Rabenwache
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 Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt

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Puderzucker
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BeitragThema: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptyMo 29 Jul - 0:10

So. Das Mona meldet sich auch mal wieder zurück. Die Muse hat mich mal wieder gepackt, und ich dachte mir, ich pack mal wieder was hier ins Forum ^^ Soll ein Mehrteiler werden. Kritik wie immer erwünscht!


Dromund Kaas - 01 NVC

„Captain? Captain! Können Sie mich hören?“

Captain Kizen drehte sich krampfhaft zur Seite und hustete einen Schwall Kolto aus. Hastig schnappte er nach Luft, blinzelte und rieb sich die rot glühenden Augen. Verschwommen nahm er seine Umgebung wahr. Zu seinem eigenen Entsetzen musste der Chiss feststellen, dass er völlig nackt auf einer Bare lag. Der penetrante Gestank von gebrauchtem Kolto lag in der Luft. Neben der schwebenden Bare stand eine völlig in Weiss gekleidete Frau. Ihre braunen Haare waren zu einem Knoten gebunden, auf der Nasenspitze sass eine altmodische Brille, durch die er mit starrendem Blick gemustert wurde. Dem Captain wurde heiss, presste die Lippen zusammen und senkte den noch immer etwas von Kolto getrübten Blick. Dass er sich offensichtlich unangenehm angestarrt fühlte, schien auch der Ärztin aufgefallen zu sein. Ohne jeglichen Kommentar knallte sie ihm relativ grob ein Handtuch auf den Schoss, womit sich der Chiss hastig seine Blösse bedeckte.

Die streng aussehende Frau leckte sich kurz die Lippen, räusperte sich und zog ein Datapad hervor. „Gut. Offensichtlich sind Sie wach. Sobald Sie wieder bei Kräften sind, will jemand vom Militär mit Ihnen sprechen.“ Kurzerhand zog sie sich sterile Handschuhe über, griff dem Captain grob ins Gesicht und leuchtete ihm mit einer kleinen Lampe in die Augen. Die einzig logische Reaktion darauf waren tränende Augen und energisches Blinzeln. Sie nickte zufrieden, drückte ihm Zeigefinger und Daumen zwischen die Kiefer, wie man es bei einem Tier machen würde, welches den Mund nicht freiwillig öffnete. Auch in seinen Rachen leuchtete sie hinein, nickte erneut. Bevor der Chiss überhaupt reagieren konnte, griff sie seine Hände. „Einmal Drücken.“ Der Captain blinzelte sie verwirrt an. Die Ärztin drückte nun seine Hände und wiederholte betont genervt:„Drü-cken!“ Er tat wie befohlen, wenn auch nicht ganz so energisch wie sie es ihm vorkaute.

Für einen Augenblick war sie mit ihrem Datapad beschäftigt, dann musterte sie Captain Kizen wieder mit ihrem strengen Blick. „Können Sie sich aufsetzen?“ Ohne auf eine Reaktion zu warten schob sie ihm einen Arm unter den Rücken und drückte ihn in eine sitzende Position. Er keuchte auf, griff sich an den Kopf und schwankte leicht. „Gestörter Gleichgewichtssinn. Atmen Sie tief ein.“ Das eiskalte Metallstück ihres Stethoskops wurde ihm auf den Rücken gedrückt, was ihn ohnehin zum geschockten Einatmen zwang. Wieder ihr routinemässiges Nicken. Dann zwickte sie ihn ohne Vorwarnung in Innenseite des Oberarms. Der Chiss zuckte zusammen und wich etwas zur Seite. Er warf der Ärztin einen genervten Blick zu und zog die Brauen zusammen. „Reaktionsvermögen vorhanden, Verdacht auf Beeinträchtigung des Sprachvermögens...“ Sie tippte auf dem an der Bare angebrachten Display herum. „Einundsechzig Kilo bei einer Körpergrösse von eins fünfundachtzig. Captain, die nächsten Wochen werden Sie viel Zeit mit Essen verbringen. Etwas Sonne würde Ihnen auch guttun.“ Der Chiss sah an sich herunter. Seine Haut war so blass, dass er sich wohl in einen klaren Bergsee legen hätte können, ohne entdeckt zu werden. Hüftknochen wie auch Rippen drohten beinahe diese blasse Haut zu durchstechen, so bizarr dünn war er. Er presste die Lippen zusammen.

