würde sie schweigen und beobachten, wie sie es immer tat. Eine dankbare Rolle, und gleichzeitig eine Pein. Sie sehnte den Moment herbei, in dem sie sich wieder gänzlich den Angelegenheiten der Illidari widmen konnte. Vor allem jetzt, da Lord Illidan sie wieder anführte.

“Stimmt Ihr dem zu, Ennera?” fragte Bahltrus und holte die Jägerin damit aus ihrer eigenen Versunkenheit. Schmerzlich fiel ihr auf, dass sie wohl die letzten Themen der Besprechung ausgeblendet haben musste. Nun stand sie dort, im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Sie war selbst überrascht über die Entschlossenheit, mit der sie trotz vollkommener Unwissenheit nicken konnte.
“Ja, ich stimme zu.”
Bahltrus und Melystra lächelten, und wirkten dabei sowohl bösartig wie auch erleichtert. Letztere winkte eine Adeptin herein, die ein verdächtig kleines Bündel in ihren Händen hielt. Wortlos wurde Ennera dieses Bündel überreicht. Es war warm und regte sich in ihren Handflächen, erst langsam, dann energischer. Ein Strampeln gegen die Stofflagen, die das Leben in Schach hielten.

Bahltrus’ Stimme war anzuhören, wie froh er um seinen Erfolg war, diese Aufgabe verteilt zu haben.
“Sehr gut. Dann verlassen wir uns darauf, dass Ihr herausfindet, ob man diese Wesen für unsere Jagd einsetzen kann.”

Ennera wusste nicht, was schlimmer war. Das schadenfreudige Gelächter ihres inneren Dämons, das Grinsen auf den Lippen der anderen Jäger…
… oder der Schnabelkopf, der sich aus den Stofflagen hervorkämpfte und ihr ein schläfriges “Rrrrryyyyyyyykh!” entgegen krächzte.
“Sagt Hallo zu Eurem Falkosaurier.” endete Bahltrus mit einem zufriedenen Nicken.

So stand Ennera dort, mit der kleinen, seltsamen Mischung aus Vogel und Raptor in den Händen und hilflos zu ihren Brüdern und Schwestern aufsehend.
Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein.



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