„Man hielt Sie für tot, Captain. Mehr als acht Monate waren Sie verschollen. Vor drei Wochen hat man Sie auf einem Trampelpfad in der Nähe einer imperialen Basis auf Balmorra gefunden. Erinnern Sie sich?“ Der Captain kniff die Augen leicht zusammen, schüttelte dann schliesslich den Kopf. Seufzend  rollte die Ärztin mit den Augen. „Aus medizinischer Sicht wurden Sie für den weiteren Dienst als untauglich eingestuft. Nach Ihrem Auffinden wurden Sie sofort nach...“ Die weiteren Worte der Ärztin hörten sich dumpf an. Untauglich? Das war unfassbar! Wie konnte das passieren...? Sein Schädel pochte. Jeder seiner Pulsschläge schien gegen seine Stirn zu knallen. „...trotz dieses Eingriffes wird ein bleibender Schaden Ihr täglicher Begleiter sein. Ich habe bereits einen Psychiater -„ Grob griff der Captain nach den Schultern der Ärztin und schüttelte sie so heftig, dass ihr fast die Brille vom Gesicht rutschte. „Nein! Das dürfen Sie nicht!“ Sie blinzelte den Chiss verdutzt an, befreite sich aus seinem Griff und ordnete ihre Kleidung wie auch ihre Brille. Dezent machte sie einen Schritt zurück. „Keine Sorge, Captain. Ihnen steht eine Rente als Veteran zu. Ausserdem können Sie zurück in Ihre Heimat. Gewiss wartet dort eine hübsche, junge Frau auf Sie.“ Er rieb sich die Schläfen. „Sie verstehen nicht. Das geht nicht!“ Ruckartig bemerkte er, wie ihm kochend heiss wurde. „Captain, regen Sie sich nicht auf. Sie sollten sich erst einmal erholen. Man wird Ihnen Ihren Pass überreichen und eine Fähre bringt sie zurück nach Csilla. Daran können Sie wohl kaum noch etwas ändern.“ Sie liess ihr Datapad in der Tasche ihres Kittels verschwinden. „Sie werden nun auf Ihr Zimmer gebracht. Essen Sie reichlich und schlafen Sie.“ Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand.

Eine gute halbe Stunde später stocherte Captain Kizen lustlos auf dem Teller vor sich herum. Eigentlich hatte er nur nach einer heissen Tasse Kaf verlangt. Stattdessen wurde ihm ein zähes Stück Fleisch und seltsam riechende Nudeln vorgesetzt. Dazu gab es kalten Tee und ein eher unappetitlich aussehendes Dessert. Und davon sollte er zunehmen? Er legte die Gabel seufzend ab und schob das Tablett von sich. Um diesen Frass hätte er sich wohl nicht einmal die letzten acht Monate geprügelt. Überhaupt fühlte er sich hier absolut unwohl. Nicht nur das steril wirkende Zimmer und das ekelhafte Essen waren daran Schuld. Er hasste es, von Fremden angefasst oder auch nur angestarrt zu werden. Da war noch diese dicke Schwester, die ihm das Essen gebracht hatte. Mit einem quiekenden Kichern hatte sie ihm versichert, dass sie ihm morgens gerne beim Waschen behilflich sein würde, falls er es nicht alleine schafft. Warum sollte er eine solch einfache Tätigkeit nicht alleine schaffen? Sie mussten ihn wohl alle für unfähig halten. Und was war das überhaupt für eine Behauptung von wegen bleibendem Schaden? Er strich sich mit der Hand über den Kopf. Seine schwarzen Haare waren weg. So kurz geschnitten, dass sie sich unter der Handfläche anfühlten, wie ein Klettverschluss. In der Mitte seines Hinterkopfs konnte er eine lange Narbe spüren. Wann hatte er sich denn den Kopf derart gestossen? Er versuchte sich krampfhaft zu erinnern. Ob diese Narbe etwas mit den Kopfschmerzen zu tun hatten, die ihn monatelang quälten?

Der Chiss presste die Lippen zusammen, legte sich hin und zog die Decke bis über den Kopf. Wichtig war im Moment nur, hier raus zu kommen und von diesem Planeten zu verschwinden. Wenn er dies nicht tat, würde man ihn nach Csilla abschieben. Und dann? Man würde ihn wohl verstossen. Er würde Schande über sein Volk und vor allem über seine Familie bringen. Was also wollte er noch auf seinem Heimatplaneten? Es musste eine andere Lösung geben. Vielleicht einen falschen Pass? Die Ärztin hatte von einer Rente gesprochen. Sicherlich konnte er mit diesem Geld irgendwas anfangen. Schmuggler und korrupte Fährenpiloten gab es überall. Wenn also die Behörden denken würden, er würde zurück nach Csilla fliegen, aber in Wirklichkeit nach Nar Shaddaa fliegen würde... Er musste lachen. Von wegen bleibender Schaden.

„Dein Gehirn funktioniert wie eh und je, Valek'ize'naar. Wie eh und je...“
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BeitragThema: Re: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptyDi 30 Jul - 20:42

*kratz kratz*
Mehr!
*miau*
!

Very Happy
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BeitragThema: Re: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptyMo 5 Aug - 20:34

Monaaa *an Rockzipfel zupf*
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BeitragThema: Re: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptyMo 5 Aug - 21:53

Jaaa ich bin ja schon dabei Q,q xD keine panik *kraul*
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BeitragThema: Re: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptyDi 6 Aug - 19:26

Dromund Kaas - 1 NVC - Flucht

Valek'ize'naar stand in seinem kleinen Apartment in Kaas City. Seit zwei Jahren war es sein Eigentum, bestand jedoch nur aus einem Zimmer mit integrierter Kochnische und einem kleinen Badezimmer. Im ganzen Raum verteilt lagen seine Kleider, die er alle aus dem Schrank gerissen hatte. Wenn er seinen Plan umsetzen wollte, musste er sich entscheiden, was er mitnehmen wollte, und was nicht. Er selbst hatte sich nach Jahren zum ersten Mal wieder zivil gekleidet. Zu seinem entsetzen musste er feststellen, dass er in diesen Kleidern wie ein Junge aussah, welcher im Kleiderschrank seines Vaters gewühlt hatte. Der radikale Gewichtsverlust machte sich deutlich bemerkbar. Zwar hatte er die letzten Wochen bis zu acht Mal am Tag gegessen, und das reichlich, dennoch fehlte ihm die Muskelmasse, die er sich zuvor in den Jahren des Militärdienstes antrainiert hatte.

Wehmut ergriff ihn, als sein Blick auf seine Uniform aus der Dienstzeit beim Reich fiel. Er hatte sie ganz unten in seinem Schrank abgelegt. Sehnsucht ist wohl der bittere Beigeschmack des Versagens, dachte sich der Chiss. Natürlich, er würde gerne wieder die eisigen Weiten von Csilla sehen. Aber er hatte Angst, seine Familie würde ihn verstossen. Es wäre also besser, sie würden ihn für tot oder verschollen halten. Seufzend liess er die Uniform, wo sie war. Da wo er hingehen würde, konnte er sie nicht gebrauchen. Im allgemeinen wollte er sein Gepäck so gering wie möglich halten. Er hatte Credits, wozu also unnötig viel mit sich rumschleppen? Würde er etwas brauchen, könnte er sich es einfach kaufen. Er griff sich seine Lederjacke und streifte sie über. Mit einem nächsten Griff öffnete er eine kleine Schublade und holte einen Personentarngenerator heraus, steckte ihn an seinen Gürtel. Als nächstes folgte ein kleiner Blaster. Ein kurzes Grinsen huschte über seine Züge. Nie hätte er gedacht, dass er diese kleine Waffe mal brauchen würde. Sie musste reichen, bis er sich wieder richtig ausrüsten konnte. Der Blaster verschwand in der Innentasche seiner Lederjacke.

Der Chiss warf einen kurzen Blick auf sein Chronometer, als er sein kleines Apartment verliess und verriegelte. In einer halben Stunde sollte er rein theoretisch gesehen ein Treffen mit dem Kommandant seiner gescheiterten Mission haben. Rein theoretisch. Lange hatte er darüber nachgedacht, geplant und überlegt. Er kam zu dem Schluss, dass es für ihn keine andere Möglichkeit war, als einfach nur unter zu tauchen. Würde er zu diesem Gespräch erscheinen, würde er womöglich noch von Wachen begleitet werden, bis sie ihn auf Csilla abgesetzt hatten. Und das war für ihn keine Option.

Beinahe unsichtbar trat er ins Getümmel der Innenstadt von Kaas City. Schwer war das nicht, im Nicht-Auffallen war er schon immer gut. Das nasskalte Wetter des Planeten machte es ihm zusätzlich einfach, da die meisten Bürger entweder mit Regenschirmen bewaffnet durch die Strassen hetzten, oder einfach nur so schnell gingen, damit sie dem Regen entkommen konnten. Der Chiss selbst ging zielstrebig, deutete jedoch keineswegs an, dass er es eilig hatte. Dass der Regen ihm übers Gesicht lief und von der Nasenspitze tropfte, schien ihn nicht zu stören.

Sein erstes Ziel war die nächstbeste Bank. Unterzutauchen musste klar geplant werden. Jeder würde ihn aufspüren können, würde er irgendwo mit einem Credits-Chip bezahlen. Was er brauchte, war Bargeld. Dies war zwar eher umständlich, jedoch notwendig. Zumindest, bis er eine falsche Identität mit neuem Bankkonto hatte. Er liess sich dreitausdend Credits bar auszahlen. Banknoten. Sowas hatte er seit Jahren nicht mehr in Händen.

Schliesslich war sein nächstes Ziel einer der Taxistände in der Innenstadt. Ein mulmiges Gefühl machte sich ihn ihm breit, als er mit so viel Geld in der Tasche die Strasse betrat. Das erstbeste Taxi wurde dann auch gleich von dem Chiss besetzt. „Raumhafen.“, murmelte er knapp und wedelte dem Droiden mit einer der Banknoten vor den Fotorezeptoren herum. „Sehr wohl, Sir.“, erwiderte die mechanische Stimme und das Taxi brauste los.

Die Fahrt war lang. Fast eine Stunde. Valek musste sich beeilen, wenn er einer Suchaktion entgehen wollte. Nur schwerlich konnte er sich im Vorfeld über angemeldete Gütertransporte informieren. Er wollte möglichst unauffällig reisen, auf keinen Fall mit einer offiziellen Fähre. An Bord eines solchen Schiffes zu gelangen war nicht das Problem. Der Zoll davor verursachte ihm eher Bauchschmerzen. Würde er noch Uniform tragen, könnte er sich unauffällig zu einer Gruppe Soldaten stellen.

Ein kurzer Griff an seinen Gürtel liess ihn jedoch kurz schmunzeln. Wofür gab es Personentarngeneratoren? Er brauchte eine ruhige Ecke um ihn zu aktivieren. Die Imperialen waren jedoch paranoid genug, um Scanner einzurichten. Er musste also schnell sein. Während der Zollablösung, oder dann, wenn ein Zivilist Probleme bereitete. Ablenkung war nötig.

Ruhig schritt er durch den grossen Raumhafen. Weder die anwesenden Soldaten, noch Zivilisten schenkten ihm Beachtung. Als eine grosse Gruppe Zivilisten ihn passierten, aktivierte er mit einer Hand den Tarngenerator an seinem Gürtel. Fast so, als wäre er nie da gewesen, verschwand er innerhalb eines Liedschlages.

Im Bemühen, mit keiner der Anwesenden Personen zusammen zu stossen, näherte er sich den Hangars für Händler und Transporte. Sein Augenmerk war auf ein Schiff gefallen, welches gerade noch von Droiden beladen wurde. Unzählige Kisten schienen darin Platz zu finden. Das Schiff war perfekt um sich darauf zu verstecken. Jedoch grenzte ihn noch die Zollstelle und die Ausweiskontrolle von dem Objekt der Begierde ab. Ein Mann in weissem Hemd und brauner Weste stand bei einem der Zöllner und schien sich mit ihm zu streiten. Er gestikulierte so wild, dass seine scheinbar sorgfältig gestylte Frisur den Halt zu verlieren drohte. Valek schlich sich näher heran.

„Sie verstehen nicht! Wenn ich nicht in sieben Minuten starte, bin ich Verzug! Können Sie sich überhaupt vorstellen, wie viel Geld ich dabei verliere? Credits! Hunderte Credits! Können Sie nicht einmal ein Auge zudrücken? Sie haben bereits meine ganze Lieferung durchsucht! Muss das denn jetzt wirklich auch noch sein?“
Der Zöllner räusperte sich, schüttelte dann den Kopf. „Tut mir leid, Captain, Vorschrift ist Vorschrift. Ich brauche Ihren Ausweis.“

Valek huschte ein Grinsen übers Gesicht. Nach genau so einer Situation hatte er gesucht. Wie auf rohen Eiern schlich er auf Zehenspitzen an dem Zöllner vorbei. Der Chiss getraute sich kaum noch zu atmen, als der Imperiale nur wenige Zentimeter von ihm entfernt stand. Dieser machte unerwartet einen Schritt zurück, Valek musste ausweichen und stiess gegen eine Kiste. Sein Herz schien ihm in die Hose zu rutschen. Der Zöllner drehte sich kurz um, zuckte mit den Schultern und wendete sich wieder dem verärgerten Frachterpiloten zu.

Junge, du bewegst dich wie ein blutiger Anfänger, dachte sich Valek. Das hätte böse in die Hose gehen können. Kaum hatte sich der Chiss wieder gefangen, stand ein wild piepender Droide vor ihm. Der eben noch abgelenkte Zöllner wendete den Blick auf die Alarmierende Blechbüchse. Es war keine Zeit mehr! Valek pfiff auf die leise Fortbewegung.  Mit dem Risiko entdeckt zu werden, sprintete er los, stolperte mehrmals und erklomm die offenstehende Rampe. Kaum hatte er den Laderaum betreten sah er sich nach einem geeigneten Versteck um. Sein Herz schlug so wild, dass er mehrmals nach Luft schnappen musste. Zum ersten Mal spürte er deutlich, wie wenig er sich im letzten Jahr bewegt hatte. Alles, was er sich mit jahrelangem Training angeeignet hatte, war weg. Bemüht darum, ruhiger zu atmen, sah er sich im Halbdunkel um. Hier waren dutzende Kisten. Allesamt so gross, dass er darin mühelos Platz finden würde, wären sie denn leer. Er beschloss, sich zwischen zwei grosse Kisten zu setzen.

Fast eine halbe Stunde dauerte es, bis sich die Rampe endlich schloss und der lang ersehnte Klang von startenden Triebwerken ertönte. Langsam hob das Schiff ab. Er hatte keine Ahnung, ob der Zöllner dem aufgeregten Piepen des Droiden nachging. Es war ihm in dieser Situation auch egal. Er wurde nicht entdeckt, und das war das einzige, was zählte. Valek bemerkte, wie ihn die Müdigkeit langsam einholte. Er beschloss sich, etwas zu schlafen. Wer still war, wurde weniger entdeckt.

Der grobe Kuss eines Stiefels riss ihn aus dem Schlaf. Der erste verschlafene Blick liess ihn in den Lauf eines Blasters blicken. Langsam hob er die Hände.

„Hey, was bist du denn für einer?! Was hast du hier zu suchen?!“
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BeitragThema: Re: Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt   Valek'ize'naar - Willkommen in der Unterwelt EmptySo 6 Okt - 21:20

1 NVC - Walkissenarsch

Der Lauf des Blasters rückte dem Chiss näher auf die Nase. Immer weiter drückte er sich gegen die Wand, vor der er hockte. Mit einer solchen Situation hatte er eigentlich fest gerechnet. Nur nicht direkt nach dem Aufwachen. Nicht einen Liedschlag liess er den Besitzer des Frachters aus den Augen, welcher noch immer drohend mit seiner Waffe direkt vor seinem Gesicht herumfuchtelte. "Was ist?! Bist du taubstumm?! Steh auf, verdammt!"

Valek folgte dem Befehl. Mit noch immer erhobenen Händen rappelte er sich auf. Der Frachterpilot winkte ihn zwischen den Kisten hervor. "Sehr gut. Und jetzt komm langsam da raus und leg dich hier flach auf den Boden." Er trat ein paar Schritte zurück, so dass der Chiss zwischen den Kisten hervortreten konnte. Seine rot glühenden Augen waren fest auf sein Gegenüber gerichtet, welcher augenscheinlich von Selbstvertrauen nur so strotzte. Valek'ize'naar liess sich langsam auf die Knie sinken. Als sein Brustkorb schon fast den Boden berührte, schnellte er hoch, stürzte den Piloten zu Boden und hielt schlussendlich die Waffe in den Händen, welche bis vor wenigen Sekunden noch auf ihn gerichtet war. Mit einem Knie auf dem Oberkörper des überrumpelten Piloten. Nun wurde ihm seine eigene Waffe vor die Nase gehalten. "B-bist du vom Zoll...? I-ich... nicht schiessen... bitte...! Ich... ich habe Bargeld an Bord... Und Spice so viel du willst!"

Valek schmunzelte. Mit einem geübten Handgriff zerfiel die Waffe in ihre Einzelteile und er stand auf. Versöhnlich streckte er dem verdutzten Piloten eine Hand entgegen. "Sie sollten nicht jedem eine Waffe vor die Nase halten. Ich wusste sofort, dass Sie illegale Ware an Bord haben. Wie heissen Sie?" Der Schmuggler liess sich auf die Füsse zurückziehen, strich sich dann als erstes die Haare zurecht und zündete eine Kippe an. "Teun reicht. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Du bist also nicht vom Zoll?" Er pustete dem Chiss den Rauch entgegen, welcher daraufhin angewidert mit der Hand wedelte. "Nein. Nehmen Sie mich mit?" Teun lachte. "Habe ich denn eine andere Wahl? Ich fliege sicherlich nicht zurück in diese imperiale Hölle dort unten. Du kommst von diesem Eisplaneten, ja? Solche wie dich sieht man selten auf... Abwegen..."

Valek hob eine Braue. "Auf Abwegen? Ich bin nicht auf Abwegen. Ich wollte nur ungesehen verschwinden." Wieder Lachen seitens des Schmugglers. "Also bist du auf Abwegen. Wie heisst du, Junge?" Der Chiss schien einen Moment zu überlegen. Seinen Namen zu verraten könnte gefährlich sein. Jedoch wusste er, wie schwer sich die Menschen mit den Namen der Chiss taten. "Valek'ize'naar." Der Pilot verschluckte Rauch. "Walkissenarsch?" Der Chiss blinzelte, zog dann die Brauen zusammen. "Nein. Valek'ize'naar." Es war wie er vermutete: Menschen taten sich durchaus schwer mit fremdsprachigen Namen. Der Schmuggler winkte ab. "Ich nenn dich einfach Blue." Valek schüttelte den Kopf. "Das möchte ich nicht. Das ist rassistisch." - "Dann leg dir nen einfacheren Namen zu." Der ehemalige Soldat seufzte. "Wohin fliegen Sie? Nar Shaddaa? Hutta?"

Teun kramte seine zerlegte Waffe zusammen. Etwas hilflos versuchte er, die Teile zusammenzufügen. "Du sprichst von Rassismus und beschuldigst mich eines solchen Klischees? Aber ja, ich fliege nach Nar Shaddaa. Warum? Wolltest du dort hin?" Valek nahm ihm die Einzelteile des Blasters aus der Hand und steckte einfach alles wieder zusammen, als ob es nichts normaleres auf der Welt gab. "Ich habe eigentlich kein festes Ziel." Teun liess die Kippe zu Boden fallen und drückte sie mit dem Stiefel aus. "Verstehe. Kennst du dich mit Waffen aus?" Der Chiss nickte schlicht. Lachend wurde ihm auf die Schulter geklopft. "Junge, du gefällst mir! Vielleicht bist du sogar von Nutzen für mich!" Er bedeutete ihm zu folgen. Valek blieb verdutzt stehen und sah ihm nach, als er aus dem Raum verschwand. Er schüttelte den Kopf. Menschen waren doch schon seltsame Wesen...
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